28. Dezember 2020

Haus­ar­beit im Dschungelcamp

Viele Menschen nutzen die Zeit am Ende des Jahres dafür, ordent­lich die Wohnung aufzu­räumen, bis in die letzten Ecken zu putzen, und endlich ein paar klei­nere Repa­ra­turen auszu­führen. Genau dasselbe machen unsere Post-Release-Moni­to­ring (PRM)-Teams tief im Regen­wald: Zweimal im Jahr bringen sie die beiden Camps, von denen aus sie ihre Erkun­dungs­touren starten, tipp­topp in Ordnung. Aller­dings hat das weniger mit normalem Haus­putz zu tun.

Viel­mehr dienen der regel­mä­ßige Check und das umfas­sende Aufräumen dazu, auch weit weg von der Zivi­li­sa­tion jeder­zeit arbeits­fähig zu bleiben. Die PRM-Teams beob­achten und über­wa­chen die von uns ausge­wil­derten Orang-Utans und liefern wich­tige Moni­to­ring-Daten für unsere Arbeit.  Und das machen sie von einem weit abge­le­genen Über­wa­chungs­camp tief im Dschungel aus.

Die Monitoring-Camps liegen tief im Wald
Die Moni­to­ring-Camps liegen tief im Wald

Leben und arbeiten wo sonst niemand hinkommt

Die Aufgaben sind viel­fältig: Neben der Über­wa­chung der Menschen­affen sammeln die PRM-Teams Umwelt­daten, wie z.B. die tägliche Nieder­schlags­menge und Luft­tem­pe­ratur. Außerdem führen sie regel­mä­ßige phäno­lo­gi­sche Unter­su­chungen durch und sammeln Daten über blühende und frucht­tra­gende Pflanzen im Wald. Damit können wich­tige Voraus­sagen über die Verfüg­bar­keit von Nahrung für die Orang-Utans getroffen werden.

Um unter diesen Bedin­gungen effi­zient arbeiten zu können – und zumin­dest einen mini­malen Komfort zu genießen – packen alle regel­mäßig mit an, die Camps in einem ordnungs­ge­mäßen Zustand zu halten. Dazu gehören auch die Über­prü­fung und Wartung des elek­tri­schen Systems sowie der Wasser­ver­sor­gung. Die Instand­hal­tung der Lager­struk­turen erfolgt monat­lich: Dann werden Wände, Böden, Dächer und Zäune gerei­nigt und bei Bedarf auch Repa­ra­turen durch­ge­führt. Wegen der Witte­rung im Regen­wald müssen die Blech­dä­cher und Holz­dielen oft repar­tiert oder ausge­tauscht werden.

Die Elektrik ist sehr anfällig für die feuchte Witterung
Die Elek­trik ist sehr anfällig für die feuchte Witterung

Wer hier arbeitet, ist ein echter Allrounder

Beim Strom sind unsere Teams Selbst­ver­sorger. Solar­pa­nels und Gene­ra­toren liefern die Energie für den tägli­chen Bedarf. Die Gene­ra­toren müssen regel­mäßig kontrol­liert und manchmal eben­falls repa­riert werden. Hier zeigt sich dann wieder, was unsere PRM-Teams alles drauf­haben müssen, um hier draußen arbeiten zu können. 
Was im Regen­wald immer reich­lich vorhanden ist, ist Wasser. Denn die Flüsse dienen nicht nur als Trans­port­wege – sie sind eine wich­tige Quelle für Frisch­wasser. Über ein ausge­klü­geltes Beför­de­rungs­system aus Pumpe, Rohren und Tanks wird das Wasser ins Camp geleitet. Die Pumpe läuft jeden Tag, um die Vorrats­tanks ständig gefüllt zu haben.

Zusammen arbeiten im Team

Jeder packt mit an, wenn im Camp die Wohn- und Arbeits­be­reiche gemeinsam aufge­räumt und gerei­nigt werden. Die Zusam­men­ar­beit klappt reibungslos, auch jetzt in den Zeiten der Pandemie. Derzeit wird das Lager noch etwas öfter als üblich gründ­lich desin­fi­ziert. Auch hier weiß jeder, was er zu tun hat. Echte Team­ar­beit eben.

Jeder Winkel wird desinfiziert
Jeder Winkel wird desinfiziert

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unter­stüt­zung.