24. Juli 2020

Tiere aus Kali­mantan: Der Maronenlangur

Kali­mantan ist der indo­ne­si­sche Name für die Insel Borneo, der dritt­größten Insel der Welt nach Grön­land und Neuguinea. Kali­mantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natür­lich mit unzäh­ligen anderen Tier­arten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaa­rigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihen­folge immer mal wieder einige dieser faszi­nie­renden Geschöpfe vorstellen. 

Der Maro­nen­langur (Pres­bytis rubicunda)

Zu den zahl­rei­chen Primaten Borneos gehört auch Pres­bytis rubicunda, der Maro­nen­langur. Er ist sogar ende­misch auf der großen Insel, das heißt, es gibt ihn nur dort. Maro­nen­lan­guren tragen ihren Namen wegen ihres rotbraunen Fells. Sie werden ohne Schwanz etwa 45 bis 60 Zenti­meter lang, wobei die Weib­chen etwas kleiner und leichter bleiben als die Männ­chen, die bis zu sieben Kilo Gewicht errei­chen. Der Schwanz ist mit bis zu 80 Zenti­meter länger als der Körper. 

Languren sind eine Gruppe inner­halb der Schlan­kaffen, die wiederum zur großen Familie der Meer­kat­zen­ver­wandten gehören, also prak­tisch alle „typi­schen“ Altwelt­affen außer­halb der Gibbons und Großen Menschen­affen. Die heutige Syste­matik zählt 35, über verschie­dene asia­ti­sche Länder verbrei­tete Arten von Languren. 

In Gruppen von 10 bis 15 Tieren durch­streifen Maro­nen­lan­guren Reviere von einigen Dutzend Hektar. Sie leben ganz über­wie­gend in den Bäumen, wo sie auch ihre aus Früchten, Blät­tern, Knospen und Blüten bestehende Nahrung finden. Wie Orang-Utans und andere Primaten tragen sie zur Verbrei­tung ihrer Futter­pflanzen bei, indem sie unver­daute Samen wieder ausscheiden. Tieri­sche Kost nehmen sie nur gele­gent­lich in Form von Insekten zu sich. Wie bei allen Languren ist ihr Verdau­ungs­system durch spezi­elle, mit bestimmten Mikro­or­ga­nismen besie­delte Kammern beson­ders an die Verwer­tung pflanz­li­cher Nahrung angepasst. 

Trotz des vergleichs­weise geringen Sexu­al­di­mor­phismus (Unter­schiede in der Körper­größe oder anderen sekun­dären Merk­male zwischen den Geschlech­tern) domi­niert ein Männ­chen einen Harem mit Jung­tieren. Jüngere Männ­chen schließen sich oft zu Jung­ge­sel­len­gruppen zusammen. 

Zum Glück sind die Bestände bis auf weiteres nicht gefährdet, wenn auch die fort­schrei­tende Zerstö­rung der Regen­wälder auch am Maro­nen­langur und seinen Verwandten vermut­lich nicht spurlos vorüber gehen wird. Umso drin­gender erweist sich wieder einmal jedes Enga­ge­ment zum Schutze der Wälder. 

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.