18. März 2025
Orang-Utan-Mutter mit Baby

Mentos ist zurück – und sie ist Mutter geworden

Wir haben wunder­bare Neuig­keiten aus dem Bukit Batikap Schutz­wald­ge­biet: Unser Post-Release Moni­to­ring (PRM) Team ist dort der Orang-Utan-Dame Mentos begegnet, die wir vor zehn Jahren ausge­wil­dert haben – und die unsere Ranger seitdem kaum zu Gesicht bekamen.

Nach ihrer Auswil­de­rung ist Mentos tief im Regen­wald verschwunden. Zum Bukit Batikap gehören rund 456.000 Hektar unbe­rührter Primär­wald, eine Gebirgs­kette mit Bergen von bis zu 1.580 Metern Höhe und der gewal­tige Quell­fluss Barito. Es ist einfach für einen Orang-Utan, sich hier von den Menschen fern zu halten. Beste Voraus­set­zungen also für die Orang-Utan-Popu­la­tion von rund 200 Tieren, die hier ihren neuen Lebens­raum gefunden hat.

Orang-Utan-Baby im Regenwald
Unsere Ranger entde­cken ein Baby in den Armen von Mentos

Ende 2024 bemerkten unsere Ranger einen ausge­wach­senen Orang-Utan in der Nähe von Totat Jalu Camp. Zunächst hatten sie Schwie­rig­keiten, das Weib­chen zu iden­ti­fi­zieren. Als es anhand von Bildern aus unserer Daten­bank schließ­lich einen Treffer gab, war die Aufre­gung groß: Es handelte sich um Mentos – und Mentos war nicht alleine! In ihr Fell geku­schelt, trug sie ein Baby, das unser PRM-Team auf den Namen Melly taufte.


Zwei Tage lang konnte unser PRM-Team Mentos und Melly beobachten


Mentos war in einem sehr guten gesund­heit­li­chen Zustand und auch ihrem Baby schien es sehr gut zu gehen. Aufge­weckt und neugierig beob­ach­tete sie ihre Umge­bung aus der Sicher­heit der mütter­li­chen Umar­mung und verfolgte alles, was ihre Mutter tat, mit großem Inter­esse. Im Verlauf des Tages klet­terte Mentos gemüt­lich von Baum zu Baum und aß verschie­dene Früchte und Blätter. Melly ahmte ihre Mutter nach und knab­berte beispiels­weise an einem Stück Baum­rinde und an einer versuchte ihr Glück mit einem Stück Baum­rinde, später knab­berte sie an einem Drachen­apfel (Dracon­to­melon dao).


Das Mutter-Kind-Duo blieb ruhig und gelassen und zeigte keinerlei Aggres­si­vität ange­sichts unserer Ranger, die natür­lich ausrei­chend Abstand hielten. Mentos näherte sich ab und zu sogar den Menschen auf ihrem Weg durch die Baum­wipfel, dabei achtete sie jedoch stets auf eine sichere Entfernung.

Orang-Utan-Baby in Armen seiner Orang-Utan-Mutter
Manchmal wagt sich die kleine Melli schon aus den sicheren Armen ihrer Mutter

Am nächsten Morgen setzte unser PRM-Team die Beob­ach­tung bereits vor Sonnen­auf­gang fort. So konnten sie sicher sein, dass sich Mentos und Melly noch in ihrem Schlaf­nest befinden. Um kurz vor 6 Uhr war oben in den Baum­wip­feln ein Rascheln zu hören, als auch für Mutter und Kind der Tag anfing: Und zwar mit einem ausge­dehnten, gemüt­li­chen Frühstück.

Orang-Utan-Baby
Früh übt sich: Melli klet­tert schon alleine!

Dass unser Team Mentos nach all den Jahren unter so glück­li­chen Umständen wieder­ge­sehen hat, ist für uns ein Grund für große Freude und Hoff­nung: Mentos zeigt uns einmal mehr, dass sich unsere Arbeit zum Schutz der letzten Orang-Utans auf diesem Planeten lohnt und auszahlt. Mentos war im Alter von zwei­ein­halb Jahren aus ille­galer Haus­tier­hal­tung befreit worden und konnte von uns nicht nur erfolg­reich reha­bi­li­tiert werden, sie hat dem Bukit Batikap auch eine neue Gene­ra­tion geschenkt.


Bitte unter­stützen Sie unsere Arbeit und schützen Sie die letzten Orang-Utans! Jede Spende zählt.