11. April 2016

Zwölf Orang-Utans machen sich auf den Weg in die Freiheit

Heute startet die BOS Foun­da­tion gemeinsam mit der Natur­schutz­be­hörde BKSDA von der Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng in Zentral-Kali­mantan, um zwölf Orang-Utans im Regen­wald auszuwildern.

Die neun Weib­chen und drei Männ­chen werden das Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum in Nyaru Mentang an zwei verschie­denen Tagen verlassen.
Die erste aus acht Orang-Utans bestehende Gruppe wird am 11. April 2016 in ein gesi­chertes Gebiet in Batu Ampar gebracht. Aus dieser Gruppe werden vier Orang-Utans für zwei Tage in Batu Ampar bleiben um sich etwas zu erholen. Die anderen vier Menschen­affen werden am nächsten Morgen direkt ins Camp Totat Jalu im Herzen des Bukit Batikap Waldes gebracht. Auch diese vier Tiere dürfen sich dann dort für zwei Tage erholen.

Die vier Orang-Utans der zweiten Auswil­de­rungs­gruppe werden ohne Zwischen­stopp in Batu Ampar direkt ins Camp in den Bukit Batikap Wald gebracht.
Dann sollen jeweils vier Tiere am 15., 18. und 24. April ausge­wil­dert werden.

Seit 2012 hat die BOS Foun­da­tion 155 Orang-Utans in den Bukit Batikap Wald in die Frei­heit entlassen. Mit der Auswil­de­rung der zwölf neuen Kandi­daten wird die Gesamt­zahl an ausge­wil­derten Orang-Utans in diesem Gebiet auf stolze 167 steigen.

Zu den Auswil­de­rungs­punkten im Bukit Batikap Wald werden die Tiere über Land und Fluss  gebracht. Vorhe­rige Auswil­de­rungs­kan­di­daten wurden auch schon per Luft­ver­kehr trans­por­tiert. Aller­dings ist die beste Möglich­keit nun der Weg über Land und Fluss, da der Luft­trans­port zu dieser Zeit nicht möglich ist.

 

Denny Kurniawan, Programm­leiter in Nyaru Menteng, sagt:

Wir haben uns entschieden die Orang-Utans über Land und Fluss zu trans­por­tieren. Der Weg wird sehr anstren­gend und wir müssen den Tieren Zeit geben sich zwischen­durch zu erholen, denn sie sollen vor der Auswil­de­rung entspannt und kräftig genug sein. Ich hoffe sie werden in ihrem neuen Zuhause aufblühen und eine neue Gene­ra­tion von Orang-Utans aufbauen.“
Wir wissen, dass die Orang-Utans zu unserem Land gehören und deshalb müssen wir sie beschützen und ihren Fort­be­stand gewähr­leisten. Wir nehmen diese Verant­wor­tung sehr ernst.
Es ist harte Arbeit nötig, um jedes Jahr Orang-Utans in ihren natür­li­chen Lebens­raum entlassen zu können. Aufgrund der verhee­renden Brände im vergan­genen Jahr retteten wir noch mehr Orang-Utans, die nun von uns gepflegt und reha­bi­li­tiert werden.

 

Dr. Nandang Prihadi, Leiter der Natur­schutz­be­hörde BKSDA:

„Wir Menschen sind verant­wort­lich dafür, dass der Borneo-Orang-Utan seinen Lebens­raum verliert und vom Aussterben bedroht ist. Orang-Utans werden teil­weise sogar gejagt und gefangen gehalten.

Eine Zusam­men­ar­beit der BKSDA und der BOS Foun­da­tion ist eine gemein­same Initia­tive um den Orang-Utans zu helfen in ihren natür­li­chen Lebens­raum zurück­zu­kehren und ihre wilde Popu­la­tion zu steigern.

Noch immer sind es viele Orang-Utans, die sich derzeit einer Reha­bi­li­ta­tion in Zentral-Kali­mantan unter­ziehen. Doch sie sollen dort nicht für immer bleiben und wieder in die Frei­heit entlassen werden, sobald sie soweit sind.

Unsere Wälder zu bewahren ist eine gemein­same Pflicht der Regie­rung Indo­ne­siens und ihrer Bevöl­ke­rung. Wir machen uns Gedanken über den schlechten Zustand unserer Erde und nehmen den Inter­na­tio­nalen Tag der Erde am 22.04.2016. zum Anlass durch die Auswil­de­rungen ein Zeichen zu setzen.

Außerdem zeigt diese Auswil­de­rung, was durch eine gute Zusam­men­ar­beit zwischen dem BKSDA und der BOS Foun­da­tion erreicht werden kann.
Gemeinsam schützen wir den Wald und können ihn hoffent­lich gesund an unsere Kinder weitergeben.“

 

Dr. Jamartin Sihite, Geschäfts­führer der BOS Foundation:

“Anläss­lich des 25. Geburts­tages der BOS Foun­da­tion freuen wir uns umso mehr, unseren 200. Orang-Utan auszu­wil­dern. Dennoch warten derzeit 500 weitere Orang-Utans in unseren Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren auf ihre Auswilderung.
Durch die Brände im September 2015 kamen zusätz­lich 25 Orang-Utans in unser Zentrum.
Es ist sehr schwer zu sagen wie lange es dauern wird diese 25 neuen Tiere auszuwildern.
Nun wildern wir erstmal zwölf Orang-Utans aus, die mehr als sieben Jahre in Nyaru Menteng gelebt haben.
Es wird immer kompli­zierter geschützte Gebiete dafür zu finden.

Wir von der BOS Foun­da­tion hoffen auf die Unter­stüt­zung der Regie­rung bei der Suche nach geeig­neten Wäld­ge­bieten. Des Weiteren hoffen wir auf stren­gere Gesetze und deren Durch­füh­rung hinsicht­lich der Zerstö­rung des Regenwaldes.
Laut dem “Oran­gutan Action­plan” sollte 2015 das Jahr sein, in dem alle reha­bi­li­tierten Orang-Utans in die Wildnis entlassen werden sollten.
Es ist an der Zeit, dass die Regie­rung und die Menschen sich mehr für den Schutz der Orang-Utans einsetzen. Letzt­end­lich dient es auch uns Menschen.

Soge­nannte Orang-Utan Auswil­de­rungs­pläne werden  formu­liert um bestimmte Ziele zu stecken. Auf der Klima­schutz­kon­fe­renz 2007 in Bali verkün­dete der Präsi­dent Susilo Bambang Yudho­yono solch einen Plan.

In diesem Plan wurde behauptet, dass bis 2015 alle Orang-Utans aus den Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren wieder ausge­wil­dert sein werden. Dies sollte durch die Unter­stüt­zung der Behörden geschehen.
Doch die Bewah­rung des Regen­waldes und der Schutz der Orang-Utans kann nur durch eine Zusam­men­ar­beit der Regie­rung mit der Bevöl­ke­rung und der Wirt­schaft reali­siert werden.

Um bestimmte Schutz­nahmen durch­zu­setzen bemühte sich die BOS Foun­da­tion mit der Regie­rung auf verschie­denen Ebenen zusam­men­zu­ar­beiten. Invol­viert waren unter anderem das Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft, die Regie­rung der Provinz Zentral-Kali­mantan, der Regie­rungs­be­zirk Murung Raya und die “Natural Resources Conser­va­tion Agency”.
Die bevor­ste­hende Auswil­de­rung wäre ohne die Unter­stüt­zung vieler Menschen und Orga­ni­sa­tionen nicht möglich gewesen.”

 

Daniel Merdes, Geschäfts­führer BOS Deutschland:

“Auch wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Paten und Unter­stüt­zern für die finan­zi­elle Hilfe bedanken. Nur mit ihrer Hilfe ist so was möglich.

Wir feiern in diesem Jahr unser 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Dank Ihrer Hilfe schützen wir die rotbraunen Menschen­affen und bewahren sie vor dem Aussterben.“