24. Oktober 2024
Vorauswilderung

Drei Aben­teurer auf der Walduni

Mona­te­lang haben uns unsere Schütz­linge Josh, Telaken und Bawan große Sorgen bereitet. Denn nach ihrem Umzug auf die Voraus­wil­de­rungs­insel verschwanden die drei spurlos im dichten Regen­wald der Insel. Zahl­reiche Such­ak­tionen blieben ergeb­nislos. Was war geschehen?

Wenn unsere Orang-Utans die Wald­schule abge­schlossen haben und wir die Entschei­dung treffen, sie auf eine Voraus­wil­de­rungs­insel zu bringen, ist das für die Primaten ein großer Schritt. Und der ist durchaus mit einigen Risiken verbunden. Denn die Voraus­wil­de­rungs­in­seln sind zwar ein geschützter Raum, aber dennoch ein Regen­wald – mit allen Gefahren, die dort lauern können. Darum haben wir sie gerade in den ersten Wochen auf der Walduni beson­ders gut im Blick. In der Regel ist das auch kein Problem, da die Tiere sich ihre zusätz­li­chen Obst- und Gemü­se­ra­tionen an den Fütte­rungs­platt­formen gerade in den ersten Monaten selten entgehen lassen. Doch bei Josh, Telaken und Bawan war der Drang, das wilde und freie Studen­ten­leben direkt voll auszu­kosten anschei­nend beson­ders groß.

Ein schlüpf­riger Umzug

Insge­samt waren es fünf Orang-Utans, die im April 2024 ihr Leben auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Salat beginnen durften: Neben Josh, Telaken und Bawan zogen auch Uru und Monte um. Nied­rige Wasser­stände im Fluss machten die Reise zur Insel schwie­riger als sonst. Das Team musste mit den Booten vorsichtig navi­gieren, um die Sicher­heit der Orang-Utans zu gewähr­leisten. Außerdem mussten die Trans­port­boxen auf dem Boot geöffnet werden – eine Methode, die Präzi­sion und Vorsicht erfordert.

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Mehr Infor­ma­tionen

Alles lief gut. Bis Josh an der Reihe war. Beim Hangeln vom Boot auf die Fütte­rungs­platt­form rutschte er plötz­lich aus. Allen Anwe­senden schlug das Herz bis zum Hals, doch Josh kam schnell wieder auf die Beine und huschte, nachdem er die Platt­form erklommen hatte, mit beein­dru­ckender Geschick­lich­keit hinauf auf einen Baum.

Ein Trio seilt sich ab

Dann wurde es myste­riös. Denn nach einem ersten Snack auf der Fütte­rungs­platt­form verschwanden Josh, Telaken und Bawan spurlos von der Bild­fläche. Täglich führte unser Team Such­ak­tionen und Beob­ach­tungen durch. Doch das Trio blieb unauf­findbar. Die ersten zwei Wochen auf der Insel sind für Neuan­kömm­linge von entschei­dender Bedeu­tung, da sie sich in dieser Zeit an ihre neue Umge­bung anpassen und das Team ihre Fort­schritte genau beob­achtet. Doch aus Tagen wurden Wochen und schließ­lich Monate, ohne ein Zeichen von Josh, Telaken oder Bawan. Immer größer wurden unsere Sorgen um das Wohl­ergehen des Trios.

Dann, endlich, nach fast zwei Monaten tauchte plötz­lich Bawan an einer Futter­stelle auf! Unsere Mitar­beiter konnten ihren Augen kaum glauben. Da saß Bawan, gesund und kräftig, als wäre nichts gewesen. Noch einen Monat später geschah Wunder Nummer zwei: Bawan brachte zwei Freunde mit zur Futter­stelle: Josh und Telakan waren wieder da! Was für eine Freude! Was für eine Erleich­te­rung! Und was für ein Beweis, für ihre Fähig­keiten, allein in der Wildnis zurechtzukommen.

Josh, Bawan und Telekan, wegen Euch haben wir uns wirk­lich große Sorgen gemacht! Aber Ihr habt uns gezeigt, dass Ihr in der Wald­schule gelernt habt, Euch unab­hängig in der Wildnis zu behaupten. Wir sind stolz auf Euch!

Helfen Sie uns, die Orang-Utan-Waisen auf ihrer Reise in die Frei­heit zu unter­stützen. Ihre Spende kann den Unter­schied machen.