13. Juni 2016

Bericht über die Auswil­de­rungen vom 28. Mai 2016

Wie bereits verkündet, konnte die BOS Foun­da­tion am 28. Mai 2016 fünf weitere Orang-Utans auswil­dern. Hier folgt nun der Bericht, wie Raymond, Gadis, Angely, Hope und Kenji den Weg in die Frei­heit gefunden haben.

Während die BOS Foun­da­tion gemeinsam mit der Natur­schutz­be­hörde BKSDA das freu­dige Ereignis der Auswil­de­rungen in einer Pres­se­kon­fe­renz verkündet, laufen auf dem Klinik­ge­lände von Samboja Lestari die letzten Vorbe­rei­tungen. Die Mitar­beiter über­prüfen die Käfige der Orang-Utans ein letztes Mal und die Ärzte berei­teten alle nötigen medi­zi­ni­schen Uten­si­lien für den Trans­port vor. Auf dem Weg von der Rettungs­sta­tion bis zum Ort, an dem die einzelnen Orang-Utans ausge­wil­dert werden, kann vieles passieren und die Orang-Utans müssen im Ernst­fall sofort behan­delt werden können.

Die Mitar­beiter sind bemüht, es den Orang-Utans während des Trans­ports so ruhig und ange­nehm wie möglich zu machen. Bevor sie in die Trans­port­boxen gesetzt werden, sediert ein Tier­arzt die Orang-Utans. Raymond war als Erster an der Reihe. Es folgten Gadis, Angely, Hope und Kenji. Die Aktion dauerte bis nach­mit­tags um drei Uhr. Dann wurde abge­wartet, bis die Orang-Utans aus ihrer Sedie­rung erwa­chen, da es zu gefähr­lich wäre, sie schla­fend zu trans­por­tieren. Erst nachdem alle wach waren und sich aufrecht hinsetzen konnten, ging es los.
Fünf Gelän­de­wagen und ein Truck machten sich auf dem Weg über Sama­rinda, Sangatta und Bontang nach Muara Wahau. Alle zwei Stunden gab es auf der zwölf­stün­digen Reise eine Pause, um den Zustand der Orang-Utans zu über­prüfen. In Muara Wahau, der letzten Stadt auf der Reise, machte das Team eine größere Pause, bevor es in einem fünf­stün­digen Trip an den Rand von Kehje Sewen ging.
Die holp­rige Straße nach Kehje Sewen erwies sich als viel schwie­riger zu befahren, als wir erwartet hatten. Darum musste ein Wagen zurück­ge­lassen werden, weil es mit ihm nicht möglich war, den steilen Berg zu überqueren.

Als wir am Ende der für Autos nutz­baren Straße ange­kommen waren, wurde das Team schon von Einhei­mi­schen Dayaks erwartet und sehr herz­lich mit Tänzen und einem Will­kom­mens­ri­taul begrüßt. Nach diesem beein­dru­ckenden Ritual mussten die Käfige einen steilen 200 Meter langen Weg zum Wasser herunter getragen werden. Über den Fluss erreichten die Käfige schließ­lich am späten Nach­mittag die Auswilderungsstellen.

Um 15 Uhr konnten die fünf Käfige geöffnet werden.

Das Beob­ach­tungs­team beglei­tete die Tiere direkt nach der Auswil­de­rung und verfolgte und notierte alle ihre Akti­vi­täten, bis es Nacht wurde und sie anfingen ihre Schlaf­nester zu bauen. Alle fünf Menschen­affen nahmen ihre neue Umge­bung gut an und begannen auch schon erfolg­reich mit der Nahrungssuche.

Wir hoffen, dass Angely, Hope, Gadis, Raymond und Kenji ihre Frei­heit genießen und es ihnen in ihrem neuen Zuhause – dem Wald von Kehje Sewen — gut gehen wird!

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.