Die unverhoffte Begegnung mit einem wilden Orang-Utan gehört selbst für unsere Mitarbeiter zu den außergewöhnlichen Momenten. Vor allem, wenn sie nicht im Rettungszentrum, sondern in unserem Aufforstungsgebiet arbeiten. Dort – in Mawas – leben im angrenzenden Regenwald noch rund 2.500 wildlebende Orang-Utans.
Nachdem unsere Mitarbeiter ihr Tagwerk im Aufforstungsgebiet beendet hatten, kehrten sie mit dem Motorboot zurück in Richtung des Forschungszentrums Tuanan. Da tauchte vor ihnen in den Bäumen ein Orang-Utan auf. Sie konnten ihn nur deshalb entdecken, weil sie eine Bewegung in den Bäumen wahrnahmen. Ein genauerer Blick zeigte: Ein wilder Orang-Utan saß in einem Gummibaum und verspeiste genüsslich die Rinde.
Unser Team versuchte, sich dem Orang-Utan zu nähern, um ihn zu fotografieren. Es dauerte jedoch nicht lange, bis der wilde Orang-Utan – es war ein Männchen – die Anwesenheit der Menschen bemerkte. Der wilde Orang-Utan fühlte sich gestört und begann, an den Ästen des Baumes zu rütteln. Außerdem gab er Kussgeräusche von sich. Dann zog sich das Männchen tiefer in den Wald zurück. Um ihn nicht weiter zu stören, beschloss unser Team, ihm nicht zu folgen.
Während der extremen Waldbrände im Jahr 2015 war dieses Gebiet zur Umsiedlung für wilde Orang-Utans genutzt worden. Damals rettete die BOS Foundation in Zusammenarbeit mit der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA erfolgreich 39 wildlebende Orang-Utans. Die wildlebenden Orang-Utans wurden schließlich an einem sichereren Ort wieder freigelassen. Diese kurze Begegnung mit unserem Team zeigt, dass es noch wilde Orang-Utan-Populationen gibt, die gut geschützt werden müssen.
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