Update Mai 2023: Die Petition ist beendet. Wir haben sie dem Verband der Zoologischen Gärten übergeben. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website.

Wir sind schockiert! Der Zoo Basel hat ein vier Tage altes Orang-Utan-Baby getötet. Nachdem die Mutter, das 22 Jahre alte Orang-Utan-Weibchen Revital, tot im Gehege aufgefunden worden war, entschied sich der Zoo – nach Rücksprache mit „Experten“ – gegen eine Handaufzucht des Menschenaffenbabys und für die „Euthanasierung“. Die Begründung des Zoos: Es sei nahezu unmöglich ein von Menschen aufgezogenes Baby später in eine bestehende Zoo-Orang-Utan-Gruppe zu integrieren. Handaufzuchten seien nur kurzfristige Lösungen, sodass sich die Verantwortlichen für die sofortige Tötung des Babys entschieden haben.
BOS Deutschland ist entsetzt über diese Entscheidung! Orang-Utans sind akut vom Aussterben bedroht. Daher kämpfen wir in unseren Rettungszentren auf Borneo um jedes einzelne Orang-Utan-Leben – mag es in dem Moment auch noch so hoffnungslos erscheinen. Wir retten Tiere, die mit dem Tod kämpfen, betreuen sie medizinisch, investieren viele Jahre in die Rehabilitation der verwaisten Orang-Utans und kämpfen für die Sicherung ihrer Lebensräume. Dass der Zoo Basel nun ein Orang-Utan-Baby tötet, weil ihnen die Handaufzucht zu aufwendig erscheint, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht für alle, die um den Erhalt dieser extrem bedrohten Spezies kämpfen, sondern verhöhnt auch unsere Arbeit. BOS hat sich in über 30 Jahren eine immense Expertise in der Aufzucht verwaister Orang-Utans erarbeitet. Erst kürzlich haben wir den 500. Orang-Utan zurück in den Regenwald ausgewildert. Übrigens ein seit Geburt von Hand aufgezogener Orang-Utan-Junge. Dass von Menschen aufgezogene, über viele Jahre rehabilitierte Orang-Utans in der Lage sind, ein artgerechtes, wildes Leben zu führen, zeigen z. B. unsere Schützlinge Inung und Lesan. Beide wurden als Babys gerettet, haben in der BOS-Waldschule gelernt, was ihnen sonst ihre Mutter beigebracht hätte, wurden ausgewildert und haben inzwischen beide bereits ihr zweites wildgeborenes Baby im Regenwald zur Welt gebracht.
Irritiert sind wir auch darüber, dass über das Geschlecht des getöteten Babys Stillschweigen bewahrt wird. So regt sich bei uns der Verdacht, dass die Entscheidung bei einem weiblichen Baby womöglich anders ausgefallen wäre? Denn Weibchen können in Zoos leichter in Gruppen gehalten werden (was grundsätzlich nicht artgerecht ist, da erwachsene Orang-Utans, anders als andere Menschenaffen, nicht in Gruppen, sondern semi-solitär leben) und sorgen mit ihrem Nachwuchs für klingelnde Zookassen. Somit wäre die Entscheidung des Zoos Basel vornehmlich eine von wirtschaftlichen Interessen geprägte Entscheidung.
Daher prangern wir die Entscheidung des Zoo Basels energisch an und weisen die Behauptung, die Tötung des Waisen sei alternativlos, entschieden zurück.
Unsere Forderungen
- Wir fordern den sofortigen Rücktritt der Führungsspitze des Zoos Basel!
- Wir fordern die Nennung der Namen und Professionen der externen „Experten“, die zu dieser Handlung geraten haben!
- Wir fordern, dass das Geschlecht des getöteten Babys veröffentlicht wird!
Unser Appell an den Zoo Basel
Des Weiteren fordern wir den Zoo zu einem Umdenken auf und empfehlen eine breite Vernetzung und Expertisen-Austausch, insbesondere in die Herkunftsländer der Primaten. Wir appellieren an den Zoo, echten Artenschutz zu betreiben. Dieser kann nur in Indonesien und Malaysia stattfinden.
English version:
We demand the immediate resignation of the management at Basel Zoo
We are shocked! Basel Zoo has killed a four-day-old baby orangutan. After the mother, 22-year-old female orangutan Revital, was found dead in the enclosure, the zoo decided — after consulting with “experts” — not to hand-rear the baby orangutan and to “euthanize” it. The zoo’s reasoning: it would be nearly impossible to integrate a baby raised by humans into an existing zoo orangutan group later on. Hand rearing is only a short-term solution, so that the responsible persons decided to kill the baby immediately.
Our demands:
- We demand the immediate resignation of the management of Basel Zoo!
- We demand that the names and professions of the external “experts” who advised this action be named.
- We demand that the gender of the killed baby is published