OJS Fans aufgepasst! Auf Sky Nature und WOW gibt es mit der Mini-Serie “So wird man Orang-Utan” ganz neue und bisher nicht gezeigte Einblicke in unsere Waldschule. Verpassen Sie nicht die Chance, noch einmal Beni, Topan, Valentino und allen anderen Stars der Orang-Utan Dschungelschule auf ihrem Weg zurück in die Freiheit zu begleiten:
Folge 1: Eine wilde Erziehung
Die Mitarbeiter der Auffangstation begrüßen einen Neuankömmling: das Orang-Utan-Baby Topan. Währenddessen bereitet sich der 16-jährige Kasper auf seine Rückkehr in den Dschungel Borneos vor.
Folge 2: Ich bin für dich da
Die jugendlichen Orang-Utans Valentino, Yutris und Madara scheinen langsam aber sicher unzertrennliche Freunde zu werden. Währenddessen widmet sich Beni seiner großen Liebe: dem Essen.
Folge 3: Wachsende Schmerzen
Die Mitarbeiter und Orang-Utans der Auffangstation durchleben eine wahre Achterbahn der Gefühle: Einige Menschenaffen stehen kurz vor ihrer Auswilderung und Beni bekommt eine Diät verordnet.
Wenn sich Orang-Utans in die Nähe von menschlichen Siedlungen begeben, kann es leicht gefährlich werden für die Tiere. Vor allem wenn Sie in den Gärten und auf Feldern der Dorfbewohner nach Nahrung suchen.
Zum Glück arbeiten wir eng mit den Kollegen und Kolleginnen der BOS-Waldschutzfirma Orangutan Habitat Rehabiliation (RHOI) zusammen, die ihrerseits gut in den Communities vernetzt sind und in den Dörfern die Augen aufhalten nach möglicherweise gefährdenden Situationen.
Im Februar alarmierte uns RHOI, weil sich drei Orang-Utans in einem Dorf in Pelangsiran aufhielten. Unser Post-Release Monitoring Team reagierte prompt und schickte Hilfe aus Camp Nles Mamse, der nächstgelegenen BOS-Station.
Die drei Orang-Utans im Dorf sind unserem Team schon bekannt
Früh am Morgen begann der Einsatz unseres PRM-Teams vor Ort, unterstützt von ortskundigen Dorfbewohnern. Die drei Orang-Utans waren nicht schwer aufzuspüren.
Unser Team stellte schnell fest, dass es sich um zwei uns gut bekannte Orang-Utan-Damen handelte: Die inzwischen 18-jährige Indonesia, unsere allererste Auswilderungskandidatin, die seit 2016 in den Wäldern von Kehje Sewen lebt. Und die 17-jährige Tree, ein uns als unter Artgenossen dominantes, aber menschenscheu bekanntes Weibchen, das wir 2017 im Kehje Sewen ausgewildert haben. Zur großen Freude unserer Ranger war der dritte Orang-Utan ein Jungtier.
Was für eine zauberhafte Überraschung: Tree mit Baby
Orang-Utan-Dame Tree ist Mutter geworden!
Es gelang unserem Team, die drei Orang-Utans zu betäuben und in Transportkäfige zu legen. Sorgsam wurden die Käfige auf das Transportfahrzeug verladen und unser Team brachte die wertvolle Fracht zunächst ins Camp Lesik. Von dort ging es nach einer kurzen Ruhepause auf dem Fluss Lembu tief in den Wald hinein, bis zu einem Ort, den unser Team ausgesucht hatte, weil es dort reichlich Futter und Wasser gibt. Und weil er weit von menschlichen Siedlungen entfernt liegt. Beste Voraussetzungen also für einen sicheren Neustart.
Einer nach dem anderen wurden die Käfige geöffnet und beide Orang-Utan-Damen kletterten rasch heraus und auf den nächsten Baum. Tree hielt dabei ihr Baby fest im Arm.
Eine Weile konnte unser Team die drei noch beobachten, während die Käfige für die Rückfahrt verladen und gesichert wurden. Den Schrecken des Käfigaufenthaltes schienen alle drei schnell vergessen zu haben. Bald kletterten sie auf einen Guavenbaum und taten sich an den süßen Früchten gütlich.
Indonesia und Tree fühlen sich auf Anhieb wohl in der neuen Heimat
Die Umsiedelung in den Kehje Sewen Wald verläuft reibungslos
Unser Team hinterließ den drei Neuankömmlingen noch ein reichhaltiges Picknick aus verschiedenen Früchten, die Orang-Utans besonders gerne mögen. Dadurch waren Indonesia, Tree und ihr Kind bestens abgelenkt und kamen nicht auf die Idee, unseren Mitarbeitern womöglich zu folgen.
Wir sind froh, dass die Dorfbewohner direkt um Hilfe gebeten haben und die Umsiedelung so reibungslos abgelaufen ist. Indonesia, Tree und ihrem Kind wünschen wir ein gutes Einleben am neuen Wohnort. Mögen Sie sich wohl fühlen und dazu beitragen, die Orang-Utan-Population im Kehje Sewen noch weiter zu vergrößern!
Danke, dass Sie unsere Arbeit für Tiere wie Indonesia und Tree unterstützen. Jeder Beitrag hilft.
Für Albino-Orang-Utan Alba wird es ernst: Das Team der Jungle School prüft, ob sie bereits die nötigen Fähigkeiten besitzt, um in der Wildnis auf eigene Faust zu überleben. Währenddessen gibt es Zuwachs in der Schule — die drei Monate alte Monita nimmt ab jetzt am Unterricht teil. Außerdem muss das Team ein Orang-Utan-Baby aus einem indonesischen Dorf abholen.
Borneo verheißt Dschungelabenteuer, wilde Tiere, exotische Pflanzen und weiße Sandstrände. Nur wenige wissen, dass es auf der drittgrößten Insel der Welt auch eine Eisenbahn gibt. Gebaut wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts von der Handelsgesellschaft „British North Borneo Company“, um Bodenschätze und Tabak aus Nordborneo zu den Häfen zu transportieren. Wie vor über 100 Jahren verläuft die meterspurige Eisenbahnlinie auch heute noch entlang der Ostküste des malaysischen Bundesstaates Sabah. Im Süden schlängelt sie sich abenteuerlich durch das Flusstal des Padas ins Landesinnere. Neben der Eisenbahn kann man in den Mangrovenwäldern Nordborneos noch auf große Gruppen von Nasenaffen treffen, in den Regenwäldern sind es die„Waldmenschen“, wie die Orang-Utans in der Landessprache heißen. Beides sind geschützte Spezies, deren ursprüngliche Lebensräume immer mehr von den profitversprechenden Ölpalm-Plantagen verdrängt werden.
BOS hat sich seit über 30 Jahren dem Schutz des vom Aussterben bedrohten Borneo-Orang-Utans verschrieben. Wir kämpfen mit Herzblut um jedes einzelne Tier, egal wie schlecht seine Chancen auch aussehen mögen. Umso unverständlicher war es für uns, als wir davon erfuhren, dass der Zoo Basel ein Orang-Utan-Baby eingeschläfert hat. Nachvollziehbare Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt. Stattdessen wurde auf den Fall eines handaufgezogenen Gorillas verwiesen, der später nicht mehr in die Zoogruppe integriert werden konnte. Auch wenn Orang-Utans in der Wildnis größtenteils als Einzelgänger leben, haben wir in unserer Waldschule mit den jungen Orang-Utan-Waisen gute Erfahrungen gesammelt. Sie profitieren sogar vom Zusammenleben miteinander, denn die jüngeren Tiere schauen sich auch vieles von den älteren Tieren ab. Als erwachsene Tiere werden die Orang-Utans semi-solitär – das heißt, sie sind meist Einzelgänger und verbringen nur selten Zeit mit Artgenossen. Eine Tatsache, die für Zoos ignorieren, denn hier werden auch adulte Orang-Utans grundsätzlich in Gruppen und damit nicht artgerecht gehalten.
BOS vor dem Verband der Zoologischen Gärten
Mit unserer Petition wollten wir aufklären, was den Zoo Basel dazu bewegt hat, dem jungen Orang-Utan-Waisen keine Chance zu geben. Schon lange vor dem Vorfall im Zoo Basel hat BOS den Zoos stets angeboten, unsere Arbeit in Indonesien kennenzulernen und von unserer langjährigen Erfahrung zu lernen. Niemals wurde unser Angebot von europäischen Zoos in Anspruch genommen. Auch jetzt bestand zu unserem Bedauern keinerlei Interesse an einem Wissensaustausch, um den Artenschutz voranzubringen. Auch auf unser Angebot, in Zukunft verwaiste oder verstoßene Orang-Utan-Babys aus Zoos an uns zu übergeben, wurde bisher nicht eingegangen. Unsere Kritik sowie die Forderung unserer Petition nach Aufklärung der Entscheidungshintergründe, wurden ignoriert. Nicht einmal die Stimmen der über 6.000 Unterzeichnenden unserer Petition wollte der Verband der Zoologischen Gärten entgegennehmen.
Wir, genauso wie die BOS Foundation, stehen weiterhin für Gespräche zur Verfügung. Gern bieten wir unsere jahrzehntelange Expertise, unser Netzwerk und natürlich unsere Rettungszentren an, wenn es wieder einmal darum gehen sollte, ein verwaistes oder verstoßenes Orang-Utan-Baby aufzuziehen. Oder auch in allen weiteren Fragen, die die artgerechte Haltung, Rettung, Auswilderung von Orang-Utans betreffen. Und natürlich, um den Artenschutz vor Ort zu unterstützen und voranzubringen. Denn jedes Orang-Utan-Leben ist wertvoll.