Wir beginnen das neue Jahr mit einer bittersüßen Nachricht. Denn am 3. Januar 2025 mussten wir ein weiteres gerettetes Orang-Utan-Baby in unserem Rehabilitationszentrum Samboja Lestari aufnehmen. Ein kleiner Orang-Utan, dem wir eine zweite Chance auf das Leben schenken können, für das er bestimmt ist. Jedoch eben auch eine Orang-Utan-Waise, die ihre Mutter auf tragische Weise verloren hat.
Das etwa ein Jahr alte Weibchen scheint nach ersten Untersuchungen des Veterinär-Teams in unserer Orang-Utan-Klinik gesundheitlich in einem guten Zustand zu sein.
Die kommenden drei Monate muss die Kleine, der wir den Namen Jenny gegeben haben, zunächst auf der Quarantänestation verbringen. Erst dann darf sie mit den anderen Orang-Utan-Waisen in Samboja Lestari die Waldschule besuchen.
Gerettet wurde das Baby von der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA Kalimantan Timur in einem Dorf im Distrikt Kembang Janggut (Kutai Kartanegara Regency, Ost-Kalimantan). Ein Dorfbewohner hatte es fünf Monate illegal als Haustier gehalten. Laut seiner Aussage habe er das Orang-Utan-Baby mutterlos auf seiner Ölpalmenplantage gefunden und sich dann fünf Monate darum gekümmert, ehe er die BKSDA informiert hatte.
In Samboja Lestari darf Jenny sich nun erstmal von seinem Martyrium erholen. Und dann, in den kommenden sechs bis acht Jahren in der BOS-Waldschule all das lernen, was es für ein freies, wildes Leben im Regenwald können und wissen muss.