4. September 2019

Von der Show­bühne in den Regen­wald – Orang-Utan-Familie nach Reha­bi­li­ta­tion ausgewildert

Die Geschichte von Orang-Utan-Mutter Riki beginnt tragisch: Ausge­beutet und vorge­führt in einem Wasser­park in Jakarta, ihrer Tochter Febri kurz nach der Geburt beraubt, fris­tete sie ein fast aussichts­loses Dasein. Bis zu ihrer Befreiung durch BOS im Jahr 2006. Da war Riki 13 Jahre alt, ihre Tochter Febri zwei. Jetzt dürfen die beiden gemeinsam mit Rikis zweiter Tochter Rini endlich als wilde Orang-Utans im Regen­wald leben.

Als Riki mit ihren 13 Jahren ins BOS Rettungs­zen­trum Samboja Lestari kam, war sie leider zu alt, um an unserem Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm in der Wald­schule teil­zu­nehmen. Tochter Febri aller­dings lernte in der Wald­schule alles, was ein wilder Orang-Utan im Regen­wald können muss. 

Am 5. Juli 2015 wurde Riki zum zweiten Mal Mutter: Tochter Rini wurde geboren. 

Riki mit ihrer Tochter Rini

Riki mit ihrer Tochter Rini

Unsere Mitar­beiter entschieden sich, die beiden sofort auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Eins (später auf Voraus­wil­de­rungs­insel Zwei) ziehen zu lassen, um zu testen, wie gut Riki und Rini allein in der Wildnis zurecht­kommen würden. Das klappte so gut, dass Riki (inzwi­schen 26 Jahre alt) nun gemeinsam mit ihren beiden Töch­tern im Schutz­wald Kehje Sewen ausge­wil­dert werden konnte. Eine Auswil­de­rung, die uns ganz beson­ders glück­lich macht. Denn Orang-Utans, die bis ins Erwach­se­nen­alter in Unter­hal­tungs­shows ausge­beutet wurden, erlangen nur selten die Fähig­keiten, die es braucht, um in der Wildnis über­leben zu können. 

Mit den drei Damen durfte auch der 17-jährige Orang-Utan-Mann Misri in den Regen­wald einziehen. Auch er kam 2006 im Alter von vier Jahren zu BOS, wo er erfolg­reich die Wald­schule abschließen konnte.

Die neuen Wilden werden auf die Reise vorbereitet
Die neuen Wilden werden auf die Reise vorbereitet
 

Auswil­de­rungen in unseren Schutz­wald Kehje Sewen stellen immer eine beson­dere Heraus­for­de­rung dar.

 

Denn der Weg in den Urwald ist lang und beschwer­lich. 17 Stunden war der Treck diesmal unter­wegs, ehe sich die Trans­port­boxen zunächst für Febri, dann Misri und zuletzt Mama Riki und Töch­ter­chen Rini öffneten. 

Misri

Damit konnte BOS in diesem Jahr bereits 28 Tieren die Frei­heit schenken. 111 Orang-Utans fanden seit 2012 in Kehje Sewen eine neue, wilde Heimat.

Mit dem ersten Schritt, den die Menschen­affen im Regen­wald unter­nehmen, beginnt direkt die Arbeit unserer Post-Moni­to­ring-Mitar­beiter, die über­wa­chen, ob die Tiere in ihrem neuen Leben gut zurecht­kommen. Wir sind gespannt, was sie uns über die neuen Wilden Misri, Riki, Febri und Rini berichten werden.

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