Unsere Rettungszentren führen einmal im Jahr routinemäßige Gesundheitsuntersuchungen bei all unseren Schützlingen durch. Kürzlich baten die Tierärzte in Samboja Lestari ihre Schützlinge zum jährlichen Check-Up. Im Einsatz waren für diese aufwändige Prozedur nicht nur die Veterinäre, sondern auch die Pfleger, das Animal-Welfare-Team und die technischen Mitarbeiter.
Der Zweck dieser Untersuchung ist es, die Gesundheit der Orang-Utans genau zu überwachen und auch mögliche Erkrankungen zu diagnostizieren, die vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Jedes Tier, das Anzeichen einer Krankheit zeigt, kann so sofort von der Gruppe getrennt werden, eine intensivere Behandlung erhalten und wir können die Ausbreitung möglicher Krankheiten auf andere verhindern.
Angst vor Spritzen
Ehe die Tierärzte mit den Untersuchungen beginnen können, müssen die Orang-Utans aber erstmal sediert werden. Und das ist oft einer der schwierigsten Schritte. Denn Spritzen sind auch bei Orang-Utans gar nicht beliebt. Die Pfleger müssen die Orang-Utans geschickt ablenken, damit sie am besten gar nicht merken, was da auf sie zukommt. Doch das klappt nicht immer. Und so kann es bei den Tieren schon mal zu Aufregung führen – manche reagieren auch aggressiv – was die Sedierung erschwert. Sobald der Orang-Utan sicher entschlummert ist, trägt das Team das Tier gemeinsam in die Klinik. Aufgrund des erheblichen Körpergewichts der erwachsenen Tiere braucht es dafür viele starke Arme.

Auf Herz und Lunge durchgecheckt
Die Gesundheitschecks umfassen eine Vielzahl von Untersuchungen und Verfahren, darunter Blutabnahmen und Bronchoskopie-Untersuchungen (bronchoalveoläre Lavage oder BAL).



Weitere Tests umfassen vollständige Blutbilduntersuchungen, Leber- und Nierenfunktionstests, Blutgruppen- und Rhesusfaktorbestimmung, Cholesterin- und Harnsäurespiegel sowie Screenings auf Hepatitis, Malaria, Dengue-Fieber und Tuberkulose unter Verwendung von Methoden wie Kultur und PCR. Und auch die Zähne der Orang-Utans werden kontrolliert.

Wie geht es den Orang-Utans
Insgesamt zeigten die Ergebnisse der diesjährigen Gesundheitschecks in Samboja Lestari, dass alle Orang-Utans in guter körperlicher Verfassung waren. Bei einigen Tieren waren jedoch Folgemaßnahmen erforderlich. Dafür wurden Bagus, Combat, BoySopo und Antony in ein Sozialisierungsgehege verlegt.
Durch diese umfassenden tiermedizinischen Untersuchungen setzt sich das Team von Samboja Lestari für die Gesundheit jedes einzelnen Orang-Utans in unserer Obhut ein. Denn nur so haben sie eine Chance, in ihre wahre Heimat zurückzukehren: den Wald.
Auch in Nyaru Menteng tun wir alles für die Gesundheit unserer Schützlinge. Darum entsteht in unserem neugebauten Rettungszentrum Nyaru Menteng2 auch eine neue Orang-Utan-Klinik. Sie können uns dabei helfen!
