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5. März 2025
Orang-Utan Josh auf der Vorauswilderungsinsel

Wie macht sich Josh auf der Walduni?

Im April 2024 begann für unseren Schütz­ling Josh ein neuer, bedeu­tender Lebens­ab­schnitt. Er zog, gemeinsam mit vier weiteren Orang-Utans, auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Badak Kecil, die zur Insel­gruppe Salat in Zentral-Kali­mantan gehört. Hier, auf der Walduni, muss er nun beweisen, dass er bereit ist für das wilde, freie und vor allem selbst­stän­dige Leben im Regenwald.

Joshs Start auf der Insel war alles andere als bilder­buch­mäßig. Aufgrund nied­riger Wasser­stände musste seine Trans­portbox auf dem Boot und nicht auf festem Grund geöffnet werden. Beim Hangeln auf die Fütte­rungs­platt­form rutschte Josh aus und nahm ein kurzes, unfrei­wil­liges Bad im Fluss. Glück­li­cher­weise ohne nega­tive Folgen. Aber einen Schre­cken hat er sich – und unseren Mitar­bei­tern – auf jeden Fall eingejagt.

Orang-Utan Josh auf der Vorauswilderungsinsel
Joshs kleiner Ausrut­scher – ein feuchter Start auf der Vorauswilderungsinsel

Der nächste Schreck folgte auf dem Fuße. Und er hielt uns ganze drei Monate in Atem. Denn Josh verschwand – gemeinsam mit den Erst­se­mes­tern Telaken und Bawan – für ganze drei Monate von der Bild­fläche. Alles Suchen war erfolglos. Die drei frisch­ge­ba­ckenen Studenten waren im Dickicht der Wildnis der Voraus­wil­de­rungs­insel untergetaucht.

Mit Bären­hunger aus der Wildnis aufgetaucht

Aus diesem Dickicht tauchte Josh erst am 12. Juni wieder auf. Als wäre nichts gewesen, saß er auf einem Baum in der Nähe einer Fütte­rungs­platt­form, als unsere Mitar­beiter ihn entdeckten. Aufmerksam hatte Josh dabei seine Umge­bung im Blick und sprang agil von Baum zu Baum, ehe er sich mit einer beträcht­li­chen Menge Bananen und Auber­ginen von der Fütte­rungs­platt­form den Bauch voll­schlug. So ein Fest­mahl hatte er sich ja auch drei Monate nicht gönnen können.

Orang-Utan Josh auf der Vorauswilderungsinsel
Ab Juni bediente sich Josh dann regel­mäßig an den Fütterungsplattformen

Fortan tauchte Josh regel­mäßig an den Fütte­rungs­platt­formen der Insel auf. Mal an Platt­form Nummer 5, mal an Nummer 3, das nächste Mal an Nummer 7 oder 4. Das zeigt uns, wie agil und mobil Josh auf der Insel unter­wegs ist. Er traute sich auch nach seinem wilden Aben­teuer, das ganze Gelände zu erkunden und sucht immer wieder nach neuen Heraus­for­de­rungen und Aben­teuern. Auf den Fütte­rungs­platt­formen bediente er sich stets an unter­schied­li­chen Obst- und Gemü­se­sorten, wobei er Bananen eigent­lich nie verschmähte.

Treff­punkt Buffett

An den Fütte­rungs­platt­formen traf Josh auch auf andere Wald­stu­denten. Eine gute Gele­gen­heit für unsere Mitar­beiter zu beob­achten, wie es um seine sozialen Kompe­tenzen bestellt ist. In den ersten Wochen wurden sie Zeugen, dass Josh durchaus respekt­vollen Abstand – gerade zu größeren und älteren Tieren – einhielt. Vor allem um Big Boy Beni machte er anfangs einen Bogen. Doch mit der Zeit wuchs Joshs Selbst­be­wusst­sein. Nach ein paar spie­le­ri­schen Range­leien, Futter­ge­schenken und ‑mopse­reien und einem wach­senden Freun­des­kreis, konnten wir kürz­lich beob­achten, wie Josh und Beni zusammen spielten. Ein gutes Zeichen für seine sozialen Kompetenzen.

Orang-Utan Josh auf der Vorauswilderungsinsel
Josh hat keine Berüh­rungs­ängste mit den anderen Waldstudenten

Ein weiterer Grund zur Freude ist, dass Josh – neben seinen Besu­chen auf der Fütte­rungs­platt­form – auch im Wald auf Nahrungs­suche geht. So konnten wir sehen, dass er mit Rinden, Ficus- und Myrten­blätter, Ameisen und Termiten sein Menü anrei­cherte.
Bei jeder Sich­tung war Josh aktiv und aufmerksam, wachsam und voller Energie. Genauso wünschen wir uns das von unseren Wald­stu­denten. Weiter so, Josh!

Jeder Orang-Utan ist eine eigene Persön­lich­keit. Doch gemeinsam lernen sie, was dazu gehört, um eines Tages eigen­ständig in den Regen­wäl­dern Borneos leben zu können. Unter­stützen Sie uns dabei, diesen Orang-Utan eine Zukunft zu geben.