13. Oktober 2025
Orang-Utan-Mutter Josie und ihr Baby auf BOS-Vorauswilderungsinsel

Mama Josie – Eine Orang-Utan-Mutter auf Kaja Island

Auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Kaja Island in Zentral-Kali­mantan lebt derzeit auch die 16 Jahre alte Orang-Utan-Dame Josie. Hier bereiten sich geret­tete Orang-Utans in geschützter Umge­bung auf ihre spätere Auswil­de­rung vor. Josie galt lange als scheue und zurück­ge­zo­gene Wald­men­schen-Persön­lich­keit. Sie zeigte sich nur selten und hielt Abstand zu anderen Orang-Utans. Doch seit sie vor etwas mehr als einem Jahr Mutter geworden ist, hat sich ihr Leben grund­le­gend verändert.

Aus der stillen Einzel­gän­gerin wurde eine aufmerk­same und liebe­volle Mutter, die ihr Junges mit uner­schüt­ter­li­cher Fürsorge beschützt. Mit großer Hingabe kümmert sich Mama Josie um ihr Kleines, das sie stets im Blick behält und sorgsam beschützt.

Orang-Utan-Mutter Josie und ihr Baby auf BOS-Vorauswilderungsinsel
Mama Josie trägt ihr Baby sicher durch die Baum­wipfel der Insel Kaja

Früher kam Josie regel­mäßig zur Futter­platt­form Kalawau, wo unsere Mitar­beiter zusätz­liche Nahrung für die Insel­be­wohner bereit­stellen. Doch seit sie Mutter ist, zeigt sie sich dort nur noch selten. Statt­dessen zieht sie sich tief in den Wald zurück auf der Suche nach natür­li­cher Dschungelnahrung.

Lernen, was die Natur zu bieten hat

Aktuell ist Frucht­saison auf Kaja Island. Und im Über­fluss der reifen Wald­früchte findet Josie alles, was sie und ihr Baby brau­chen. Für Josie ist diese Zeit eine wert­volle Gele­gen­heit, ihrem Nach­wuchs zu zeigen, welche Früchte im Regen­wald essbar und nahr­haft sind. Ihr Baby beob­achtet genau, was Mama pflückt und probiert. So lernt es spie­le­risch, sich eines Tages selbst zu versorgen. Und jede Mahl­zeit wird zu einer Lektion für das Leben in Freiheit.

Orang-Utan-Mutter Josie und ihr Baby auf BOS-Vorauswilderungsinsel
Neugier pur – das Baby lernt von der besten Lehrerin: seiner Mutter

Schutz und Vorsicht

Josie bleibt vorsichtig – nicht nur gegen­über Menschen, sondern auch gegen­über männ­li­chen Orang-Utans. Denn diese versu­chen häufig, Weib­chen zur Paarung zu drängen. Das kann für eine Mutter mit Baby gefähr­lich sein. Deshalb hält sich Josie in abge­le­genen, sicheren Berei­chen der Insel auf – weit entfernt von poten­zi­ellen Bedrohungen.

Orang-Utan-Mutter Josie und ihr Baby auf BOS-Vorauswilderungsinsel
Gut geschützt im Dickicht des Waldes

Auch unseren Mitar­bei­tern begegnet sie mit gesunder Skepsis. Wenn sie die Boote hört oder Menschen entdeckt, zieht sie sich zurück. Erst wenn wieder Ruhe einge­kehrt ist, kommt sie vorsichtig zur Futter­stelle, nimmt einige Früchte – und verschwindet dann wieder lautlos im Dickicht.

Ein stabiles Zuhause für Mutter und Kind

Momentan herr­schen auf Kaja Island ideale Bedin­gungen: Es gibt reich­lich Früchte, das Wasser steht weder zu hoch noch zu niedrig, und die Orang-Utans können sich frei auf der Insel bewegen. Josie nutzt diese Zeit, um ihr Baby weiter auf ein selbst­stän­diges Leben vorzubereiten.

Orang-Utan-Mutter Josie und ihr Baby auf BOS-Vorauswilderungsinsel
Die Umge­bung immer gut im Blick: Josie und ihr Baby

Ein starkes Mutterherz

Josies Reise als Mutter ist noch lange nicht zu Ende. Rund acht Jahre wird sie mit ihrem Nach­wuchs zusammen sein. Doch sie meis­tert bisher jede Heraus­for­de­rung mit Ruhe, Instinkt und Mut. Ihr Verhalten zeigt, wie fein­fühlig und intel­li­gent Orang-Utan-Mütter sind – und wie wichtig es ist, ihnen und ihren Kindern ein sicheres Umfeld zu bieten. Mit Geduld, Erfah­rung und Fürsorge lehrt Mama Josie ihr Kind, eines Tages allein zu über­leben – so unab­hängig und kraft­voll wie sie selbst.

Helfen Sie mit!

Josies Geschichte steht stell­ver­tre­tend für viele andere Orang-Utan-Mütter. Damit sie und ihr Baby weiterhin gut versorgt, beob­achtet und geschützt werden können, ist Ihre Unter­stüt­zung entschei­dend. Mit Ihrer Spende helfen Sie, Orang-Utans wie Mama Josie und ihrem Baby eine Zukunft in Frei­heit zu schenken. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Mama Josie und ihr Kind eines Tages wirk­lich frei im Regen­wald leben können.