15. November 2017

12 Orang-Utans im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya ausgewildert

#Oran­gut­an­freedom — das ist es, was uns bei BOS am meisten am Herzen liegt. Gerade erst konnten wir wieder zwölf Orang-Utans im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kali­mantan auswil­dern. Dabei durften vier Männ­chen und acht Weib­chen nach jahre­langer Reso­zia­li­sie­rung endlich für immer in die Frei­heit entlassen werden.

Die beiden aus Thai­land zurück­ge­holten Weib­chen Nanga und Suka­mara kamen im November 2006 nach Nyaru Menteng. Zu diesem Zeit­punkt waren sie bereits fünf und neun Jahre alt. Ihr Verhalten deutete darauf hin, dass sie lange gefangen gehalten wurden und in einer Art Unter­hal­tungs­ein­rich­tung „beschäf­tigt“ waren. In unserem Schutz­zen­trum wurden die zwei mit 46 anderen, eben­falls aus Thai­land zurück­ge­brachten Orang-Utans in einer spezi­ellen Wald­schul­klasse unter­ge­bracht. Dort lernten sie grund­le­gende Fertig­keiten wie Klet­tern, Nestbau, Nahrungs­suche, Sozi­al­ver­halten und das Erkennen von Gefahren. Es dauerte sehr lange, bis das Duo soweit war auch den letzten Schritt der Reso­zia­li­sie­rung zu gehen: den Umzug auf eine Voraus­wil­de­rungs­insel. 2016 war es dann soweit. Die beiden zogen auf die Insel Bangamat. Allein ihre posi­tive Entwick­lung trug dazu bei, sie als Kandi­daten für diese Auswil­de­rung auszuwählen.

Unser Team aus Nyaru Menteng trans­por­tierte die zwölf Orang-Utans in zwei getrennten Gruppen: Nanga, Imot, Kahim, Puput, Puji und Hangei reisten am 9. November ab und wurden am nächsten Tag ausge­wil­dert. Suka­mara, Stuart, Rawa, Bruni, Rebecca und Rowo gingen dagegen erst am 11. November auf große Fahrt und gelangten am Tag darauf in die Freiheit.

Jede der beiden Gruppen mit jeweils sechs Tieren verließ, nachdem sie aus der Quaran­tä­ne­ein­rich­tung kam, in Trans­port­kä­figen auf Allrad­fahr­zeugen unter­ge­bracht die Station.

Der erste Trupp machte sich gegen 7 Uhr abends in Rich­tung Tumbang Tundu, das letzte Dorf am Rande des Natio­nal­parks, auf den Weg. Insge­samt dauerte die Fahrt zehn Stunden. Natür­lich machte das Team alle zwei Stunden Pause, um nach seinen Schütz­lingen zu sehen.

Von Tumbang Tundu aus wurden die Käfige wasser­dicht auf kleine moto­ri­sierte Boote gebracht. Mit diesen „ces“ oder „kelotok“ genannten Booten ging es für weitere vier Stunden flussaufwärts.

Zwölf Orang-Utans sind endlich frei!

Gegen 10 Uhr vormit­tags war das Fluss­ufer nahe der Auswil­de­rungs­stellen tief im Innern des Natio­nal­parks endlich erreicht. Die Trans­port­kä­fige wurden von den Booten gehoben und zu den vorher fest­ge­legten Auswil­de­rungs­plätzen getragen. Jetzt stehen den Menschen­affen ihre ersten Schritte in Frei­heit bevor!

Dies ist unsere mitt­ler­weile 19. Orang-Utan-Auswil­de­rung in Zentral-Kali­mantan und die siebente inner­halb des Natio­nal­parks BBBR, der jetzt 71 reso­zia­li­sierte Tiere aus Nyaru Menteng beherbergt.

Mit unserer Arbeit sind wir auf einem guten Weg. Noch einmal ein ganz großes Danke­schön an alle, die unsere Auswil­de­rungs­pro­gramme und unsere Bemü­hungen, den Orang-Utan zu erhalten, unterstützen!