Im April konnten wir sechs Orang-Utans aus unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari im geschützten Regen­wald von Kehje Sewen die Frei­heit schenken. Sechs Primaten, von denen jeder einzelne eine ganz beson­dere Geschichte mit sich bringt. Und auch die Auswil­de­rung selbst war etwas Beson­deres, denn der indo­ne­si­sche Forst­mi­nister Raja Juli Antoni beglei­tete unsere Orang-Utans in ihr neues Regenwaldzuhause.

Nachdem das medi­zi­ni­sche Team die sechs Auswil­de­rungs­kan­di­daten ein letztes Mal durch­ge­checkt hatte und sie – sanft sediert – vorsichtig in ihre Trans­port­boxen verfrachtet waren, machte sich die Reise­gruppe mit minis­te­rialer Beglei­tung auf den beschwer­li­chen Weg.

Alle zwei Stunden machte der Konvoi Halt, um nach den Orang-Utans zu sehen, sie mit frischem Obst und Trink­wasser zu versorgen und ihr Wohl­ergehen zu gewährleisten.

Nachts um halb zwei gönnte sich das Team eine kurze Ruhe­pause, ehe es am frühen Morgen zum Fluss weiter­fuhr. Hier wurden die Trans­port­boxen samt ihrer wert­vollen Fracht auf die moto­ri­sierten Holz­boote verladen – natür­lich gut gesi­chert mit Schwimmhilfen.

So ging es tief in den BOS-Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen zu den sorg­fältig ausge­wählten Stand­orten, an denen die „neuen Wilden“ in die Frei­heit entlassen werden sollten.

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Mori, die erste, deren Trans­portbox geöffnet wurde, trat eifrig heraus und begrüßte ihre neu gewon­nene Frei­heit. Ihr folgte Bugis, der wie hypno­ti­siert von seiner Umge­bung schien, als er seinen Käfig verließ. Kurz darauf wurden Mori und Bugis beim Kopu­lieren beob­achtet, was auf eine posi­tive Anpas­sung an ihre neue Umge­bung hindeutet.

Nicht zum ersten Mal

Mori war bereits 2019 in den Kehje Sewen Forest entlassen worden. Aufgrund einer Verschlech­te­rung ihres Gesund­heits­zu­stands, die durch Melio­idose verur­sacht wurde, musste sie jedoch zur medi­zi­ni­schen Behand­lung in das Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum zurück­kehren. Nun ist Mori voll­ständig genesen und bereit, in ihr wahres Zuhause in der Wildnis zurückzukehren.

Auswilderung von sechs Orang-Utans durch die BOS Foundation
Der indo­ne­si­sche Forst­mi­nister Raja Juli Antoni entlässt Mikhayla in die Freiheit

Als nächstes wurde Mikhayla frei­ge­lassen, deren Käfig vom Forst­mi­nister persön­lich geöffnet wurde. Das junge Orang-Utan-Weib­chen haben wir Anfang des Jahres extrem unter­ernährt aus einem Berg­bau­ge­biet gerettet. Jetzt, nach mona­te­langer Gene­sung im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum Samboja Lestari war sie bereit, in eine siche­rere und besser geeig­nete Umge­bung in den Wald zurück­zu­kehren. Als ihre Trans­portbox geöffnet war, sprang Mikhayla ener­gisch heraus und klet­terte schnell auf den nächst­ge­le­genen Baum.

Endlich frei

Am nächsten Auswil­de­rungsort wurden Siti und Uli frei­ge­lassen. Siti stürmte voller Begeis­te­rung aus ihrem Käfig, während Uli es ruhiger angehen ließ und vorsichtig, aber selbst­be­wusst seine neue Umge­bung erkun­dete. Als letztes durfte der impo­sante Orang-Utan-Mann Sie-Sie in die Frei­heit stürmen. Bei der Frei­las­sung zeigte Sie-Sie einige Aggres­sionen, ein Zeichen für den Stress, den er während der Reise erlebt hatte. Glück­li­cher­weise konnten unsere Mitar­beiter jegliche Konfron­ta­tion vermeiden und eine sichere Auswil­de­rung gewährleisten.

Jetzt ist der Einsatz der Post-Release-Moni­to­ring-Teams gefragt, die den sechs neuen Bewoh­nern von Kehje Sewen in den kommenden Wochen täglich folgen werden. So wollen wir sicher­stellen, dass sich die Primaten gut an ihre neue Umge­bung anpassen konnten. Viel Glück im Regen­wald, Mori, Bugis, Mikhayla, Siti, Uli und Sie-Sie!

Mit Ihrer Spende helfen Sie den bedrohten Orang-Utans!