Lesan kam im November 2006 nach Samboja Lestari. Der kleine weibliche Orang-Utan kam aus dem Berau Gebiet. Bei ihrer Rettung war sie ungefähr drei Jahre alt und wog sieben Kilo. Nachdem sie die Quarantänezeit hinter sich gebracht hatte, kam sie in die Waldschule und freundete sich schnell mit Berlian an. Berlian und Lesan waren wenig an den menschlichen Pflegemüttern interessiert, anscheinend konnten sie sich gegenseitig genug emotionale Wärme geben. Wie wild lebende Orang-Utan-Kinder verbrachten sie ihre Tage gemeinsam hoch in den Baumwipfeln und auf Futtersuche. Sie spielten auch mit anderen Orang-Utans aus der Waldschule, aber hauptsächlich hielten sie sich in den Bäumen auf. So knüpften sie zu anderen „schlaueren“ Orang-Utan-Waisen Kontakte.
Die Babysitter erzählten, dass beide jeden Nachmittag Probleme machten, da sie nicht einfach in die Nachtkäfige zurückkehren wollten. Stattdessen versuchten sie draußen im Wald zu bleiben. Wenn die Babysitter nach ihnen riefen und mit den anderen Tieren nach Hause liefen, blieben sie ganz still im Baum. Um Berlian zu fangen, versuchten die Babysitter oft Lesan mit Futter zu bestechen. Wenn Lesan dann herunter kam, um sich das Futter zu holen, konnten sie sie fangen und in den sicheren Käfig für die Nacht bringen. Meist gab Berlian darauf hin auch auf, herumzustreifen und schloss sich Lesan freiwillig an.
Nun ist Lesan acht Jahre alt und wiegt 31 Kilo. Während das Team sie darauf vorbereitete, sie in die Waldschule 3 (Walduniversität) zu entlassen, hatten sich Lesan und Berlin voneinander entfernt. Auch wenn die beiden sich immer noch gelegentlich trafen, genoss Lesan es, mit anderen Artgenossen gleichen Alters wie Casey und Mail zusammen zu sein. Daher wurden Lesan, Casey und Mail zu einer Gruppe zusammengefasst, der Gruppe 1. Diese Gruppe wurde zuerst freigelassen, sodass seit dem 22. April 2012 das Regenwaldgebiet Kehje Sewen auch Lesans neue Heimat ist.