Im Rahmen unserer aktuellen Auswilderung wurde am 15. Juni das neue Himba Pambelum Monitoring Camp im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya feierlich eröffnet. Die Auswilderung der Orang-Utans und die Einweihung des neuen Überwachungslagers wurden vom Leiter der Nationalparksbehörde von Bukit Baka Bukit Raya, Andi Muhammad Kadhafi, und dem CEO der BOS Foundation, Dr. Jamartin Sihite, begleitet.
Das neue Himba Pambelum Monitoring Camp
Die feierliche Veranstaltung begann mit einer traditionellen Zeremonie, die von einem Mantir, einem lokalen Beamten des Unterbezirks, geleitet wurde. Die Zeremonie war eine symbolische Geste des guten Willens und der Akzeptanz des Auswilderungsteams beim Betreten des Gebiets: Nach den örtlichen Überlieferungen sollte damit auch verhindert werden, dass negative Energie in das Himba Pambelum Beobachtungscamp eindringt. Himba Pambelum bedeutet aus der Sprache der Dayaks übersetzt „Wald des Lebens“.
Diese besondere Zeremonie ist heilig und einzigartig für die lokale Dayak-Gemeinschaft. Während der Zeremonie wurden der Mantir und das Auswilderungsteam durch ein in ein Tuch eingewickeltes Stück Bambus, das vor dem Eingang des Überwachungslagers platziert war, vom Betreten des Camps abgehalten. Das Auswilderungsteam durfte die Bambusbarriere erst nach Abschluss der Zeremonie passieren.
Das Ritual begann mit Gesängen, dann wurden an mehrere Mitglieder des Auswilderungsteams Dayak-Klawung – spezielle Kopfbedeckungen – verteilt. Der Mantir, der die Zeremonie leitete, erkundigte sich nach dem Grund für die Ankunft des Auswilderungsteams in dem Gebiet, was Andi, der Leiter der Nationalparkbehörde, prompt beantwortete. Die Zeremonie endete mit Gesang und der Opferung eines Huhns.
Andi wurde dann gebeten, das Bambusstück mit einer Mandau-Klinge (ein Dayak-Schwert) durchzuschlagen und auf ein auf der Treppe platziertes Ei zu treten. Als die Mitglieder des Beabachtungsteams das Lager betraten, wurden sie vom Mantir mit reinigendem Wasser bespritzt. Dieser Teil der Zeremonie wird „Potong Pantan“ oder „Tetek Pantan“ genannt. Im Anschluss an die Prozession wurde das Himba Pambelum Monitoring Camp offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Himba Pambelum Monitoring Camp Luftaufnahme
Dieses neue Camp soll den Prozess der Wiederansiedlung von Orang-Utans im Gebiet und die umliegenden Gemeinden unterstützen.
Mittlerweile werden nicht nur in deutschen Supermärkten Papiertüten und ‑verpackungen als ökologische Alternative von Plastik angepriesen. Gern wird dabei mit Begriffen wie Nachhaltigkeit geworben. Es ist also kein Wunder, dass die Verwendung von Papier und Pappe als Verpackungsmaterial in der EU am weitesten verbreitet ist und enorm schnell wächst.
Was steckt dahinter?
Aufgrund der Digitalisierung ist die Produktion von normalem Papier in Europa nach ihrem Höhepunkt im Jahr 2005 um 35,8 Prozent bis 2018 gesunken. Nun könnte man annehmen, dass der Druck auf die Wälder also nachgelassen habe. Doch die Realität sieht anders aus. Zwischen 1991 und 2018 stieg die europäische Papier- und Kartonproduktion um 42,1 Prozent. Denn wo die Verwendung von normalem Papier zurückging, stieg gleichzeitig der Einsatz von Zellstoff für die Herstellung von Verpackungspapier und ‑karton explosionsartig an und hat sich fast verdoppelt (+ 82,5 %). Tabelle Seite 18 Weltweit werden etwa drei Milliarden Bäume jährlich gefällt, um die Nachfrage nach Papierverpackungen zu decken. Die Papier- und Zellstoffindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer und Süßwasserverbraucher der Welt. Außerdem nutzt sie vier Prozent der weltweiten Energie und ist sehr chemieintensiv, sie verschmutzt Flüsse und schädigt Ökosysteme.
Müllproduzent Europa
Die Gesamtmenge an Verpackungsmüll in der EU steigt weiter an. Im Jahr 2022 hatte jeder Europäer ca.180 kg Müll durch Verpackungen zu verantworten, wobei allein auf Papierverpackungen zehn Kilogramm pro Person und Jahr entfallen. Ohne Maßnahmen wird dieser Wert bis 2030 um weitere 19 Prozent steigen. Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Aber die Lösung kann nicht darin bestehen, Plastikverpackungen durch Papierverpackungen zu ersetzen.
Papierverpackungen bedeuten oft Entwaldung und Monokulturen
Der größte Teil des in der EU zur Herstellung von Papier und Pappe verwendeten Holzes stammt aus Europa – mit großen Auswirkungen auf Europas Wälder. Europäischer Papierkonsum hat jedoch auch Auswirkungen auf Wälder außerhalb der EU. Die wichtigsten Länder, aus denen die EU Zellstoff importiert, sind Brasilien, Uruguay, Chile und die USA, aber auch Indonesien gehört zu den großen Papierproduzenten der Welt. Im Jahr 2020 importierte die EU außerdem noch große Mengen Holz für die Papierproduktion aus Russland und Belarus – sieben Millionen bzw. 3,4 Millionen Tonnen. Mit den derzeitigen Einschränkungen auf Importe aus Russland, Belarus und der Ukraine sind 57 Prozent der Importe (sechs Prozent des Gesamtrohstoffbedarfs für die Zellstoff- und Papierproduktion von CEPI Mitgliedern: Österreich, Belgien, Tschechien, Finland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Niederlande, Großbritanien) offen und erhöhen nicht zuletzt auch den Druck, für Abholzungen im innerhalb der EU. So verwundert es nicht, dass Länder wie Finnland und Schweden seit neuestem zu den führenden Exportländern für Zellstoff gehören.
Abholzungsgebiete in Finnland
Ein Blick zurück in die europäische Geschichte zeigt, wo die Ursprünge der heutigen Waldnutzungskonzepte liegen. Denn in Europa wurde die Idee der Monokultur über Jahrzehnte entwickelt und geprägt. Die Forstwirtschaftsprinzipien von heute basieren letztlich auf Forstmethoden des 18. Jahrhunderts, die darauf abzielten, den Ertrag einer einzigen Baumart zu maximieren. Dieses Modell der „wissenschaftlichen Forstwirtschaft“ zeichnete sich durch Einheitlichkeit, minimale Diversität und leichte Quantifizierbarkeit aus und setzte damit weltweit den Trend zu Monokulturen.
Wir sollten also nicht nur mit dem Finger auf Länder in Südamerika, Afrika und Südostasien zeigen, wenn es um die Ausbeutung von Waldökosystemen geht. Zwei der größten Sorgekinder Europas sind aktuell eben Finnland und Schweden. Eine Analyse zeigt, dass im Jahr 2020 allein in Finnland 20.000 Hektar Wald gerodet wurden oder zur Rodung vorgesehen waren, was etwa 30.000 Fußballfeldern entspricht. Diese Wälder wurden als artenreichen Gebiete eingestuft und ihre Vernichtung hat schwerwiegende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und das Ökosystem. Laut aktueller Statistiken landeten in 2021 47 % der Produktion der finnischen Forstindustrie im Export von Papier und Pappe und das hauptsächlich nach Europa.
Schweden steht auch nicht viel besser da. Laut einer aktuellen Publikation von Fern und ENP hat die schwedische Papier- und Pappe-Lobby eine sehr solide Position im Land. Wie Lina Burnelius, internationale Koordinatorin bei Protect the Forest Sweden, sagt: „Die Stromrabatte, die die Forstindustrie für zwei bis drei Jahre erhält, würden ausreichen, um die gesamte weltweit einzigartige Bergnaturlandschaftskette in Nordschweden zu schützen.“ Trotz Studien von Organisationen wie Greenpeace, die nachweisen, dass große Papier- und Pappeunternehmen Wälder mit hoher Biodiversität zerstören, in denen auch von vom Aussterben bedrohte Arten zu Hause sind, wird in diesem Bereich wenig gemacht und notwendige Verordnungen werden zu lax umgesetzt.
Torfmoorwälder werden zerstört
Auch in Südamerika und Südostasien wütet die Papierindustrie. Hier bestehen die Hauptprobleme darin, dass Torfmoorgebiete trockengelegt werden, regelmäßig Landraub von indigenen Gemeinden praktiziert wird und dann Plantagen mit teilweise hoch entflammbarem – aber extrem schnell wachsendem – Eukalyptus angelegt werden, der dann als Hauptrohstoff an die Papier- und Pappeindustrie geliefert wird. Gerade die Torfmoorwälder Brasiliens und Indonesiens sind essenziell wichtige CO₂-Reservoire. Trockengelegt sind sie extrem brandgefährdet. So wurde Indonesien in den Jahren 2015 und 2019 – Jahre mit hoher Intensität von Waldbränden – zum fünfgrößten CO₂-Emittenten weltweit.
Aber wo landen indonesische Zellstoff- und Papierprodukte letztendlich? Im Jahr 2019 trugen sie fast 16 Prozent zu den weltweiten Holzzellstoffexporte bei, wobei der asiatisch-pazifische Markt von besonderer Bedeutung war. Die Zellstoff- und Papierindustrie ist allerdings global verflochten, und indonesische Produkte finden so ihren Weg in verschiedene Länder. Deswegen ist es wichtig, die globale Wertschöpfungskette zu betrachten. Journalistische Investigativrecherchen zeigen, dass einige der indonesischen Firmen wiederum mit europäischen Papiermühlen kooperieren.
Die Antwort liegt auf der Hand: Die Reduzierung unnötiger Verpackungen und die Investition in langfristige, funktionierende Systeme zur Wiederverwendung von Verpackungen, sind entscheidende Schritte, um den zunehmenden Import von Zellstoff aus tropischen und europäischen Waldgebieten umzukehren und die Umweltauswirkungen der Papierindustrie zu verringern. Es liegt in unserer Verantwortung, den Verbrauch zu reduzieren und nachhaltige Alternativen zu fördern, um die Zukunft unserer Wälder und unseres Planeten zu schützen.
Ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass Gonzales zusammen mit Lima und Ben, unserem 500. ausgewilderten Orang-Utan, sein neues Zuhause im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark gefunden hat. Nun ist unser Post-Release Monitoring Team ihm das erste Mal wieder begegnet. Die beste Nachricht zuerst: Gonzales scheint sich wunderbar eingelebt zu haben und sein Leben in Freiheit zu genießen!
Am Tag der Begegnung waren unsere PRM-Teammitglieder Dandi und Darsono schon um vier Uhr früh für eine Studie im Regenwald unterwegs, bei der es um Erkenntnisse zur Phänologie von Pflanzen geht. Dabei stießen sie auf das Schlafnest von Gonzales, das er sich etwa 15 Meter über dem Erdboden in einer Astgabel gebaut hatte.
Orang-Utan-Männchen Gonzales zeigt, wie gut er sich im Regenwald zurecht findet
Den ganzen Tag lang lässt sich Gonzales von unserem Team beobachten, wie er durch die Bäume hangelt und sich durch den Wald bewegt. Beim Essen ist das Orang-Utan-Männchen äußerst wählerisch, stellen Dandi und Darsono fest. Klasse statt Masse scheint sein Motto zu sein. Gonzales knabbert ein paar Orchideenblätter (Orchidaceae), probiert das Mark unterschiedlicher Pflanzenstängel, genießt Blätter des tropischen Kerzenstrauchs Cassia Alat und pflückt ein paar Termiten (Isoptera), die er sich zwischen die Lippen steckt. Wegkrabbeln zwecklos! Schließlich baut sich Gonzales ein neues Schlafnest in einem mächtigen Kapokbaum (Ceiba pentandra). Dieses befindet sich nur etwa 20 Meter von seinem alten Schlafnest entfernt.
Kleiner Gourmet: Gonzales im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark
Das Team beschließt, die Gelegenheit zu nutzen und die Beobachtung des frisch Ausgewilderten am nächsten Tag fortzusetzen. Doch am Morgen treffen Dandi und Darsono, diesmal in Begleitung von Andrianto, Gonzales nicht an. Überraschenderweise hat er die Nacht nicht in jenem Nest verbracht, das er sich am Voraband zum Schlafen gebaut hatte. Auch in seinem alten Schlafnest liegt er nicht. Wie seltsam!
Das PRM-Team verbringt den Tag daher mit der zuvor begonnenen Pflanzenstudie im Wald, wobei es immer wieder nach Gonzales Ausschau hält. Kurz vor Sonnenuntergang treffen die drei dann doch noch auf ihn. Entspannt sitzt er am Boden und kaut auf Blättern herum.
Als das Orang-Utan-Männchen unser Team erblickt, stößt er einen Long Call aus. Ganz offensichtlich fühlt er sich gestört. Nachdem er seinen Unmut kund getan hat, zieht sich Gonzales in den Wald zurück, um einen Ort ohne Menschen für die Nachtruhe zu suchen. Auch unser Team kehrt nun ins Camp zurück. So gerne sie ihn noch weiter beobachtet hätten, um Erkenntnisse für die künftige Arbeit von BOS und den Artenschutz zu gewinnen, so sind sie doch sehr glücklich: Gonzales hat sich gut in sein neues, freies Leben im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark eingefunden.
Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans und ihrem Lebensraum. Jeder Beitrag hilft.
Wie aufregend! Unser Post Release-Monitoring Team hat kürzlich ganz in der Nähe von Camp Lesik einen Orang-Utan beobachtet, den sie auf Anhieb nicht identifizieren konnten. Etwa eine Woche später kehrte dieser Orang-Utan zurück und diesmal war er oder sie in Begleitung von Lesan, eine Orang-Utan-Dame, die wir 2012 in den Kehje Sewen Wald ausgewildert haben. Die beiden verstanden sich augenscheinlich bestens.
Was unser Team jedoch genau erkennen konnte, war der implantierte Transmitter auf dem Rücken des Orang-Utans. Es handelt sich also um ein Tier, das wir einst ausgewildert haben! Doch um wen? Ist es ein Männchen oder Weibchen? Unser Team ist dabei, Fotos und mögliche Erkennungsmerkmale zu vergleichen. Es bleibt also noch eine Weile spannend.
Lesan und der unbekannte Orang-Utan kuscheln
Bei seinem ersten Besuch war der mysteriöse Orang-Utan alleine. Kaum hatte unser Team ihn in der Nähe des Camps bemerkt, suchte er auch schon das Weite. Etwa eine Woche kehrte er (oder sie) jedoch zurück und diesmal hatte unser Team länger die Gelegenheit zur Beobachtung: Der unbekannte Waldmensch hatte es sich gemeinsam mit Lesan und ihrem Baby in einer Palme bequem gemacht und futterte dort genüsslich Früchte (Elaeis), Später knabberten sie noch Blätter eines Farngewächses (Adiantum peruvianum).
Während sie sich am üppigen Buffet des Dschungels die Bäuche füllten, genossen die Orang-Utans die Gesellschaft des jeweils anderen und es war für unser Team offensichtlich, dass sich zwischen den beiden eine freundschaftliche Beziehung entwickelt hatte. Wo auch immer sich Lesan mit ihrem Baby hinbewegte, folgte ihr der unbekannte Orang-Utan. Er ließ sich von ihr sogar Früchte anbieten.
Der unbekannte Orang-Utan bedient sich am üppigen Buffet des Dschungels
Orang-Utans sind zwar semi-solitäre und territoriale Individuen. Nichts desto trotz begeben sie sich hin und wieder gerne in die Gesellschaft von Artgenossen. So ist nicht nur ihre DNA der von uns Menschen sehr ähnlich, sondern auch ihr Sozialverhalten: Orang-Utans spielen miteinander, berühren und umarmen sich, halten sich im Arm und verbringen hin und wieder auch einfach gerne Zeit miteinander. Das gilt insbesondere für Orang-Utans, die diese sozialen Fähigkeiten bereits im Waldkindergarten und in der Waldschule unserer Rettungszentren erlernen konnten. Für unser PRM-Team war es wunderbar, die kleine Gruppe bei ihrem Miteinander zu beobachten. Nach einiger Zeit bewegten sich die drei schließlich in Richtung Pehpan Fluss. Wir sind gespannt, ob wir sie in nächster Zeit noch einmal zu Gesicht bekommen. Und natürlich, wer denn der unbekannte Freund von Lesan ist!
Helfen auch Sie, diesen faszinierenden Lebensraum und seine gewaltige Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen. Jeder Beitrag hilft.
In den Regenwäldern von Borneo wächst eine Vielzahl von Pflanzen, die Orang-Utans gerne fressen: Blumen, Pilze, das Mark von Ästen, Gräser, Blätter, Rinde, Insekten, Honig, manchmal auch Eier – und natürlich frische Früchte. Einige Lieblingsspeisen der Waldmenschen haben wir schon in früheren Artikeln vorgestellt. Besonders spannend ist dabei, dass der vielseitige Speiseplan die Orang-Utans auch vor Erkrankungen zu schützen scheint, denn einigen Pflanzen werden medizinische Wirkungen zugeschrieben.
Eine dieser Pflanzen ist die in Kalimantan heimische Sangkuang (Dracontomelon dao), auf Deutsch: Drachenapfel. Es handelt sich dabei um einen Baum, der bis zu 45 Meter hoch werden kann, große, breit gefiederte Blätter trägt und essbare, aprikosengroße Früchte von gelblich-grüner Farbe.
Die Früchte riechen – zumindest für uns Menschen – muffig und haben einen überwältigend sauren Geschmack, sind jedoch bei Fruchtfledermäusen und auch bei Orang-Utans äußerst beliebt. Von den in Kalimantan heimischen Menschen wird der Drachenapfel unter anderem zum Würzen von Fischgerichten verwendet und um Durchfall zu behandeln.
Ein Wiedersehen mit Jaka, den wir 2018 ausgewildert haben
Im Regenwald übernehmen die Sangkuang-Bäume eine wichtige Funktion, da sie oftmals entlang von Flüssen wachsen und dort wie eine Barriere gegen Erosion wirken. Leider ist auch das Holz der Bäume sehr begehrt.
Sangkuang-Bäume bieten auch Schutz – nicht nur den Orang-Utans!
Dass die Bäume so groß werden, ist ein weiterer Grund, warum Orang-Utans sie so sehr lieben: Weit oben über dem Waldboden sind sie ziemlich sicher vor möglichen Gefahren und haben alles gut im Blick.
Bei einer Patrouille durch den Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya hat unser Team zwei Orang-Utans beobachtet, die sich stundenlang an Sangkuang gütlich getan haben. Dabei sind sie mit lautem Rascheln durch die Baumkronen geklettert und haben sich von einem Ast zum nächsten gehangelt, auf der Suche nach weiteren reifen Früchten.
Beim Naschen der Sangkuang-Früchte kommen sich Miri (Foto) und Jaka näher
Bei den beiden handelte es sich um Miri, eine 23-jährige Orang-Utan-Dame, die im Dezember 2016 ausgewildert wurde, und Jaka, ein 18-jähriges Männchen, dem wir im Januar 2018 im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya die Freiheit geschenkt haben.
Unsere Ranger beobachteten Miri und Jaka mehrere Stunden lang
Sie schienen nicht nur die Sangkuang-Früchte zu genießen, sondern auch die Gesellschaft des jeweils anderen. Wenn ein Orang-Utan-Weibchen und ‑Männchen Futter miteinander teilen und offensichtlich die Nähe des anderen suchen, dann ist das für unser Team immer ein Grund zur Hoffnung: Vielleicht haben die beiden Nachwuchs gezeugt?
Unser Team ist nach dieser erfolgreichen Patrouille jedenfalls sehr glücklich und beschwingt in unser Camp zurückgewandert.
Helfen auch Sie, diesen faszinierenden Lebensraum und seine gewaltige Artenvielfalt zu erhalten und zu schützen. Jeder Beitrag hilft.