31. Oktober 2024
Orang-Utan-Kinder in der BOS Waldschule

Eine Geruchs-Lektion für Jeni

Tradi­tio­nelle Haus­mittel sind auch für krän­kelnde Orang-Utan-Kinder oftmals die beste Medizin. Doch auch diese schme­cken nicht immer gut. Oder die Einnahme kostet Über­win­dung, weil der Geruch einfach mal fies ist. Das musste auch die kleine Wald­schü­lerin Jeni kürz­lich erfahren. Und auch, dass es sich manchmal eben doch lohnt, einen Versuch zu wagen.

In unserer Wald­schule ist es nicht anders als in einer Menschen­kin­der­schule – erkältet sich einer, steckt sich schnell die ganze Gruppe an. Dann brauen unsere Baby­sit­te­rinnen und die Tier­ärzte den kranken Orang-Utan-Kindern ein tradi­tio­nelles Stär­kungs­mittel: Zwie­bel­saft mit Honig. Denn Zwie­beln können bei Erkäl­tung, Husten, Fieber und Hals­schmerzen helfen und das Immun­system stärken.

Unsere Baby­sit­te­rinnen stellen das Tonikum her, indem sie Zwie­beln klein­schneiden und sie sechs bis acht Stunden in Wasser einwei­chen, ehe sie Honig hinzu­fügen. Davon geben sie den kranken Orang-Utans dreimal täglich einige Teelöffel. Zur Stär­kung verab­rei­chen die Tier­ärzte den Kleinen außerdem routi­ne­mäßig eine Vitamin-C-Dosis.

Tierarzt und Babysitterin mit Orang-Utan-Baby im BOS Rettungszentrum
Tier­arzt und Baby­sit­terin arbeiten Hand in Hand, um die kleinen Pati­enten wieder fit zu machen

Das schmeckt nicht jedem

Laut­starker Protest tönt da aus der Wald­schule, wenn die Baby­sit­te­rinnen mit der selbst­ge­brauten Medizin anrü­cken! Denn der Zwie­bel­saft hat einen stechenden Geruch und inten­siven Geschmack. Das finden unsere Orang-Utan-Waisen gar nicht verlo­ckend. Damit die flinken Pati­enten trotzdem ihren Anteil Trank erhalten, arbeiten die Baby­sit­te­rinnen zusammen: Eine hält fest und spricht Mut zu, die andere flößt den Saft ein.

Orang-Utan-Kind in BOS Waldschule
Jeni in der Waldschule

Versuch macht klug

Auch die kleine Jeni war zunächst gar nicht angetan. Sie jammerte laut­stark und versuchte sich vom Löffel wegzu­drehen. Als sie dann aber den ersten Löffel Zwie­bel­saft im Mund hatte, wurde sie plötz­lich ganz ruhig. „Oha, schmeckt ja doch nicht so übel“, schien ihr Blick zu sagen. Und dann ging die Schnute direkt wieder auf, um sich die weiteren Löffel abzu­holen. Schließ­lich schleckte Jeni sich genüss­lich jeden einzelnen Tropfen des Zwie­bel­safts von ihren Händen – so gut schmeckte ihr die Medizin.

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Mehr Infor­ma­tionen
Purer Honig schmeckt Jeni und ihren Freunden natür­lich noch besser als Zwiebelsaft

Wie gut, dass Jeni und ihre Freunde den Zwie­bel­saft geschluckt haben. Denn nach wenigen Tagen war die ganze Truppe wieder fit und erholt und konnte weiter in der Wald­schule lernen.

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