#Orangutanfreedom — das ist es, was uns bei BOS am meisten am Herzen liegt. Gerade erst konnten wir wieder zwölf Orang-Utans im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kalimantan auswildern. Dabei durften vier Männchen und acht Weibchen nach jahrelanger Resozialisierung endlich für immer in die Freiheit entlassen werden.
Die beiden aus Thailand zurückgeholten Weibchen Nanga und Sukamara kamen im November 2006 nach Nyaru Menteng. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits fünf und neun Jahre alt. Ihr Verhalten deutete darauf hin, dass sie lange gefangen gehalten wurden und in einer Art Unterhaltungseinrichtung „beschäftigt“ waren. In unserem Schutzzentrum wurden die zwei mit 46 anderen, ebenfalls aus Thailand zurückgebrachten Orang-Utans in einer speziellen Waldschulklasse untergebracht. Dort lernten sie grundlegende Fertigkeiten wie Klettern, Nestbau, Nahrungssuche, Sozialverhalten und das Erkennen von Gefahren. Es dauerte sehr lange, bis das Duo soweit war auch den letzten Schritt der Resozialisierung zu gehen: den Umzug auf eine Vorauswilderungsinsel. 2016 war es dann soweit. Die beiden zogen auf die Insel Bangamat. Allein ihre positive Entwicklung trug dazu bei, sie als Kandidaten für diese Auswilderung auszuwählen.
Unser Team aus Nyaru Menteng transportierte die zwölf Orang-Utans in zwei getrennten Gruppen: Nanga, Imot, Kahim, Puput, Puji und Hangei reisten am 9. November ab und wurden am nächsten Tag ausgewildert. Sukamara, Stuart, Rawa, Bruni, Rebecca und Rowo gingen dagegen erst am 11. November auf große Fahrt und gelangten am Tag darauf in die Freiheit.
Jede der beiden Gruppen mit jeweils sechs Tieren verließ, nachdem sie aus der Quarantäneeinrichtung kam, in Transportkäfigen auf Allradfahrzeugen untergebracht die Station.
Der erste Trupp machte sich gegen 7 Uhr abends in Richtung Tumbang Tundu, das letzte Dorf am Rande des Nationalparks, auf den Weg. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden. Natürlich machte das Team alle zwei Stunden Pause, um nach seinen Schützlingen zu sehen.
Von Tumbang Tundu aus wurden die Käfige wasserdicht auf kleine motorisierte Boote gebracht. Mit diesen „ces“ oder „kelotok“ genannten Booten ging es für weitere vier Stunden flussaufwärts.
Zwölf Orang-Utans sind endlich frei!
Gegen 10 Uhr vormittags war das Flussufer nahe der Auswilderungsstellen tief im Innern des Nationalparks endlich erreicht. Die Transportkäfige wurden von den Booten gehoben und zu den vorher festgelegten Auswilderungsplätzen getragen. Jetzt stehen den Menschenaffen ihre ersten Schritte in Freiheit bevor!
Dies ist unsere mittlerweile 19. Orang-Utan-Auswilderung in Zentral-Kalimantan und die siebente innerhalb des Nationalparks BBBR, der jetzt 71 resozialisierte Tiere aus Nyaru Menteng beherbergt.
Mit unserer Arbeit sind wir auf einem guten Weg. Noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle, die unsere Auswilderungsprogramme und unsere Bemühungen, den Orang-Utan zu erhalten, unterstützen!