3. März 2021

Wie wäre es heute mit einer Mango?

Orang-Utans essen gern und oft. Am liebsten Früchte. Sie sorgen auf dem Spei­se­plan mit Baum­rinde, Pflan­zen­kernen, Blät­tern und Termiten für die saftige Abwechs­lung. Glück­li­cher­weise ist die Auswahl im Regen­wald von Ost-Kali­mantan riesig – es gibt Hunderte verschie­dene Obst­sorten, die die Nahrung eines Orang-Utans berei­chern und einen Groß­teil davon ausmachen.

Orang-Utans essen gern Früchte

Ein abwechs­lungs­rei­cher Spei­se­plan ist wichtig für die natür­liche Entwick­lung dieser Tiere. Wenn es dann auch noch schmeckt – umso besser. Neulich haben wir davon berichtet, dass die leuch­tend gelbe Jabon-Früchte bei den Orang-Utans sehr beliebt sind. Eine weitere Lieb­lings­frucht ist tatsäch­lich eine, die auch wir Menschen sehr gern essen: Die Mango.  Wilde Mangos – aus der Gattung Mangi­fera – sind im Kehje Sewen Wald in Hülle und Fülle vorhanden. Aller­dings schme­cken diese völlig anders als die, die wir aus dem Super­markt kennen – die Mangos aus dem Kehje Sewen Forest schme­cken sauer! Damit sind sie besser an die Geschmacks­nerven und Ernäh­rungs­be­dürf­nisse der Orang-Utans angepasst.

Obst­bäume eignen sich gut für das Monitoring

Die Reste der Mangos unterm Baum geben einen Hinweis auf Orang-Utans im Baum
Die Reste der Mangos unterm Baum geben einen Hinweis auf Orang-Utans im Baum

Auf ihren Touren durch die Baum­wipfel legen Orang-Utans daher gern einen Stopp in den zahl­rei­chen Jabon- und Mango-Bäumen ein, um sich in aller Ruhe satt zu essen. Eine wunder­bare Gele­gen­heit, die Tiere in ihrer natür­li­chen Umge­bung zu beob­achten und Daten zu sammeln. Deswegen kommen unsere Post-Release-Moni­to­ring (PRM)-Teams auf ihren Rund­gängen durch den Keheje Sewen Wald immer auch gezielt an diese Plätze. Manchmal ist es ganz leicht heraus­zu­finden, in welchem der hohen Bäume grade ein Orang-Utan is(s)t – dann nämlich, wenn die unge­nieß­baren Reste der Mango unter dem Baum auf dem Wald­boden zerstreut sind. Oder sie grade aus dem Kronen­dach nach unten fallen.

Sayang und Padma sind Genießerinnen

Padma und Sayang erfreuen sich an der Obst-Fülle
Padma und Sayang erfreuen sich an der Obst-Fülle

Vor einigen Wochen fand unser Team auf diese Weise Sayang und ihre Tochter Padma. Das Orang-Utan-Mädchen Padma wurde 2018 als Tochter ihrer 2013 ausge­wil­derten Mutter in Frei­heit geboren. Daher ist es für uns äußerst inter­es­sant zu beob­achten, wie sich die Kleine entwi­ckelt. Bisher läuft alles so, wie es sein sollte. Das macht uns sehr glücklich. 
Sayang und Padma hatten es an diesem Tag beson­ders gut getroffen: Direkt neben dem Mango­baum, auf dem sie saßen, stand auch noch ein frucht­tra­gender Wald-Rambutan-Baum! Die beiden konnten von einem Geäst ins andere wech­seln und so richtig schlemmen – was sie auch ausgiebig taten. Nach einem langen Nach­mittag, an dem das PRM-Team viele Daten sammeln konnte, zogen sich Mutter und Kind in ihr Nacht­nest zurück.

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