21. Juli 2025
Waldrangerin im BOS-Auswilderungswald Kehje Sewen

Wächter des Waldes – Eine Taskforce für Kehje Sewen

Der Kehje Sewen Wald ist eine Schatz­kammer der Tropen in Ost-Kali­mantan und bietet unseren ausge­wil­derten Orang-Utans wert­vollen Lebens­raum. Doch die Biodi­ver­sität von Kehje Sewen ist nicht nur unvor­stellbar groß, sie ist auch bedroht und schutz­be­dürftig. Die BOS-Wald­schutz­firma Resto­rasi Habitat Oran­gutan Indo­nesia (RHOI) hat deshalb ein Spezi­al­team gebildet, das sich mit den Heraus­for­de­rungen der Ökosys­tem­wie­der­her­stel­lung beschäftigt.

Kehje Sewen ist ein 86.450 Hektar großer Wald in Ost-Kali­mantan auf der Insel Borneo. Sein Reichtum an Pflanzen- und Tier­arten macht ihn zu einem der welt­weit bedeu­tendsten Ökosys­teme. Auch seltene und ende­mi­sche Wild­tiere, die ausschließ­lich in dieser Region zu finden sind, leben in Kehje Sewen. Der Wald spielt somit eine entschei­dende Rolle für den Erhalt der Arten­viel­falt und für die Bereit­stel­lung lebens­wich­tiger Ökosys­tem­leis­tungen für den Menschen.

BOS-Auswilderungswald Kehje Sewen
Kehje Sewen – Heimat vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten

Im Jahr 2010 wurde Kehje Sewen als Konzes­sion zur Wieder­her­stel­lung des Ökosys­tems von der BOS-Wald­schutz­firma Resto­rasi Habitat Oran­gutan Indo­nesie (RHOI) einge­richtet. Seitdem steht der Wald unter dem Schutz von RHOI. 135 Orang-Utans konnten wir seit 2012 hier bereits auswil­dern, mindes­tens zehn Jung­tiere erblickten hier das Licht der Welt.

Kehje Sewen bedeutet „Heimat der Orang-Utans“ in der Sprache der lokalen Dayak-Wehea

Doch wie viele Wälder in Indo­ne­sien, ist auch Kehje Sewen wach­sender Bedro­hung ausge­setzt. In aller­erster Linie sind dies wieder­keh­rende Wald­brände und nicht-nach­hal­tige mensch­liche Akti­vi­täten. In Aner­ken­nung der Dring­lich­keit, den Wald und seine Bewohner zu schützen, hat RHOI ein spezi­elles Team für die Ökosys­tem­wie­der­her­stel­lung und den Wald­schutz gegründet. Dieses agiert unter dem geheim­nis­voll klin­genden Kürzel RE-PPHK.

Waldranger im BOS-Auswilderungswald Kehje Sewen
Das RE-PPHK-Team kontrol­liert das Gebiet von Kehje Sewen auch mit Drohnen

Das RE-PPHK-Team hat eine klare und überaus anspruchs­volle Mission: Schäden am Wald durch ille­gale Akti­vi­täten, Umwelt­be­dro­hungen und Natur­ka­ta­stro­phen zu verhin­dern – oder diese soweit wie möglich zu mini­mieren. Zu den Aufgaben gehören Patrouillen, die Siche­rung der Wald­grenzen, die Über­wa­chung der Zugänge und sofor­tige Maßnahmen zur Erken­nung und Verhin­de­rung von Waldbränden.

Präven­tion ist ein wich­tiger Bestand­teil des Waldschutzes

Das RE-PPHK-Team arbeitet auch präventiv. Zum einen iden­ti­fi­ziert es Risi­ko­ge­biete in Kehje Sewen, die für eine mögliche ille­gale Ausbeu­tung beson­ders anfällig sind. Diese erhalten dann beson­dere Aufmerk­sam­keit. So kann die Taskforce früh­zeitig eingreifen und zerstö­re­ri­sche Akti­vi­täten stoppen, bevor irrever­sible Schäden entstehen.

BOS-Auswilderungswald Kehje Sewen
Aus der Luft lassen sich mögliche Risiken für die Flora und Fauna erkennen

Zum anderen bezieht das RE-PPHK-Team die Menschen der Dörfer rings um Kehje Sewen ein – in Form von Jobs, die Einkommen in die Dörfer bringen, sowie auch durch Aufklä­rungs- und Bildungs­pro­gramme. Das passiert oft infor­mell, etwa durch ein Gespräch mit Besu­chern des Kehje Sewen an einem Wald­kon­troll­punkt. RHOI führt aber auch Work­shops mit den Gemeinden durch und vermit­telt Wissen über Natur­schutz und verant­wor­tungs­volle Waldnutzung.

Waldranger im BOS-Auswilderungswald Kehje Sewen im Gespräch mit indigenen Gemeinden
Das Enga­ge­ment der indi­genen Gemeinden der Dayak ist für den Wald­schutz unverzichtbar

Nur mit Team­work kann der Regen­wald geschützt werden

Die Bemü­hungen zum Erhalt des Kehje Sewen Waldes sind keine Einzel­leis­tung. Sie erfor­dern die Zusam­men­ar­beit verschie­dener Sektoren – darunter Regie­rungs­be­hörden, private Inter­es­sen­gruppen und lokale Gemein­schaften. Nur gemeinsam kann es gelingen, die Bedro­hungen für den Wald Stück für Stück zu redu­zieren und dadurch seine Biodi­ver­sität und nicht zuletzt den Orang-Utan zu retten.

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