Artenschutz
Die Welt erlebt derzeit das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Die Folgen sind dramatisch – auch für den Menschen. Der Verlust an Biodiversität bringt unser Ökosystem ins Wanken, beschleunigt den Klimawandel und fördert das Ausbreiten von Krankheiten. Wir erleben es grade hautnah. Eines ist sicher: Die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf der Welt zu bewahren, und ihre Lebensräume zu schützen, ist eine Jahrhundertaufgabe, die wir nur gemeinsam bewerkstelligen können.
Der Orang-utan als Schirmspezies
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Mehr InformationenBetroffen sind auch unsere nächsten Verwandten im Tierreich. Der Klimawandel, die Abholzung der Regenwälder und das stetige Bevölkerungswachstum führen dazu, dass die Lebensräume der großen Menschenaffen, also der Orang-Utans, Schimpansen, Bonobos und Gorillas, in den letzten 20 Jahren dramatisch geschrumpft sind. Mit ihnen verschwinden auch die Tiere. Dazu kommt der illegale Tierhandel, dem weltweit jedes Jahr Millionen geschützter Tiere zum Opfer fallen. Das Überleben der Menschenaffen steht auf der Kippe.
Vielfältige Vegetation
Wildes Orang-Utan-Weibchen im Regenwald
Artenschutz sollte ganz oben auf jeglicher politischen und gesellschaftlichen Agenda stehen. Die Herausforderung zum Erhalt der biologischen Vielfalt ist groß, und wir brauchen Ideen für die Welt von morgen. BOS setzt sich in zwei verschiedenen Projekten für einen nachhaltigen Schutz der Artenvielfalt Borneos ein.
So klingt der regenwald
Aufforstungsgebiete
Wildtierkorridor
In Sabah auf Borneo wurde Regenwald für Palmölplantagen zerstört. Wildtiere wie das Banteng, der Zwergelefant und der Orang-Utan sind so akut gefährdet. Wir pflanzen einen Wildtierkorridor, über den sich die Tiere frei zwischen zwei Schutzgebieten bewegen können.
Das Torfmoorgebiet Mawas
Das Torfmoorgebiet Mawas im indonesischen Teil Borneos war einst das Zuhause von wilden Orang-Utans und hunderten anderer Tierarten. Dann wurde es teilweise zerstört. Jetzt lassen wir hier neuen Regenwald entstehen – und geben den Orang-Utans ihr Zuhause zurück.
Auswilderungsgebiete & Malaienbären
Auswilderungswälder
Unser langfristiges Ziel ist, dass die Orang-Utans wild und frei in ihrem natürlichen Habitat leben und durch ihren Nachwuchs für den Erhalt ihrer Art sorgen. Um sie auszuwildern, brauchen wir geeignete Waldgebiete.
Malaienbären
Malaienbären leben in den tropischen Regenwäldern Südostasiens – auch auf Borneo. Sie sind die Kleinsten unter den Großbären und auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. In unseren Rettungsstationen kümmern wir uns aktuell um 71 Malaienbären.
Wildtierkorridor für bedrohte Tierarten
Wir wandeln Plantagen wieder in Regenwald um
Die Heimat des Orang-Utans stirbt und mit ihm auch diese einzigartigen Tiere. Täglich werden riesige Flächen an Regenwald für den Anbau von Ölpalmen zerstört. In Sabah auf Borneo setzen wir nun einen Gegentrend. Wir kaufen Palmölplantagen auf und wandeln diese wieder in atmenden Regenwald um.
HÄUFIGE FRAGEN zum Artenschutz
Was versteht man unter Artenschutz?
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Artenschutz bedeutet, die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf der Welt zu bewahren und ihre Lebensräume zu erhalten. Das alles erfordert konkrete Maßnahmen auf unternationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene, die in der Regel durch Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Abkommen geregelt sind. Umgesetzt werden die Maßnahmen von entsprechenden Organisationen und Initiativen.
Welche Tiere sind am meisten vom Aussterben bedroht?
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Die globale Umweltorganisation IUCN (International Union vor Conservation of Nature) bringt regelmäßig die „rote Liste“ mit weltweit vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten heraus. Die Liste dient als Grundlage für das Handeln in Bezug auf den Arten‑, Natur- und Umweltschutz weltweit. Die IUCN geht derzeit von mehr als 37.400 vom Aussterben bedrohten Arten aus. An erster Stelle mit 41 Prozent stehen Amphibien, an zweiter Stelle Säugetiere mit 26 Prozent. Auch der Borneo-Orang-Utan ist inzwischen als akut vom Aussterben bedroht eingestuft worden.
Was bedeutet es, wenn ein Tier unter Artenschutz steht?
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Wenn ein Tier unter Artenschutz steht, darf es nicht gejagt oder gefangen werden.
Was bedroht den Artenschutz in Indonesien?
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Die Zerstörung, Zerschneidung und Flächenverluste natürlicher Lebensräume hat unmittelbare Auswirkungen auf den Artenbestand: Flora und Fauna im Tropenwald verschwinden, Lebensräume werden kleiner und es fehlen Rückzugsmöglichkeiten für Tiere. Dazu forciert der vom Menschen verursachte Klimawandel das Tempo des natürlichen Klimawandel in erschreckendem Maß. Viele Arten sind von den Veränderungen der Ökosysteme überfordert und können sich nicht so schnell anpassen.
Ganz unmittelbar und grausam trägt auch der Wildtierhandel zum Verschwinden der Arten bei: Der Schmuggel mit wilden Tieren ist ein Milliardengeschäft. Exoten werden als Haustiere gehalten, als Lebensmittel verzehrt oder für Medikamente verarbeitet. Dieser illegale Handel trägt nicht nur zum Artensterben bei, er stellt auch eine große Gefahr für den Menschen dar, was wir durch die Corona-Pandemie sehr hautnah erleben. All das stellt eine immense Bedrohung für die biologische Vielfalt dar.
Wie kann die genetische Vielfalt unter den Arten geschützt werden?
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Jährlich werden auf Borneo weit über eine Million Hektar Regenwald vernichtet, größtenteils um Ölpalmen anzubauen. Die so entstandenen Monokulturen reduzieren die biologische Vielfalt in bedrohlichem Ausmaß. Sie gefährden hier lebende Tierarten wie Orang-Utans, Zwergelefanten oder Bantengs, weil sie – neben der Reduzierung des Nahrungsangebotes – ehemals zusammenhängende Lebensräume zerschneiden. Für viele Tiere endet es mit dem Tod, wenn sie auf Nahrungssuche die Plantagen durchqueren und den Menschen zu nah kommen. Doch das Problem ist vor allem langfristig: Die Zerstückelung der Habitate führt dazu, dass die Tiere nur noch in ihrer ursprünglichen Gruppe bleiben, und der Genpool kontinuierlich schrumpft. Das ist einer der Hauptgründe für das Artensterben. Denn: Je höher die biologische Vielfalt, umso robuster ist die Art und kann sich besser an die Auswirkungen des Klimawandels oder an Krankheiten anpassen. Daher ist neben dem Schutz der verbleibenden Naturlandschaften und ihrer Wildtierbestände vor allem die Vernetzung von Lebensräumen eine Schlüsselmaßnahme für den Erhalt der Biodiversität.
Was ist der Unterschied zwischen Artenschutz und Naturschutz?
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Der Artenschutz ist Teil des Naturschutzes und befasst sich neben dem Schutz einzelner Arten auch mit dem Schutz von Lebensräumen. Der Artenschutz hat das Ziel, die Spezies zu erhalten. Beim Naturschutz wird auf das gesamte Ökosystem geschaut.