16. Februar 2017

BOS verur­teilt die Orang-Utan-Schlach­tung auf einer RSPO-Ölpalmplantage

Diese Bilder sind nichts für schwache Nerven. Ein ausge­wach­sener Orang-Utan wurde am 28. Januar 2017 auf einer Ölpalm­plan­tage der Firma PT Suns­antri Permai in Kapuas in Zentral-Kali­mantan von Arbei­tern geschlachtet, gekocht und gegessen. PT Suns­antri Permai gehört zur malay­si­schen Palm­öl­firma Genting Plan­ta­tions Berhad, einem RSPO-Mitglied (Round­table on Sustainable Palmoil).
Wir von BOS Deutsch­land e.V. gemeinsam mit unserer indo­ne­si­schen Part­ner­or­ga­ni­sa­tion BOS Foun­da­tion verur­teilen diese abscheu­liche Tat aufs Schärfste und fordern die verant­wort­li­chen Behörden und den RSPO auf, die bestehenden indo­ne­si­schen Gesetze und die RSPO-Stan­dards in aller Härte umzu­setzen. „Wir werden diesen Fall intensiv beob­achten und uns nicht vom RSPO mit halb­garen Erklä­rungen abspeisen lassen“, so Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land. „Es reicht!“

Orang-Utan erschossen von Palmölplantagen-Mitarbeitern / Bildquelle: Anonym / BOSF
Orang-Utan erschossen von Arbei­tern einer Ölpalm­plan­tage / Bild­quelle: Anonym / BOSF

Es ist keine Selten­heit, dass Orang-Utans in Indo­ne­sien getötet werden, obwohl sie akut vom Aussterben bedroht sind. Sei es, um sie zu essen, um die Babys zu verkaufen oder um die Ernte vor ihnen zu schützen. Die Gesetze sehen in diesen Fällen harte Strafen vor: Bis zu fünf Jahre Gefängnis und 7.000 Euro Geld­strafe. Aller­dings setzt die Straf­ver­fol­gung nur in den seltensten Fällen ein und solche Verbre­chen werden kaum geahndet. Der Grund ist, dass man die Schul­digen nur selten ding­fest machen kann, da meist die Beweise fehlen. Oft werden nur noch die Knochen gefunden oder die Leichen der abge­schos­senen Orang-Utan-Mütter. Trotz der strengen Gesetze und den Bemü­hungen, die Menschen für ihre uner­setz­baren Umwelt­schätze zu sensi­bi­li­sieren, fehlt in weiten Teilen der Bevöl­ke­rung das Bewusst­sein, Orang-Utans und andere bedrohte Arten zu bewahren und zu schützen.

Orang-Utan-Fleisch wird zum Kochen vorbereitet / Bildquelle:www.borneonews.co.id
Das Orang-Utan-Fleisch wird zum Kochen vorbe­reitet / Bild­quelle: www.borneonews.co.id

Darum sind wir den Zeugen sehr dankbar, die den Mut bewiesen haben, diesen Fall den Behörden zu melden. Wir brau­chen mehr solcher coura­gierter Menschen, um das Töten bedrohter Wild­tiere zu beenden. Auch die staat­li­chen Behörden haben dieses Mal sehr prompt reagiert. Die Polizei hat die zehn Zeugen vernommen, drei Männer wurden verhaftet. BOS wird den Prozess gegen sie genau beob­achten, um sicher­zu­gehen, dass die Straf­täter gerecht und streng verur­teilt werden.

Auch vom RSPO erwarten wir jetzt entspre­chende Reak­tionen. „Es ist sehr beun­ru­hi­gend, dass so eine Tat von Mitar­bei­tern einer Firma die Mitglied im RSPO ist, begangen werden kann“, sagt Dr. Ir. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion.  „Wir appel­lieren an den RSPO, sehr streng gegen solche Verstöße durch Mitglieder vorzu­gehen, sowie die Mitglieds­firmen aufzu­for­dern, ihre Mitar­beiter auf Ölpalm­plan­tagen bezüg­lich des Schutz­status und der Rechts­lage auszubilden.“

BOS unter­stützt die Peti­tion von COP, die Firma Genting Plan­ta­tion Berhad aus dem RSPO zu werfen. Unter­schreiben Sie bitte jetzt hier.