Orang-Utans brau­chen Ihre Unterstützung

Malai­en­bären sind auf der Roten Liste der Welt­na­tur­schutz­union (IUCN) als gefährdet einge­stuft. Ihre Popu­la­tion ist in den letzten drei Dekaden um 30% gesunken. Die Haupt­gründe dafür: Habitat-Verlust und Wilderei.

Malai­en­bären — die kleinsten Groß­bären der Welt

Die Malai­en­bären (Helarctos mala­yanus) auch Sonnen­bären genannt, leben in den tropi­schen Regen­wäl­dern Südost­asiens. So auch auf Borneo. Sie sind unter den Groß­bären der kleinste Bär der Welt und die am besten an eine arbo­reale (baum­be­woh­nende) Lebens­weise ange­passte Art. Ihr Lebens­raum wird durch die fort­schrei­tende Regen­wald­zer­stö­rung immer weiter einge­schränkt, wodurch ihr Über­leben in freier Wild­bahn gefährdet ist – ein Schicksal, das sie mit den Orang-Utans teilen.

Die Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion hat derzeit 71 Malai­en­bären in ihrer Obhut.

Im Vergleich zu ihren Verwandten, den Braun­bären, sind die Malai­en­bären relativ kleine, dunkel­braune bis schwarze Bären. Mit höchs­tens 1,40 Metern Körper­länge und 35 bis 65 Kilo­gramm Gewicht sind sie die Winz­linge in der Groß­bä­ren­fa­milie. Zum Vergleich: Ein ameri­ka­ni­scher Braunbär kann über 700 Kilo­gramm auf die Waage bringen.

Jeder Malai­enbär weist ein indi­vi­du­elles Merkmal auf, ähnlich dem mensch­li­chen Finger­ab­druck: eine gelb­liche, oft hufei­sen­för­mige Fell­zeich­nung auf der Brust. Weil diese Zeich­nung ein wenig an eine auf- oder unter­ge­hende Sonne erin­nert, werden sie auf Englisch auch sunbear genannt. Man kann die einzelnen Tiere deswegen gut an ihrer Brust­zeich­nung erkennen und auseinanderhalten.

Malai­en­bären werden bis zu 30 Jahre alt. Von allen Bären­arten weiß man über sie bis heute am wenigsten.

Ein Malai­enbär-Baby auf dem Operationstisch

Das Malai­en­bären-Refu­gium in Samboja Lestari

Dank ihrer Krallen sind Malai­en­bären hervor­ra­gende Kletterer

Ihre Lebens­weise

Malai­en­bären sind hervor­ra­gende Klet­terer: Mit ihren nackten Fußsohlen und langen Krallen laufen sie an Baum­stämmen hoch wie zu groß gera­tene Eich­hörn­chen. Sie sind sowohl tags­über als auch in der Nacht unter­wegs, wobei sich die Wissen­schaft über ihre bevor­zugten Akti­vi­täts­zeiten noch uneinig ist. Als Bewohner tropi­scher Regen­wälder halten sie, anders als Braun- und Schwarz­bären, keinen Winter­schlaf. Ähnlich wie Orang-Utans können sie sich Schlaf­nester in Bäumen bauen, ruhen aber auch am Boden.

Wie die meisten Bären ernähren sich auch Malai­en­bären omnivor – das heißt, sie sind­Al­les­fresser. Ihre Nahrungs­grund­lage besteht aus Früchten und anderen Pflan­zen­teilen; sie nehmen aber auch kleine Wirbel­tiere, Wirbel­lose und Aas zu sich. Bären­ty­pisch plün­dern sie sehr gerne Bienen­völker, wobei ihnen ihre bis zu 25 cm lange Zunge hilf­reich ist. Honig und Larven sind so attraktiv, dass sie dafür auch die Stiche der Bienen in Kauf nehmen. Die Indo­ne­sier nennen den Malai­en­bären deshalb auch Beruang Madu: Honigbär.

Ist der Malai­enbär vom Aussterben bedroht?

Malai­en­bären sind auf der Roten Liste der Welt­na­tur­schutz­union (IUCN) als gefährdet einge­stuft. Ihre Popu­la­tion ist in den letzten drei Dekaden geschätzt um 30 % gesunken. Im Washing­toner Arten­schutz­über­ein­kommen CITES werden sie im Anhang genannt, was bedeutet, dass sie als unmit­telbar bedroht einge­stuft und mit einem Handels­verbot belegt sind.

Die Haupt­gründe für ihr Aussterben sind Habitat-Verlust und Wilderei. Der Lebens­raum­ver­lust betrifft beson­ders die Bären auf Borneo und Sumatra. Zwischen 1973 und 2010 wurden 18,7 Millionen Hektar Regen­waldes auf Borneo zerstört, Der Regen­wald wird für Plan­tagen, Holz und Bergbau gerodet. Auf Borneo wird der Ölpal­men­anbau für 50 Prozent der Entwal­dung zwischen 2005 und 2015 verant­wort­lich gemacht.

Auch die ille­gale Jagd spielt eine große Rolle beim Rück­gang der Popu­la­tion. Die Tiere werden für ihr Fleisch (die Pranken gelten als Deli­ka­tesse) und ihre Gallen­blase gejagt. Der Gallen­flüs­sig­keit wird in der tradi­tio­nellen Chine­si­schen Medizin eine heilende Wirkung nach­ge­sagt. Da die Popu­la­tion in China sehr klein ist, werden die Tiere oft aus anderen Ländern geschmug­gelt und in Bären­farmen äußerst qual­voll gehalten und ausgebeutet.

Dazu landen die überaus nied­li­chen Malai­enbär-Babys häufig im – durchweg ille­galen – Tier­handel. Dafür werden die Mütter in freier Wild­bahn getötet, die Jung­tiere mitge­nommen und fortan in aller Regel in kleinen Käfigen gehalten. Die meisten dieser „Haus­tiere“ werden vernach­läs­sigt, viele sogar verstüm­melt. Dieje­nigen unter ihnen, die Glück haben, werden vom indo­ne­si­schen Forst­mi­nis­te­rium gefunden und beschlagnahmt.

Ihr Schutz

In unserer Obhut leben derzeit 71 Malai­en­bären. Sie alle haben zuvor etwas Trau­ma­ti­sches erlebt. Zum ersten Mal wurden der Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion in den 1990er Jahren beschlag­nahmte Malai­en­bären durch das indo­ne­si­sche Forst­mi­nis­te­rium über­geben. Die Anzahl der Bären bei BOS Foun­da­tion ist seitdem eini­ger­maßen konstant. Die BOS Foun­da­tion arbeitet seit einiger Zeit gemeinsam mit der Orga­ni­sa­tion Sunbear Outreach daran, die Malai­en­bären zu schützen.

In unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari haben wir ihre Gehege best­mög­lich ihrem natür­li­chen Habitat nach­emp­funden: Wir sorgen für artge­rechte Ernäh­rung, tier­ärzt­liche Versor­gung und bieten ihnen Beschäf­ti­gungs­ma­te­ria­lien an, die ihren Heraus­for­de­rungen im natür­li­chen Lebens­raum entspre­chen, z. B. die Suche nach Honig in Astlö­chern oder Insekten im Stamm. Die Tierpfleger:innen kümmern sich um die körper­li­chen Bedürf­nisse der Bären undum ihr psychi­sches Wohlbefinden.

Eine Heraus­for­de­rung bei den Malai­en­bären besteht darin, dass sie in aller Regel nicht mehr ausge­wil­dert werden können, wenn sie sich einmal an Menschen gewöhnt haben. Deswegen ist das Beste, was wir für sie tun können, ihnen adäquate und artge­rechte Lebens­be­din­gungen in unserem Rettungs­zen­trum zu bieten.

Sie wollen Helfen?

  • Palmöl- und Papier­plan­tagen und die Verwen­dung von Tropen­holz in immer größerem Ausmaß sind die Ursache für den Verlust des Lebens­raumes der Malai­en­bären. Meiden Sie Produkte mit Palmöl, das nicht nach­haltig ange­baut ist.Meiden Sie Produkte mit Palmöl, das nicht nach­haltig ange­baut ist.
  • Verwenden Sie Reyclingpapier.
  • Kaufen keine Produkte aus Tropen­holz. Jedes biss­chen hilft.

Häufige Fragen zu Malaienbären

Wo lebt der Malaienbär? 

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Der Malai­enbär (Helarctos mala­yanus) lebt in Südost­asien – Indo­ne­sien, Malaysia, Myanmar, Bangla­desch, Thai­land, Kambo­dscha, Laos und Vietnam, aber auch in Teilen von China und Indien. Im Norden über­lappt sich das Verbrei­tungs­ge­biet mit dem des Kragenbären.

Wie viele Malai­en­bären gibt es? 

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Durch mangelnde Daten­lage lässt sich der Bestand der Sonnen­bären kaum ermit­teln. Nach Schät­zungen ist ihre Popu­la­tion aller­dings in den letzten drei Dekaden um 30 % gesunken.

Was fressen Malaienbären? 

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Wie die meisten Bären ernähren sich auch Malai­en­bären omnivor (Alles­fresser). Ihre Nahrungs­grund­lage besteht aus Früchten und anderen Pflan­zen­teilen; sie nehmen aber auch kleine Wirbel­tiere, Wirbel­lose und Aas zu sich. Und sie lieben Honig.

Welche Feinde hat der Malaienbär? 

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Die Haupt­be­dro­hung für die Malai­en­bären ist der Mensch. Einer­seits ist die größte Bedro­hung für die Bären der Habitat-Verlust, ande­rer­seits geraten sie auf der Futter­suche immer öfter zu nah an die Lebens- und Wirt­schafts­räume der Menschen, so dass Mensch-Tier­kon­flikte entstehen. Außerdem werden die Tiere auch gezielt für einige Körper­teile wie Pranken (diese gelten als Deli­ka­tesse) und Gallen­blase gejagt. Der Gallen­flüs­sig­keit wird in der tradi­tio­nellen Chine­si­schen Medizin eine heilende Wirkung nachgesagt.

Wie sieht der Malai­enbär aus? 

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Der Malai­enbär ist der kleinste Bär der Welt. Er hat kurzes, schwarzes Fell, das auf der Brust einen weiß­li­chen oder gelb­li­chen Fleck in Form eines Halb­mondes aufweist. Sie haben eine sehr charak­te­ris­ti­sche lange Zunge, spitze Krallen und eine kurze Schnauze, die eine gelb­liche oder auch orange Färbung hat.

Sonja Wende

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