15. Juni 2019: Die diesjährige Mitgliederversammlung von BOS Deutschland stand ganz im Zeichen der hervorragenden Ergebnisse des Jahres 2018. Nicht nur finanziell konnte sich der Verein wiederholt steigern, auch die starke Medienpräsenz war außerordentlich und wurde von den anwesenden Mitgliedern mit Begeisterung honoriert.
Möglich war dies nur durch eine optimierte Zusammenarbeit des Teams in der Geschäftsstelle, des Vorstandes und unserer Partnern in Indonesien.
Jahresbericht/ Finanzen
Nach der wertschätzenden Begrüßung der Teilnehmer durch den ersten Vorsitzenden Leonhard „Löwe“ Rothkirch stellten er und der Geschäftsführer Daniel Merdes die nationalen und internationalen Höhepunkte des vergangenen Jahres vor. Es gab etliche interessierte Nachfragen, insbesondere zum Status unserer Auswilderungsgebieten in Zentral-Kalimantan und Ost-Kalimantan.
Anschließend präsentierte Schatzmeister Christian Lichtenau die Zahlen des Wirtschaftsjahres 2018. Zusammengefasst: Auch wenn in 2018 keine öffentliche Förderung oder Erbschaft den Verein erreichte gab es erneut ein Rekordergebnis an Spendengeldern. Wir können allen Orang-Utan-Freunden dafür nur immer wieder danken! Besonders auch die direkte Unterstützung der Projekte unserer indonesischen Partner konnte 2018 ausgeweitet werden. Aus der Mitgliederschaft kam die Anregung, solche Erfolge im Finanzbericht noch klarer darzustellen.
Die Kassenprüfer Burkhard Bröcker und Tanya Lenn bescheinigten „tadellose Buchführung“ und empfahlen die Entlastung des Vorstands. Mit einer Enthaltung und einer Gegenstimme erfolgte diese dann auch. Burkhard und Tanya wurden einstimmig als Kassenprüfer wiedergewählt; für ihr fortgesetztes, so verantwortungsvolles wie sorgsames Engagement sei ihnen hier ausdrücklich gedankt.
Vision und Mission
In zwei Wochenendseminaren wurde 2018 als beachtliche Gemeinschaftsleistung Team/Vorstand ein Mission/Vision Prozess gestartet. Dieser wurde von der zweiten Vorsitzenden Fee Nanett vorgestellt. Das Ergebnis spiegelt die kämpferische Dringlichkeit unserer Arbeit.
Kein Orang-Utan-Schutz ohne ehrenamtliches Engagement
Jens Herrnberger erzählt über die Arbeit der Regionalgruppen
Jens Herrnberger aus der Regionalgruppe Hannover-Braunschweig schilderte stellvertretend für die anderen Regionalgruppen seine Arbeit und die seiner Mitstreiter. Es wurde deutlich, mit welchem Engagement kleine Gruppen und Einzelmitglieder ihre Informations- und Aufklärungsarbeit für BOS Deutschland betreiben. An Infotischen in Zoos und auf Sommerfesten, mit Vorträgen in Volkshochschulen und Museen oder durch phantasievolle Mitmachaktionen bei öffentlichen Veranstaltungen machen diese „Orang-Utan-Warriors“ die Sache der rothaarigen Menschenaffen publik.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Susanne Danke und unsere Beirätin Susann Ehmke berichten über die Medienarbeit im vergangenen Jahr
Susanne Danke vom BOS-Team legte die Medienarbeit der vergangenen eineinhalb Jahre dar. Die stetigen Bemühungen um gute Kontakte zu Journalisten und Medienhäusern trugen 2018 bezifferbare Frucht: Mehr als 20 Millionen Menschen konnten im vergangenen Jahr in Fernsehen und Presse von BOS erfahren. Ein erstaunliches Ergebnis welches zu großen Anteilen der Albinodame Alba zu verdanken ist, aber auch einer zunehmend professionellen Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Kontakte und Erfahrungen vor Ort in Indonesien
BOS-Mitarbeiter Daniel Erlemeier berichtete über seinen achtwöchigen Aufenthalt in Indonesien im Januar und Februar 2018. Er hatte Gelegenheit, an einer Auswilderung teilzunehmen und am eigenen Leib zu erfahren, welche Mühen und Anstrengungen – bei gleichzeitig präziser Planung — die Kollegen der BOS Foundation auf sich nehmen, wenn sie rehabilitierten Orang-Utans die Freiheit schenken. Doch sind sich die Beteiligten jedes Mal darüber einig, dass es aller Strapazen wert ist…
Daniel konnte auch das Mawas-Gebiet besuchen. Die Mitglieder erhielten durch Kartenmaterial, Bilder und Erläuterungen eine sehr gelungene Darstellung von Mawas. BOS beginnt hier, alte Dränagekanäle zu verschließen und zerstörten Wald wieder aufzuforsten. Die Ausdauer und der lange Atem, den dieses Langzeitprojekt erfordert, standen allen deutlich vor Augen. Offenkundig wurde auch noch einmal, wie wichtig gerade die Erhaltung und Renaturierung tropischer Torfwälder ist und welche globalen Dimensionen das Vorhaben unter den Vorzeichen Artenschutz und Weltklima hat.
Orang-Utan-Schutz nur mit den Menschen
2017 wurde die Satzung aus gutem Grund um den Zweck der Entwicklungszusammenarbeit erweitert. BOS-Mitarbeiterin Teresa Rojas erläuterte die konkreten Ergebnisse für 2018, auch wenn der Förderzeitraum noch im Jahr 2017 lag. Über die mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit verbundene Organisation Bengo und in enger Kooperation mit der BOS Foundation konnte BOS Deutschland im Mawas-Gebiet wichtige Dorf-Entwicklungsimpulse implementieren. Dabei ging es unter anderem um Landvermessung, Waldbrand-Prävention und Einkommensquellen wie Rattan-Verarbeitung und Fischzucht. Die Fortführung und Ausweitung dieser Aktivitäten für 2019 und darüber hinaus ist auch bereits schon angelaufen.
Palmöl
Nina Gaiser berichtet über den Ansatz von BOS DE im Bereich Palmöl
Wer Orang-Utans schützt, kommt am Thema Palmöl nicht vorbei. Die verheerenden ökologischen und sozialen Folgen einer ungebremsten, hauptsächlich auf Raubbau an natürlichen Ressourcen basierenden Palmölproduktion sind mittlerweile weithin bekannt. Dennoch ist eine schlichte Verneinung jeglichen Palmöls global gesehen auch nicht zielführend. Die Problemlage ist ungeheuer komplex. Darauf wies BOS-Expertin Nina Gaiser in ihrem Vortrag über die Position von BOS Deutschland ausführlich hin. Sie legte auch dar, wie der Verein im „Forum für nachhaltiges Palmöl“ (FONAP) eine sowohl lernende als auch kritische Rolle spielt. Das FONAP ist in erster Linie ein Zusammenschluss von Palmöl verarbeitenden Firmen, die sich um nachhaltige Palmölproduktion bemühen. Die Mitglieder begrüßten dieses Engagement von BOS Deutschland.
Schlussappell
Bezugnehmend auf die neue Vision/Mission von BOS Deutschland appellierte der erste Vorsitzende zum Abschluss dringlich an eine noch stärkere Zusammenarbeit aller Mitglieder und Unterstützter. „Jeder hat in seinem Umfeld die Möglichkeiten für eine bessere Zukunft der Orang-Utans einzutreten. Nur so haben wir überhaupt eine Chance. Wir alle können, wir alle müssen etwas tun!“
Mitglieder und Fördermitglieder von BOS Deutschland treffen sich am 15. Juni zur jährlich stattfindenden satzungsmäßigen Versammlung. Im Anschluss an die vereinsinterne Mitgliederversammlung sind ab 14:30 Uhr alle Interessierten herzlich zu spannenden Vorträgen rund um die Arbeit der BOS Foundation und von BOS Deutschland eingeladen.
Themen sind u.a.:
BOS-Mitarbeiter Daniel Erlemeier berichtet über seine Erfahrungen in den Projekten der indonesischen BOS Foundation.
Community Development im Mawas-Gebiet. Orang-Utan-Schutz nur mit den Menschen
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In einer ArtNight erschafft der Besucher in kurzer Zeit unter Anleitung sein eigenes Kunstwerk.
In dieser speziellen Charity-ArtNight im Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig dreht sich alles um den vom Aussterben bedrohten Orang-Utan. Die Künstlerin Nina Schönian-Söllig betreut Schritt für Schritt die Freizeit-Maler bei der Anfertigung ihres Orang-Utan-Gemäldes. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Leinwand und hochwertige Farben sind im Preis inbegriffen. Und das fertige Gemälde kann natürlich mit nach Hause genommen werden.
Nebenbei erfahren die Hobbymaler von der BOS Regionalgruppe Braunschweig-Hannover allerlei Wissenswertes über die rotbraunen Menschenaffen, ihre Bedrohung und wie sich BOS mit aller Kraft für ihr Überleben einsetzt.
Das Event kostet 34€ (inkl Material). Davon geht ein Teil als Spende an BOS Deutschland e.V..
Am 9. Juni 2018 fand unter reger Beteiligung und bei gutem Wetter die Mitgliederversammlung von BOS Deutschland e.V. im Kulturzentrum Rumah Budaya Indonesia statt, wo wir gastfreundlich aufgenommen wurden. Der amtierende erste Vorsitzende Leonhard „Löwe“ Graf Rothkirch begrüßte 38 Mitglieder sowie Gäste, darunter als besonderer Gast Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation Indonesien.
Anschließend berichteten er und Schatzmeister Christian Lichtenau den Mitgliedern über das erfolgreich abgeschlossene Jahr 2017. Die beharrliche und harte Arbeit der BOS Foundation und die im Jahr 2017 besonders berührenden Schicksale der geretteten Orang-Utans Taymur und Alba sowie die Eröffnung des neuen Babyhauses in Nyaru Menteng fanden dank der guten Mitarbeit unseres Berliner Teams ein großes Medien-Echo. Nachrichtenagenturen wie die dpa sowie deutsche Leitmedien wie Spiegel, Stern, Focus, die Süddeutsche Zeitung, ZDF, RTL oder Deutschlandfunk widmeten sich dem Thema.
Nachhaltig im Gedächtnis blieb auch der Welt-Orang-Utan-Tag am 19. August 2017. Das Berliner „Brauhaus am Südstern“ nahm diesen Tag zum Anlass, ein spezielles und stark nachgefragtes Orang-Utan-Ale zu brauen. Pro verkauftem Liter wurde ein Euro für die Menschenaffen gespendet. Eine Aktion, die sich 2018 wiederholen soll. Bemerkenswert, kreativ und einzigartig war auch das Engagement unserer Regionalgruppen sowie vieler freiwilliger BOS-Unterstützer. Stellvertretend für viele Ehrenamtliche steht die Künstlerin Stefanie Klymant, die mit ihren Gemälden bei Ausstellungen, Versteigerungen und Veranstaltungen auf das Schicksal der Orang-Utans aufmerksam macht.
2017 finanziell erfolgreich
2017 war auch in finanzieller Hinsicht ein erfolgreiches Jahr. Wie Christian Lichtenau vortrug, konnten wir mehr als eine Million Euro einnehmen. Besonders positiv zu Buche schlugen das neue Fundraising-Instrument „Schutzpatron“ und die steigende Summe an gerichtlichen Zuwendungen aus Geldauflagen (Zahlung für einen guten Zweck statt Strafgelder). Ausbaufähig ist unser Lebenswald-Projekt. Unsere Verwaltungskosten haben sich im Verhältnis zu den Gesamteinnahmen verringert.
Auch das Bestreben, uns weiter gut zu vernetzten, war erfolgreich. Zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe konnte BOS Deutschland bislang etwa 140.000 Unterschriften gegen Palmöl als „Bio“-Sprit sammeln. Ein wertvoller Beitrag zu den Entscheidungen des EU-Parlaments.
Zusammenfassend stellte der erste Vorsitzende fest, dass es gelungen ist, die 2014 vom damaligen Vorstand für in fünf Jahren gesetzten Ziele bereits im Jahr 2017 erreicht zu haben: BOS hat ein hoch motiviertes Team, pflegt eine hervorragende Partnerschaft mit der BOS Foundation, wird in der breiten Öffentlichkeit positiv wahrgenommen, ist gut vernetzt und kann mit einem Spendenvolumen von mehr als einer Million Euro wirkungsvolle und nachhaltige Unterstützung für den Orang-Utan-Schutz leisten. Vor allem der Schutz der Menschenaffen findet verstärkt in den Medien Beachtung.
Der erste Vorsitzende dankte dem anwesenden CEO der BOS Foundation Dr. Jamartin Sihite für die die harte, unermüdliche Arbeit für die Orang-Utans in Borneo, dem Berliner Team für die erfolgreichen Leistungen und den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre ehrenamtliche Mitarbeit. Nachdem die Kassenprüfer Tanya Lenn und Karl Enk die Kassenführung 2017 als tadellos bescheinigt hatten, wurden dem Vorstand Entlastung erteilt und die Vorstandswahlen vorgenommen.
Weibliche Verstärkung für den Vorstand
Neben Leonhard Graf Rothkirch als erstem Vorsitzenden und Christian Lichtenau als Schatzmeister wurden neu in den Vorstand gewählt: Nanett Trau als stellvertretende Vorsitzende sowie Yuliana Iravarti Gubernath und Susann Ehmke als Beisitzerinnen. Als neues Mitglied für den Besonderen Ausschuss wurde Sebastian Wolf gewählt, als Kassenprüfer erneut Tanya Lenn. Neu kam Burkhard Bröker hinzu.
Im Anschluss an die Mittagspause mit köstlicher indonesischer Küche berichtete Daniel Erlemeier über die Möglichkeiten von BOS-Unterstützern, eigene Spenden-Aktionen bei Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder sonstigen Feiern durchzuführen. Hoch interessant war auch der Bericht von Jens Herrnberger über Erfahrungen und Chancen von Regionalgruppen. Die interessanten Anregungen wollen wir in den nächsten Jahren verstärkt aufnehmen.
Leonhard Graf Rothkirch als alter und neuer erster Vorsitzender dankte den Mitgliedern für ihre Teilnahme an dieser Mitgliederversammlung und versprach, mit dem wieder als Schatzmeister gewählten Christian Lichtenau und den neuen Vorstandsmitgliedern Nanett Trau, Yuliana Gubernath und Susann Ehmke die erfolgreiche Arbeit zusammen mit dem Team in der Potsdamer Straße fortzusetzen und auszubauen.
Als inhaltlicher Schluss- und Höhepunkt erläuterte der CEO der BOS Foundation Dr. Jamartin Sihite detailliert die Arbeit der 430 Mitarbeiter der BOS Foundation vor Ort in den Rettungsstationen und den Auswilderungsgebieten, grundlegende Aspekte des Orang-Utan-Schutzes, die Herausforderungen, aber auch die Chancen und Hoffnungen für das Überleben der Orang-Utans und den Erhalt des Regenwalds.
So war diese Mitgliederversammlung ein gelungener Abschluss eines besonderen Jahres.
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