26. März 2024
Orang-Utan Eliona

Biodi­ver­sität im Kehje Sewen Wald: Wir sichern den Lebens­raum der Orang-Utans

Damit ein Wald Auswil­de­rungs­ge­biet werden und auch bleiben kann, stellt das BOS-Team konti­nu­ier­liche Unter­su­chungen an. Eine davon, die wich­tigste über­haupt, stellt sicher, dass die Orang-Utans dort auf lange Zeit hinaus ausrei­chend Nahrung finden. So auch im Kehje Sewen Wald.

Im Jahr 2010 haben wir vom indo­ne­si­schen Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft eine Konzes­sion zur Wieder­her­stel­lung des Ökosys­tems sowie die Rechte zur Nutzung und zum Schutz des Waldes Kehje Sewen erhalten – zunächst für 60 Jahre mit Option auf Verlän­ge­rung. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst: Der Kehje Sewen wurde zu einem unserer Auswil­de­rungs­wälder und bietet aktuell 130 Orang-Utans und zehn wild gebo­renen Babys Lebensraum.

Die Pflan­zen­gat­tung der Ardisia, auch Spitz­blume genannt, kommt in den tropi­schen Regen­wäl­dern in einer Viel­zahl von Arten vor.

Unsere Post-Release Moni­to­ring Teams laufen regel­mäßig im Kehje Sewen Wald Patrouillen. Dabei halten sie zum einen nach unseren ausge­wil­derten Orang-Utans Ausschau und beob­achten, wie diese in der neuen Frei­heit zurecht­kommen und ob es ihnen gut geht.

Eine weitere, wich­tige Aufgabe unserer Teams ist es, Daten über die Pflan­zen­welt des Waldes und ihre Entwick­lung zu sammeln.

Auch die seltene Gelbe Saraca kommt im Kehje Sewen Wald vor.

Bei diesen phäno­lo­gi­schen Beob­ach­tungen werden bestimmte, markierte Pflanzen entlang einer gewissen Route durch den Wald in Abständen von einem Monat genau unter­sucht und ihre Verän­de­rungen notiert: Sprießen junge Blätter? Wie steht es um ihre Belau­bung insge­samt? Sind Knospen zu entde­cken? Blüten? Unreife oder reife Früchte? Um wie viel ist die Pflanze gewachsen? Weist sie Krank­heiten oder Schäden auf?

Wie geht es dem Ökosystem des Auswilderungswaldes?

All diese Daten werden erfasst und vergli­chen, um die Entwick­lung des Waldes genau zu beob­achten. So erkennen unsere Teams früh­zeitig Warn­si­gnale, wenn das Ökosystem Schaden nimmt – sei es durch die Verän­de­rung des Klimas oder durch mensch­li­chen Einfluss.

Die BOS-Ranger haben außerdem nahezu 200 Pflan­zen­arten iden­ti­fi­ziert, die Orang-Utans als Nahrung dienen, und ihre Stand­orte im Wald kartiert. Neben wilden Feigen­bäumen (Ficus spp.), zahl­rei­chen Jack­fruit-Arten (Arto­carpus spp.), Ingwer­sprossen (Etlin­gera spp.) und weiteren Pflanzen finden sich auf dieser Karte auch alter­na­tive Nahrungs­quellen für Orang-Utans wie etwa Termitenbauten.

Seine Biodi­ver­sität macht den Kehje Sewen zum idealen Lebens­raum für Orang-Utans

Das von unserem Teams über viele Jahre akri­bisch gesam­melte Wissen hilft uns bei der Planung von Auswil­de­rungen: Wir können unsere Orang-Utans in jenem Teil des Waldes in die Frei­heit entlassen, in dem sie zu dieser Zeit des Jahres reich­lich Nahrung finden. So stellen wir sicher, dass unsere Schütz­linge einen opti­malen Start in ihr neues Leben bekommen.

Bitte helfen Sie uns, den Kehje Sewen Wald als intaktes Ökosystem zu schützen und diesen wert­vollen Lebens­raum für Orang-Utans zu erhalten! Jeder Beitrag hilft!