14. Juni 2018

Palmöl erst ab 2030 nicht mehr im Tank

Vor ein paar Stunden ist die Nach­richt aus den Trilog-Verhand­lungen (EU-Rat, EU-Parla­ment und EU-Kommis­sion) zur Erneu­er­bare-Ener­gien-Richt­linie einge­troffen: Palmöl und Soja dürfen ab 2030 nicht mehr in Biosprit einge­setzt werden. Wir lehnen die Auswei­tung der Fristen strikt ab. Immerhin geht es um weitere neun Jahre, in denen unzäh­lige Orang-Utans und ihr Lebens­raum der Palm­öl­pro­duk­tion zum Opfer fallen. 

Am 17.01.2018 stimmte das EU-Parla­ment dem Entwurf einer Richt­linie zur Förde­rung der Nutzung von Energie aus erneu­er­baren Quellen zu. Danach sollte ab 2021 kein Palmöl mehr als Biokraft­stoff­bei­mi­schung verwendet werden. Heute früh war das Ergebnis doch wesent­lich anders: Palmöl und Soja sollen erst ab 2030 aus der Biokraft­stoff­bei­mi­schung verschwinden. Die Euro­päi­sche Kommis­sion hat sich einen stufen­weisen Rückzug über­legt. Danach darf sich die Menge an Palmöl und Soja, die bis dahin Biokraft­stoffen beigemischt wurden, nicht weiter erhöhen. Ab 2023 muss der Einsatz von beiden Pflan­zen­arten sukzes­sive redu­ziert werden.

„Wir sind enttäuscht über die Frist­ver­län­ge­rung bis 2030 und appel­lieren eindring­lich an alle EU-Staaten und die Verant­wort­li­chen in Politik und Wirt­schaft, nicht bis zur letzten Frist zu warten“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V. „Palmöl muss schon vorher aus den Tanks verschwinden. Kein Euro­päer darf gezwungen sein, Palmöl oder Nahrung in seinem Tank zu verbrennen und damit wissent­lich zur Zerstö­rung des Regen­walds beizutragen.“