Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Er ist klein, er ist süß und er ist unglaublich laut. Denn wenn Spanser nicht bekommt, was er will und wenn er es nicht sofort bekommt, dann wird Spanser ungemütlich. Dieser süße Orang-Utan-Junge hat zwar hübsche Kulleraugen und wunderschönes Fell. Was er allerdings nicht hat, ist Geduld.
Unsere Babysitterinnen lieben ihn dennoch abgöttisch oder vielleicht auch genau deswegen. Schließlich hatte der kleine Orang-Utan-Junge keinen leichten Start in der Waldschule.
Eine schwierige Angewöhnung
Als wir den damals zweieinhalb Jahre alten Spanser 2022 aus einem privaten Haushalt befreiten, war die Umgewöhnung im Rettungszentrum Nyaru Menteng nicht einfach.
Denn Spanser war von seinen Haltern, die angaben, ihn hinter ihrem Haus einfach so gefunden zu haben, nach Strich und Faden verwöhnt worden. Das bedeutete vor allem, viel zu viel und viel zu schädliche Nahrung. Er war ausschließlich mit überzuckerter Kondensmilch, süßen Getreidebrei und Bananen gefüttert worden. Und wenn wir eines wissen, dann, dass zu viel Zucker weder für Menschen noch für Orang-Utans besonders ratsam ist.
Die schlechte Ernährung schlug sich auch deutlich auf Spansers Gewicht nieder. Mit 6,8 kg brachte der Orang-Utan-Junge bei seiner Ankunft ordentlich Übergewicht mit. Dafür war er aber in den zwei Monaten, in denen er bei seinen Haltern gelebt hatte, gut behandelt worden. Er hatte keine Verletzungen oder Krankheiten und wunderschönes, gepflegtes Fell. Es war offensichtlich, dass sich die wohlhabende Familie um ihn gekümmert hatte, als wenn er ein eigenes Kind gewesen wäre.
Und das machte es umso schwieriger für Spanser, sich schließlich im Alltag des Rettungszentrums einzufinden. Denn er war es gewohnt gewesen, im Mittelpunkt zu stehen. Und auch wenn sich unsere Babysitterinnen jedem einzelnen Orang-Utan-Kind voller Hingabe widmen – die neue Umgebung, der Trubel mit den anderen Orang-Utan-Waisen: Es muss ein Schock gewesen sein für Spanser.
Und so zog er sich anfangs in sich selbst zurück. Schüchtern sah er dem Geschehen zu und traute sich nicht so recht, mit den anderen Kindern zu spielen. Mehr noch, Spanser war so verunsichert, dass ihm die anderen Waisen auch noch ständig das Futter wegschnappten. Hinzu kam, dass Spanser sich auch weigerte, die ungesüßte Sojamilch zu trinken. Er entwickelte sich zu einem kleinen Sorgenfellchen.
Unsere Babysitterinnen lockten Spanser aus der Reserve
Doch mit ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit schafften es unsere Babysitterinnen, Spanser aus der Reserve zu locken.
Schließlich muss auch er lernen, sich durchzusetzen und für sich selbst zu sorgen. Inzwischen ist Spanser ein sehr aufgewecktes Orang-Utan-Kind. Aufgeweckt und lautstark! So sehr er sich zu Beginn noch in sich selbst zurückzog, so sehr verschafft er seinem Willen nun Gehör. Denn nicht im Mittelpunkt zu stehen, ist absolut gar keine Option. Wenn Spanser Aufmerksamkeit will, wenn er kuscheln will, wenn Futter will, wenn er getragen werden will: Dann wird geschrien.
So anstrengend das für unsere Babysitterinnen auch sein mag, so erleichtert sind sie gleichzeitig. Denn es zeigt, dass dieser kleine wundervolle Orang-Utan sich gut in unserer Obhut eingelebt hat. Und jedem Kind wünscht man doch, dass es selbstbewusst seine Meinung vertritt, oder?!
Möchten Sie Spanser auf seinem Ausbildungsweg begleiten und ihm dabei Stück für Stück sein Leben in Freiheit zurückgeben? Dann werden Sie Pate!