Wenn wir uns erinnern, wie Topan im Oktober 2017 zu uns kam, dann können wir kaum glauben, wie großartig sich diese Orang-Utan-Waise entwickelt hat. Damals war sie ein kleines Häuflein Elend aus Haut und Knochen, das ängstlich fiepte und weinte. Und jetzt: Ein selbstbewusstes junges Orang-Utan-Weibchen, dass es mit erst acht Jahren geschafft hat, auf die Vorauswilderungsinsel – die Walduniversität – umziehen zu dürfen.
Ein neues Kapitel für eine außergewöhnliche Entdeckerin
Topan, das Orang-Utan-Weibchen mit dem wachen Blick und der beeindruckenden Kletterkunst, hat einen wichtigen Meilenstein auf ihrem Weg in die Freiheit erreicht. Nachdem sie mit Bravour die Waldschule in Nyaru Menteng abgeschlossen hat, lebt sie jetzt seit einigen Monaten auf der Vorauswilderungsinsel Bangamat. Hier bereitet sie sich auf das große Ziel ihrer Reise vor: ein selbstbestimmtes Leben in der Wildnis.

Herausragende Schülerin der Waldschule
Während ihrer Zeit in der Waldschule zeigte Topan früh, dass sie kein gewöhnlicher Orang-Utan ist. Sie lernte überdurchschnittlich schnell, wie man Nahrung findet, Nester baut und sich sicher im dichten Dschungel bewegt. Besonders auffällig war ihre frühe Unabhängigkeit: Schon lange suchte sie kaum noch den Kontakt zu ihren menschlichen Ersatzmüttern, verbrachte viel Zeit in den Baumkronen und erkundete neugierig ihre Umgebung – klare Zeichen dafür, dass sie mehr als bereit für die nächste Stufe war.
Die Babysitterinnen waren gleichermaßen beeindruckt von ihrer Intelligenz und Anpassungsfähigkeit. Daher fiel im Januar die Entscheidung, die achtjährige Topan gemeinsam mit der ebenfalls bereiten Mema auf die Bangamat-Insel zu verlegen – ein intelligentes Orang-Utan-Duo, das der Freiheit damit einen großen Schritt näherkam.

Obwohl beide Orang-Utan-Weibchen bereits eine große Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zeigen, konnten wir ihren Transport ohne Betäubung durchführen. Denn auch in dieser ungewohnten Situation blieben beide ruhig und kooperativ, völlig ohne Aggression.
Erfolgreicher Start auf der Vorauswilderungsinsel
Topan ließ sich bei ihrer Ankunft auf der Vorauswilderungsinsel auch nicht lange bitten: Kaum war die Transportbox geöffnet, schwang sie sich in die Bäume und verschwand neugierig im dichten Grün – ein gutes Zeichen für ihre natürliche Instinktsicherheit. Ihre Bewegungen waren so flink, dass die Beobachter sogar Mühe hatten, ihr zu folgen.

Immer wieder verschwindet Topan seither für einige Zeit im dichten Regenwald der Insel. Nur alle paar Tage erscheint sie an einer der Fütterungsplattformen, um sich ein paar Leckereien abzuholen. Dabei macht sie stets einen gesunden und fitten Eindruck. Wachsam und selbstbewusst sondiert sie dabei zunächst aus den Baumwipfeln die Situation. Dann klettert sie schnell herunter – in respektvollem Abstand zu unseren Mitarbeitern –, schnappt sich ein paar Süßkartoffeln und Papayas und zieht sich anschließend wieder in die Baumkronen zurück.



Noch ein Stück bis zur Freiheit
Topans Geschichte ist ein Paradebeispiel für einen erfolgreichen Rehabilitationsprozess von Orang-Utans. Sie erkundet ihr neues Zuhause selbstständig und passt sich schnell an. Doch obwohl sie enorme Fortschritte gemacht hat, ist ihre Reise noch nicht zu Ende. Auf der Insel Bangamat beobachten wir sie weiterhin genau, um sicher sein zu können, dass sie auch die letzten Hürden vor einem Leben in völliger Freiheit meistern kann. Die kommenden Monate werden zeigen, wie nah sie ihrem endgültigen Ziel tatsächlich ist.
Helfen Sie Topan – und anderen Orang-Utans – auf ihrem Weg in die Freiheit!
Die Auswilderung von Orang-Utans wie Topan ist ein langwieriger und aufwendiger Prozess, der nur mit viel Engagement, Fachwissen – und finanzieller Unterstützung – möglich ist. Helfen Sie uns, weiteren Orang-Utans eine zweite Chance in der Wildnis zu geben!
Unterstützen Sie jetzt mit Ihrer Spende – für Topan, für den Regenwald, für die Zukunft.
