Unsere Auswil­de­rungs­wälder

Orang-Utans zu retten und sie zu reha­bi­li­tieren, reicht nicht, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Wer nach­hal­tigen Arten­schutz betreibt, muss auch den Lebens­raum schützen. 

 

Orang-Utan-Schutz ist Regenwaldschutz

Um unseren reha­bi­li­tierten Orang-Utans ein Leben in Frei­heit und Sicher­heit zu gewähr­leisten, benö­tigt es geschützte Regen­wälder. Aus diesem Grund schützt BOS rund 460.000 Hektar Regen­wald. Dazu gehören neben den beiden Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren Samboja Lestari und Nyaru Menteng einige Voraus­wil­de­rungs- und Schutz­in­seln. Vor allem aber zählen dazu unsere drei Auswil­de­rungs­wälder: der Kehje Sewen-Wald in Ost-Kali­mantan, der Schutz­wald Bukit Batikap und der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya (beide in Zentral-Kalimantan).

Was macht einen Wald zu einem idealen Auswilderungsgebiet

Damit Orang-Utan-Auswil­de­rungen in die Frei­heit gelingen, müssen die Regen­wälder einige Voraus­set­zungen erfüllen. Das Wald­ge­biet muss lang­fristig geschützt sein, im ursprüng­li­chen Verbrei­tungs­ge­biet der jewei­ligen Orang-Utan-Unterart liegen und es muss genü­gend Nahrung vorhanden sein. Wichtig ist auch, dass in diesen Gebieten keine bereits vorhan­dene größere Popu­la­tion von Orang-Utans ansässig ist, damit es nicht zu Konkur­renz kommt. Für die Beglei­tung des Auswil­de­rungs­pro­gramms ist außerdem eine gewisse Infra­struktur im Auswil­de­rungs­ge­biet notwendig. Dazu gehört Personal, eine Forschungs- und Basis­sta­tion, Zugangs­wege, Fahr­zeuge und Boote, sowie die Anschaf­fung und Instal­la­tion von Kommu­ni­ka­ti­ons­ein­rich­tungen. So können wir die neuen Wilden auch nach ihrer Auswil­de­rung im Blick behalten, über­prüfen, dass sie sich gut in ihrem neuen Lebens­raum einge­wöhnen, wissen­schaft­liche Forschung betreiben und im Notfall auch eingreifen.

orang-utan-auswilderungscamp von oben, release camp

Orang-Utan-Auswil­de­rungs­camp von oben

BOS Monitoringteam mit Peilsender auf der Suche nach ausgewilderten Orang-Utans

BOS Foun­da­tion Moni­to­ring­team beim Einsatz

Auswilderung Boot mit Käfigen im Dschungel

Die Neuen Wilden auf dem Weg in die Freiheit

Der lange Weg zum Auswilderungswald

Wälder gehören nach indo­ne­si­schem Recht dem Staat und können nicht direkt gekauft werden. Aller­dings vergibt der Staat – gegen hohe Bezah­lung – Nutzungs­rechte, jedoch nur an Privat­un­ter­nehmen. Also haben wir im Jahr 2009 die Firma RHOI (Resto­rasi Habitat Oran­gutan Indo­nesia) gegründet, ein Unter­nehmen, dessen Zweck darin besteht, sichere Wälder für wild lebende und reha­bi­li­tierte Orang-Utans zu schaffen. 2010 konnten wir vom Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft eine Konzes­sion zur Wieder­her­stel­lung des Ökosys­tems (Ecosystem Resto­ra­tion Conces­sion – ERC) erwerben, die RHOI die Rechte zur Nutzung und Erhal­tung des Waldes Kehje Sewen für zunächst 60 Jahre einräumt – mit der Option auf Verlän­ge­rung um 30 Jahre.
Kehje Sewen ist ein 86.450 Hektar großer Regen­wald im Nord­westen von Ost-Kali­mantan. Insge­samt können dort ca. 130 Orang-Utans aus Samboja Lestari ausge­wil­dert werden, was seit April 2012 auch so erfolg­reich geschieht, dass die Kapa­zi­täts­grenzen erreicht sind: 130 neue Wilde leben hier, zehn Babys wurden geboren (Stand Dezember 2023).

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Wilder Wald für unsere Orang-Utans aus Zentral-Kalimantan

Auch für unsere reha­bi­li­tierten Orang-Utans in Zentral-Kali­mantan haben wir seit 2012 Auswil­de­rungs­flä­chen gefunden. Der Schutz­wald Bukit Batikap ist, neben Murung Ulu und Sungai Busang, Teil eines 450.000 Hektar großen Schutz­ge­biets im Bezirk Murung Raya. Insge­samt können hier rund 400 Orang-Utans Platz finden, speziell in unserem Schutz­wald Bukit Batikap rund 200 Wald­men­schen. Mit Höhen zwischen 100 und 1.580 Metern ist dieser nahezu unbe­rührte Primär­wald auch Teil der Müller-Schwaner-Gebirgs­kette.
Im Februar 2012 zogen die ersten Orang-Utans aus Nyaru Menteng in Bukit Batikap ein. Auswil­de­rungen in dieses entle­gene Wald­ge­biet gestalten sich als aufwendig: Zunächst geht es einen halben Tag per Jeep nach Puruk Cahu, dann mit dem Heli­ko­pter in den Wald und von dort weiter per Boot. Inzwi­schen haben 195 unserer Schütz­linge hier eine neue Heimat gefunden. Wie gut es ihnen dort geht, beweisen die 16 wild gebo­renen Babys sicher­lich am aller­besten (Stand Dezember 2023).

Hubschreuber bei Orang-Utan-Auswilderung

Hubschrauber landet mit Orang-Utan-Käfigen im Wald von Bukit Batikap

Orang-UTan-Mutter mit ihrem Baby

Orang-Utan-Mutter mit ihrem Kind im Regenwald

Ein Natio­nal­park für unsere Orang-Utans

Da der Schutz­wald Bukit Batikap an die Grenzen seiner Aufnah­me­ka­pa­zi­täten stieß, kann BOS seit August 2016 reha­bi­li­tierte Orang-Utans aus Nyaru Menteng im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya auswil­dern. Der 180.000 Hektar große geschützte Wald inner­halb des Schwa­ner­ge­birges liegt an der Grenze von Zentral- und West-Kali­mantan. Der unbe­rührte, äußerst arten­reiche Regen­wald bietet opti­male Bedin­gungen, zumal er keine größere wilde Orang-Utan-Popu­la­tion beher­bergt. Rund zehn Stunden brau­chen unsere Auswil­de­rungs­teams mit den Jeeps vom Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng in den Natio­nal­park, von wo aus es in Booten zu den Auswil­de­rungs­stellen geht.
Mitt­ler­weile haben wir 208 Orang-Utans hier ein neues Zuhause geschenkt. Acht Babys wurden bereits in der Wildnis geboren (Stand Dezember 2023). Und die wohl berühm­teste Orang-Utan-Dame der Welt – Albino Alba – lebt hier seit Dezember 2018 wild und frei.

Albas Schlafnest

Albino-Orang-Utan  Alba in ihrem Schlafnest

Orang-Utan-Auswilderungsreise mit Jeeps

Auf dem Weg zur der nächsten Orang-Utan-Auswilderung

Es muss weitergehen

Wir haben schon viel erreicht. 533 reha­bi­li­tierten Orang-Utans haben wir in sicheren Regen­wäl­dern ein Zuhause gegeben (Stand Dezember 2023). Aber viele warten noch auf ihre Auswil­de­rung. Und immer wieder müssen wir weitere Orang-Utan-Waisen retten. Darum suchen, prüfen und verhan­deln wir, um weitere Auswil­de­rungs­wälder zu sichern.

Dauer­haft helfen

Orang-Utan-Retter werden

Retten Sie die letzten Orang-Utans Borneos. Mit Ihrer wert­vollen Unter­stüt­zung sichern Sie das Über­leben dieser einzig­ar­tigen Tiere. Erfahren Sie hier, wie Sie als Orang-Utan-Retter:in helfen können. 

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Sonja Wende

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Spenden sind Vertrauenssache

Eine trans­pa­rente Mittel­ver­wen­dung ist für uns selbst­ver­ständl­lich. Wir haben uns im September 2013 der Initia­tive Trans­pa­rente Zivil­ge­sell­schaft ange­schlossen und unter­zeich­neten deren Selbstverpflichtungserklärung.