13. November 2015

Medi­zi­ni­sche Versor­gung der Orang-Utans aus den Regenwaldbränden

13. November 2015

Dieses Jahr begannen die Wald­brände Mitte August und verschlim­merten sich durch die ausge­dehnte Trocken­zeit und das Klima­phä­nomen El-Niño. Dicke Rauch­schwaden, the haze genannt, brachten die Luft­ver­schmut­zung im September und Oktober zum Höhepunkt.

Das BOS Foun­da­tion Team in Nyaru Menteng und die Natur­schutz­be­hörde BKSDA (Balai Konser­vasi Sumber Daya Alam) unter­nahmen mehrere Rettungs­ak­tionen für Orang-Utans. Am 22. Oktober wurde ein Orang-Utan, etwa 15 Jahre alt, auf einer Farm in Tumbang Nusa, Pulang Pisau entdeckt. Er war in einer schreck­li­chen Verfas­sung: unter­ernährt und schwer dehy­driert. Sein linkes Auge war stark verwundet. Vermut­lich hat er sich auf der Flucht vor dem Feuer an Zweigen verletzt.

Das BOS Foun­da­tion Rettungs­team brachte das Tier sofort nach Nyaru Menteng, da es umge­hend medi­zi­nisch behan­delt werden musste. Es stellte sich heraus, dass sich das linke Auge des armen Orang-Utans schlimm entzündet hatte und operativ entfernt werden musste.

Tier­arzt Agus Fahroni sagte: „Wir mussten sein linkes Auge entfernen, um zu verhin­dern, dass sich die Infek­tion durch sein Nerven­system auf das andere Auge ausbreitet.“

Nach dieser Leidens­ge­schichte erholt sich der Menschen­affe und hat bereits wieder etwas zuge­nommen. In der Tier­klinik wird er weiterhin vom Pfle­ge­team intensiv über­wacht. Nach Abschluss der post­ope­ra­tiven Erho­lungs­phase wird das BOS Foun­da­tion Rettungs­team und die Natur­schutz­be­hörde BKSDA den Orang-Utan zurück in eine sichere Gegend des Regen­walds trans­por­tieren und ihn dort freilassen.

Am 29. Oktober haben die Rettungs­teams erfolg­reich drei weitere Orang-Utans (zwei männ­liche Tiere und ein weib­li­ches, träch­tiges Tier) in ein sicheres Regen­wald­ge­biet gebracht.

In den BOS Foun­da­tion Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren in Samboja Lestari und Nyaru Menteng kümmern sich unsere Tier­ärzte darum, dass jeder Orang-Utan gesund ist und gut gepflegt wird. Jeden Tag versorgen sie die Menschen­affen mit Nahrungs­er­gän­zungs­mit­teln und bei Bedarf mit Medizin; sie über­wa­chen sie rund um die Uhr und gehen auf die Bedürf­nisse der Tiere ein Zudem sind sie in stän­diger Alarm­be­reit­schaft, wenn Rettungs­not­rufe in Zentral-Kali­mantan eintreffen.

Text: BOS Foundation