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18. Juni 2025
Malaienbär-Baby Mia im BOS-Rettungszentrum

Eine Hand­voll Bär: Baby Mias Rettung

Das Häuf­lein, das auf einem Waldweg in Rich­tung einer Ölpal­men­plan­tage aus einer Matsch­pfütze ragte, war winzig klein. Kaum erkennbar, dass es sich um ein Lebe­wesen handelte. Das Fell völlig verkrustet, saß das Malai­en­bä­ren­baby da, regungslos und verängs­tigt. Nur sein leises Stimm­chen, das weinte und nach der Mutter rief, war für aufmerk­same Ohren hörbar. Allzu leicht hätte das Leben des Bären­babys auch schon hier enden können – in den Fängen eines Raub­tiers oder unter den Rädern eines Fahrzeugs.

Doch das hilf­lose Tier­kind wurde gefunden, denn ein aufmerk­samer Mann lief die Wald­straße entlang. Er wusste, wie wichtig der Schutz von Wild­tieren ist. Daher ergriff er sofort die rich­tigen Maßnahmen, als er das Bären­baby entdeckte, jedoch weit und breit kein Mutter­tier in Sicht war.

Ein Winz­ling von Babybär

Der Mann brachte das Bären­baby zur örtli­chen Poli­zei­sta­tion, die wiederum die für Ost-Kali­mantan zustän­dige Natur­schutz­be­hörde BKSDA infor­mierte. Als das Team eintraf, hatten die Poli­zisten den Winz­ling bereits in ein weiches Hand­tuch gewi­ckelt und mit etwas Milch gefüttert.

Malaienbär-Baby Mia im BOS-Rettungszentrum
Erstmal in Sicher­heit: Bären­baby Mia

Mia, wie wir das Malai­en­bä­ren­mäd­chen geannt haben, war bei ihrer Rettung weniger als einen Monat alt und wog nur 135 Gramm. Ihr Gesund­heits­zu­stand war, auch dank ihrer schnellen Rettung, stabil. Beim Gesund­heits­check nach Mias Ankunft in unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari, entdeckte unser Tier­arzt nur einige rote Stellen an den Ballen ihrer Pfoten, die versorgt wurden und nun abheilen können.

Malaienbär-Baby Mia im BOS-Rettungszentrum
Will­kommen in Samboja Lestari, kleines Bärenkind

Inten­sive Betreuung

Dennoch: Da Mia noch so klein, jung und zart ist, benö­tigt sie inten­sive Pflege, damit sie gesund bleibt und wachsen kann. Im Baby­be­reich der Malai­en­bären wird das Waisen­kind von den Tier­ärzten gut über­wacht, erhält beson­dere Pflege und liebe­volle Aufmerk­sam­keit. Und natür­lich ganz viel Milch.

Malaienbär-Baby Mia im BOS-Rettungszentrum
Noch erhält Mia nur Milch. Erst wenn sie etwas gewachsen ist, können wir sie an andere Nahrung heranführen

Wir können wie immer nur erahnen, was der Mutter des Findel­kindes wohl zuge­stoßen sein mag. Fest steht: Malai­en­bä­ren­mütter bleiben mit ihrem Nach­wuchs zwei bis drei Jahre lang zusammen, bis diese alleine im Regen­wald zurecht­kommen. Der Verlust ihrer Mutter so kurz nach der Geburt ist eine Tragödie – nicht nur für das nun verwaiste Baby. Malai­en­bären, die auch Sonnen­bären genannt werden und die kleinsten unter den Groß­bären sind, sind auf der Roten Liste der Welt­na­tur­schutz­union IUCN als gefährdet eingestuft.

Eines Tages in Freiheit?

Außerdem ist eine Rück­kehr geret­teter Malai­en­bären in den Regen­wald bisher erst selten gelungen. Doch wir stellen uns der Heraus­for­de­rung. Aktuell stehen wir mit Experten und Orga­ni­sa­tionen im inten­siven Austausch, um auch auf dem Gebiet der Reha­bi­li­ta­tion von Malai­en­bären Fort­schritte erzielen zu können. Gerade bei so jung geret­teten Bären wie Mia stehen die Chancen besser, dass eine Rück­kehr in den Dschungel möglich ist.

Sobald Mia aus dem Gröbsten raus ist, beginnen wir daher mit dem Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess, um das Malai­en­bä­ren­mäd­chen auf ein selbst­stän­diges Leben in der Wildnis vorzubereiten.

Malaienbär-Baby Mia im BOS-Rettungszentrum
Hat sie eine Chance auf die Freiheit?

Doch erstmal päppeln die BOS-Tier­pfleger im Rettungs­zen­trum die kleine Mia mit viel Baby­milch auf. So kann sie hoffent­lich Tag für Tag ein biss­chen größer und stärker werden und ihr frühes Trauma hinter sich lassen. Und irgend­wann für den Regen­wald bereit sein.

Sie möchten Mia auf ihrem Weg zurück in die Frei­heit unter­stützen? Jede Spende hilft!