Diese Orang-Utans berühren die Herzen hunderttausender Menschen weltweit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Waldschüler im Schutzzentrum von Nyaru Menteng auf ganz besondere Weise kennenlernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz individuellen Persönlichkeiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tierischen TV-Stars noch einmal vorstellen.
Rumba ist momentan das Nesthäkchen unserer Waldkinderschulgruppe, denn mit ihren zwei Jahren ist sie nicht nur eines der jüngsten, sondern definitiv auch das anhänglichste unserer Orang-Utan-Kinder. Bevorzugter Aufenthaltsort des kleinen Orang-Utan-Mädchens mit dem Kullerbauch und dem verträumten Gesichtsausdruck ist bislang der Arm oder Schoss ihrer Babysitterin. Wenn Rumba sich gerade einmal nicht schutzsuchend an ihre Ersatz-Mama kuschelt, findet man sie sehr wahrscheinlich in einer der Hängematten, wo sie sich in den weichen Stoff schmiegt.
Rumba: Die Überlebenskünstlerin
Die furchtbaren Dinge, die Rumba erlebt haben muss, ehe sie im Alter von weniger als einem Jahr mutterseelenalleine auf einer Ölpalmenplantage gefunden wurde, können wir nur erahnen. Ein Indiz für ihr Trauma ist ihre gelähmte linke Hand. Ein weiteres die Panik, die das kleine Orang-Utan-Mädchen in der ersten Zeit bei uns erfasste, wenn ihre Ersatz-Mama sich weiter als ein paar Schritte von ihr entfernte. Dann schrie sie sofort los, als hätte sie Angst zurückgelassen zu werden.
Rumba kam zeitgleich mit Iqo in unser Rettungszentrum und während der vorgeschriebenen dreimonatigen Quarantäne freundeten sich die beiden kleinen Mädchen an. Iqo ist bislang das einzige Orang-Utan-Kind, mit dem Rumba in der Waldschule spielt. Am liebsten plantschen die beiden in den vielen Schlamm- und Wasserpfützen, die es im Wald gibt. Die meiste Zeit verbringt Rumba jedoch auf dem Arm ihrer Pflegemama, von wo aus sie das lustige Treiben um sich herum beobachtet.
Eine Ersatzmutter wie keine andere
Mit der liebevollen Unterstützung ihrer Babysitterinnen, vor allem durch Ersatz-Mama Letha, gewinnt die Zweijährige Stück für Stück mehr Selbstbewusstsein und Mobilität. Täglich bekommt sie Physiotherapie für ihre Hand und um ihre Beweglichkeit insgesamt zu stärken.
Die Waldschullektionen verfolgt Rumba derzeit noch am liebsten vom Schoß oder vom Arm ihrer Babysitterin aus. Die kleinen Ärmchen fest um den Hals geschlungen oder ganz tief in die Armbeuge gekuschelt, fühlt sie sich sicher und beschützt. Doch wir beobachten voller Stolz, wie sehr sich das schüchterne Orang-Utan-Mädchen während des Waldschulunterrichts anstrengt: Trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigung übt sie das Klettern und unternimmt erste Versuche, ein Schlafnest zu bauen. Auch beim Essen ist sie nicht wählerisch und wagt sich bereits an Blätter und dünne Zweige. Und die Erfahrung hat uns gelehrt: Rumbas ausgeprägte Anhänglichkeit ist nur eine Phase auf ihrem Weg zu einer selbstsicheren, starken und unabhängigen Orang-Utan-Dame. Wir sind uns sicher, dass Rumba in einigen Jahren, frei und wild in den Wäldern von Kalimantan leben kann.
Möchten Sie Rumba auf ihrem Ausbildungsweg begleiten? Dann werden Sie Pate!