11. Dezember 2024
Orang-Utan-Baby Selfie

Orang-Utan-Baby Selfie: Gerettet vor einem Leben als Haustier

Wieder haben wir eine hilf­lose Orang-Utan-Waise in unser Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng aufge­nommen. Ein zartes Orang-Utan-Mädchen, das seiner Mutter beraubt wurde und das – zumin­dest eine Zeit lang – als Haus­tier in einem kleinen Holz­ver­schlag leben musste. Noch hat das Orang-Utan-Baby sein so früh erlit­tenes Trauma nicht über­wunden. Aber unsere liebe­vollen und erfah­renen mensch­li­chen Ersatz­mütter geben alles, damit es ihm bald besser geht.

Am 12. August 2024 klin­gelte das Telefon im Orang-Utan-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng: Ein Orang-Utan-Baby wurde im Dorf Tumbang Samba, Katingan Regency, in Zentral-Kali­mantan entdeckt. Ein Weib­chen, schät­zungs­weise zehn Monate alt, gefunden von einem Dorf­be­wohner, der als Hirsch­jäger arbei­tete. Etwa einen Monat – so hieß es – sei es als Haus­tier gehalten worden. In einem kleinen Holz­ver­schlag. Dann endlich konnte der verängs­tigte Orang-Utan von den Behörden beschlag­nahmt und dem Büro der Natur­schutz­be­hörde BKSDA in Zentral-Kali­mantan über­geben werden.

Orang-Utan-Baby Selfie bei der Rettung in Holzverschlag
Etwa einen Monat musste das Orang-Utan-Baby in diesem Holz­ver­schlag leiden

Gleich am nächsten Tag machte sich unser Wild­tier-Rettungs­team in Beglei­tung der BKSDA auf den Weg, um das Orang-Utan-Baby abzu­holen. Auf der Rück­fahrt ins Rettungs­zen­trum saß der kleine Orang-Utan mit großen Augen auf dem Schoss seiner neuen Ersatz­mama und blickte sich um, als könnte er noch gar nicht fassen, dass seine Gefan­gen­schaft nun ein Ende hatte.

Orang-Utan-Baby Selfie
Auf der Fahrt ins Rettungs­zen­trum schaut sich das Orang-Utan-Baby mit großen Augen um

Nach der Ankunft in Nyaru Menteng wurde das Baby erstmal gründ­lich von unseren Tier­ärzten durch­ge­checkt. Glück­li­cher­weise war die Kleine – die von unserem Team den Namen Selfie erhielt – körper­lich unversehrt.

Orang-Utan-Baby Selfie
Die kleine Selfie auf dem Arm ihrer Babysitterin

Da sie aber engen Kontakt zu Menschen hatte, musste Selfie zunächst drei Monate in Quaran­täne. So konnten die Vete­ri­näre ihren Gesund­heits­zu­stand lang­fristig über­wa­chen und die Ausbrei­tung mögli­cher Infek­tionen verhindern.

Selfie darf in den Waldkindergarten

Nach drei Monaten war es dann endlich soweit: Selfie durfte in den Wald­kin­der­garten und endlich mit ihren Artge­nossen zusam­men­kommen. Wir hoffen, dass ihr das dabei hilft, ihr Trauma zu über­winden. Denn obwohl Selfie gesund­heit­lich stabil ist, zeigt sie oft große Angst. Zum Glück wissen die erfah­renen Baby­sit­te­rinnen in Nyaru Menteng, wie sie sich um eine verletzte Orang-Utan-Seele kümmern müssen. Mit viel Liebe und Aufmerk­sam­keit sorgen sie dafür, dass Selfie mutiger wird und lernt, in ihrer neuen Umge­bung zurecht­zu­kommen, um zu wachsen und zu lernen. Und ihre Trauer zumin­dest ein Stück weit hinter sich zu lassen.

Selfie musste in ihrem jungen Leben schon viel erleiden. Doch glück­li­cher­weise konnten wir sie vor Schlim­merem bewahren. Jetzt geben wir alles, um ihr eine zweite Chance auf ein Leben in freier Wild­bahn geben.
Sie können uns dabei helfen.