Das Jahr 2024 stand bei der BOS Foundation ganz im Zeichen des Bauens. Denn unser Rehabilitationszentrum Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan – Heimat von fast 250 Orang-Utans und Arbeitsort für mehr als 150 Menschen – ist dabei umzuziehen. Ein neues Rettungszentrum, eine neue Waldschule, mit allem, was dazu gehört, ist im Entstehen. Und einiges konnte sogar bereits fertiggestellt werden.
Pläne wurden entworfen, Kalkulationen erstellt, Handwerker und Bauarbeiter beauftragt. Und Gelder gesammelt. Denn um so ein Vorhaben zu stemmen, braucht es sie Unterstützung vieler Helferinnen und Helfer. Und dann geht es Schritt für Schritt – oder auch Stein auf Stein – voran.
Die Waldschule
Herzstück auch des neuen Rettungszentrums ist natürlich die Waldschule. Der Ort, an dem unsere Orang-Utan-Schützlinge Tag für Tag all das lernen, was sie für ein selbstständiges Leben im Regenwald benötigen. Im August konnten wir hier mit dem Bau beginnen und bereits einige Fortschritte erzielen.
Unser ausdrücklicher Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die dies möglich gemacht haben. Dank Ihrer Hilfe konnten wir mit knapp 55.000 € die Baumaßnahmen finanzieren. So können wichtige Infrastrukturen entstehen, wie beispielsweise:
der Spielplatz im Rettungszentrum, die Wege zur Waldschule, die Fütterungsplattformen in der Waldschule und das Verwaltungsgebäude der Babysitterinnen.
Ende Oktober konnte sich BOS Deutschland Geschäftsführer Daniel Merdes vor Ort ein Bild über den Fortschritt der Baumaßnahmen machen. Hier ein Video von seinen Eindrücken.
Natur trotz Neubau
Zuallererst musste allerdings die Straße, die zur Waldschule führt, gebaut werden. Dabei wurde der Boden vorbereitet und die Wege geebnet – ein wichtiger Meilenstein, denn das neue Rettungszentrum entsteht auf Torfmoorboden, der besondere Herausforderungen an den Bau stellt. Mit dem neuen Rettungszentrum stellen wir hier auch zerstörte Natur wieder her. Denn vor vielen Jahren wurde der einstmals dort gewachsene Wald für den Bergbau gerodet und zerstört. Mit dem Rettungszentrum schenken wir hier der Natur neuen Raum.
Auch das Grundstück für den zukünftigen Spielplatz wurde bereits vorbereitet. Es liegt am Eingang des Komplexes, sodass diese Arbeiten eine zentrale Rolle im Bauprozess spielen. Darüber hinaus wurden Entwässerungsgräben angelegt, um Regenwasser während der Regenzeit sicher abzuleiten.
Bildungswege
Um von ihren Nachtgehegen zum tief im Regenwald gelegenen Waldschulareal zu gelangen, haben wir für die Orang-Utans Pfade angelegt. Bisher waren diese Wege aus Holzplanken gebaut. Doch die Erfahrung hat gezeigt, dass Holz nicht langlebig ist und die Babysitter und die Orang-Utans in der Regenzeit häufig darauf ausrutschen.
Deshalb haben wir in Eigenregie Betonplanken gegossen und diese als Schulwege verlegt. Diese Methode ist zwar aufwendiger, jedoch wetterbeständiger und rutschfest. Auch hier nimmt Sie Daniel Merdes mit auf einen kleinen virtuellen Rundgang.
Wohnheime für Mitarbeiter
Schon in der ersten Jahreshälfte 2024 konnten die Wohnheime für das Personal fertiggestellt werden. Obwohl unser Ziel ist, vor allem Mitarbeiter aus den umliegenden Dörfern zu beschäftigen, ist es manchmal erforderlich, Fachkräfte aus entlegeneren Gebieten Borneos anzuwerben – oft verbunden mit schwierigen Anreisen.
Um diesen Mitarbeiter eine verlässliche und angenehme Arbeitsumgebung zu bieten, stellt BOS Wohnheime direkt auf dem Gelände des Rettungszentrums zur Verfügung. Diese Maßnahme sorgt dafür, dass ein ruhiger und zuverlässiger Arbeitsbeginn gewährleistet werden kann. Bereits Mitte des Jahres waren zwei Wohnheime fertiggestellt.
Was kommt als Nächstes?
In den kommenden Monaten sollen die Verwaltungsgebäude der Babysitterinnen fertiggestellt, der Spielplatz für die Waldschüler eingerichtet und die Nachtgehege der Orang-Utans gebaut werden.
Wir werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten und freuen uns darauf, im kommenden Jahr über die Fertigstellung der Orang-Utan-Waldschule zu berichten!
Sie möchten den Bau unserer Orang-Utan-Waldschule unterstützen? Hier geht es zum Spendenformular!