Allzu oft haben unsere Ranger Suci nicht zu Gesicht bekommen, seit sie 2021 im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark ausgewildert wurde. Doch wenn ihnen dann mal eine Beobachtung gelingt, lohnt es sich immer ganz besonders.
Die Bäume im Regenwald hängen voller Früchte, als unser Post-Release Monitoring (PRM) Team Suci bei einer Patrouille entdeckt. Zuerst hören sie ein lautes Rascheln von Ästen und Blättern über ihren Köpfen, etwa hundert Meter weit entfernt. Ein vielversprechendes Geräusch, das auf einen Orang-Utan hindeuten kann.
Und tatsächlich, als sich das PRM-Team dem Geraschel nähert, entdecken sie einen Orang-Utan im Geäst einer Palme. Es handelt sich um Suci, ein zehnjähriges Weibchen, das 2021 als relativ junger Orang-Utan ausgewildert wurde – sie hatte die Waldschule und Walduniversität im Rekordtempo erfolgreich durchlaufen. Suci sitzt inmitten vollreifer Palmfrüchte und futtert.
Suci pflückt und futtert und genießt die reifen Palmfrüchte
Dabei lässt sie sich kein bisschen von der Anwesenheit der BOS-Ranger stören, obwohl sie sie mit einem Seitenblick zur Kenntnis nimmt. Viel zu beschäftigt ist sie mit dem üppigen Buffet, das ihr der Regenwald bereitet hat. In aller Seelenruhe erntet Suci den Baum bis auf die letzte Frucht ab und lässt unserem PRM-Team viel Zeit für Beobachtungen und Notizen.

Unser Team ist täglich in der ungezähmten Wildnis des Bukit Baka Bukit Raya Nationalparks unterwegs, um wertvolle Beobachtungsdaten der von uns ausgewilderten Orang-Utans, ihres Verhaltens in der Wildnis und ihres Lebensraumes zu sammeln. So gemächlich wie heute geht es dabei selten zu. Denn wenn sich der beobachtete Kandidat in Orang-Utan-Geschwindigkeit durch die Baumkronen bewegt, muss sich das menschliche Team auf dem Waldboden durch unwegsames Gelände bewegen – und ganz schön ranhalten, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Viel Zeit für die Orang-Utan-Beobachtung
Heute jedoch können sie Orang-Utan-Dame Suci in Ruhe beobachten. Denn nach den Palmfrüchten ist noch lange nicht Schluss. Jetzt sind die jungen Blätter des Baums dran und Teile des Kambiums – der Zellschicht zwischen Rinde und Holz des Baumes. Beide sind wertvolle Nährstoffquellen, welche für eine ausgewogene und vielseitige Ernährung der Orang-Utans wichtig sind.

Als die Sonne immer tiefer sinkt, beendet Suci schließlich ihr genüssliches Dschungel-Mahl. Sie klettert etwa 300 Meter weiter durch die Baumwipfel, bis sie einen Baum gefunden hat, der ihr für die heutige Nachtruhe gefällt. Geschickt baut sie sich ein Schlafnest. Dann legt sie sich hinein, rundum satt und bestimmt sehr zufrieden mit ihrem Tagewerk.

Schon bei den letzten Begegnungen hat Suci unserem PRM-Team bewiesen, dass sie das reichhaltige Speisenangebot des Dschungels kennt und bei ihrer Ernährung aus dem Vollen schöpft. Auch heute kehrt unser Team mit einem guten Gefühl von der Beobachtung ins Camp zurück. Suci geht es bestens in ihrer neuen wilden Heimat!
