Wir haben wunderbare Neuigkeiten aus dem Bukit Batikap Schutzwaldgebiet: Unser Post-Release Monitoring (PRM) Team ist dort der Orang-Utan-Dame Mentos begegnet, die wir vor zehn Jahren ausgewildert haben – und die unsere Ranger seitdem kaum zu Gesicht bekamen.
Nach ihrer Auswilderung ist Mentos tief im Regenwald verschwunden. Zum Bukit Batikap gehören rund 456.000 Hektar unberührter Primärwald, eine Gebirgskette mit Bergen von bis zu 1.580 Metern Höhe und der gewaltige Quellfluss Barito. Es ist einfach für einen Orang-Utan, sich hier von den Menschen fern zu halten. Beste Voraussetzungen also für die Orang-Utan-Population von rund 200 Tieren, die hier ihren neuen Lebensraum gefunden hat.

Ende 2024 bemerkten unsere Ranger einen ausgewachsenen Orang-Utan in der Nähe von Totat Jalu Camp. Zunächst hatten sie Schwierigkeiten, das Weibchen zu identifizieren. Als es anhand von Bildern aus unserer Datenbank schließlich einen Treffer gab, war die Aufregung groß: Es handelte sich um Mentos – und Mentos war nicht alleine! In ihr Fell gekuschelt, trug sie ein Baby, das unser PRM-Team auf den Namen Melly taufte.
Zwei Tage lang konnte unser PRM-Team Mentos und Melly beobachten
Mentos war in einem sehr guten gesundheitlichen Zustand und auch ihrem Baby schien es sehr gut zu gehen. Aufgeweckt und neugierig beobachtete sie ihre Umgebung aus der Sicherheit der mütterlichen Umarmung und verfolgte alles, was ihre Mutter tat, mit großem Interesse. Im Verlauf des Tages kletterte Mentos gemütlich von Baum zu Baum und aß verschiedene Früchte und Blätter. Melly ahmte ihre Mutter nach und knabberte beispielsweise an einem Stück Baumrinde und an einer versuchte ihr Glück mit einem Stück Baumrinde, später knabberte sie an einem Drachenapfel (Dracontomelon dao).
Das Mutter-Kind-Duo blieb ruhig und gelassen und zeigte keinerlei Aggressivität angesichts unserer Ranger, die natürlich ausreichend Abstand hielten. Mentos näherte sich ab und zu sogar den Menschen auf ihrem Weg durch die Baumwipfel, dabei achtete sie jedoch stets auf eine sichere Entfernung.

Am nächsten Morgen setzte unser PRM-Team die Beobachtung bereits vor Sonnenaufgang fort. So konnten sie sicher sein, dass sich Mentos und Melly noch in ihrem Schlafnest befinden. Um kurz vor 6 Uhr war oben in den Baumwipfeln ein Rascheln zu hören, als auch für Mutter und Kind der Tag anfing: Und zwar mit einem ausgedehnten, gemütlichen Frühstück.

Dass unser Team Mentos nach all den Jahren unter so glücklichen Umständen wiedergesehen hat, ist für uns ein Grund für große Freude und Hoffnung: Mentos zeigt uns einmal mehr, dass sich unsere Arbeit zum Schutz der letzten Orang-Utans auf diesem Planeten lohnt und auszahlt. Mentos war im Alter von zweieinhalb Jahren aus illegaler Haustierhaltung befreit worden und konnte von uns nicht nur erfolgreich rehabilitiert werden, sie hat dem Bukit Batikap auch eine neue Generation geschenkt.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit und schützen Sie die letzten Orang-Utans! Jede Spende zählt.