In den vergangenen Jahrzehnten wurden in Indonesien große Regenwaldflächen zugunsten von Gummi‑, Holz- und Palmölplantagen gerodet. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Universität Göttingen hat auf Sumatra untersucht, welche Folgen diese veränderte Landnutzung für das regionale Klima hat.
Das Ergebnis schockiert: Die Temperaturen in der Region steigen nachweisbar an. Dies wiederum könnte sich auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirken sowie Teile des Landes anfälliger für Flächenbrände machen.
In ihrem Beitrag in der Fachzeitschrift „Biogeosciences“ warnt der Bioklimatologe Prof. Dr. Alexander Knohl: „Die Veränderung wirkt sich nicht nur auf die Biodiversität und den gespeicherten Kohlenstoff aus, sondern auch auf die Oberflächenerwärmung, und trägt so zum Klimawandel bei.“
Sein Team untersuchte in der Provinz Jambi auf Sumatra die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen von intaktem Wald, abgeholzter sowie landwirtschaftlich genutzter Fläche. Zusätzlich zu den am Boden erhobenen Daten wurden von Satelliten gelieferte Zahlen aus den Jahren 2000 bis 2015 ausgewertet. Die Zahlen alarmieren, denn abgeholztes Land ist um bis zu 10 Grad Celsius wärmer als Wälder.
Teilweise ist dies dem globalen Klimawandel geschuldet, teils aber auch eine direkte Folge der Landnutzungsänderungen vor Ort. Im Hinblick auf die künftige Landnutzung in Indonesien müssen den Wissenschaftlern zufolge alle Aspekte der ökologischen und sozioökonomischen Folgen sorgfältig ausgewertet und berücksichtigt werden.
Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen lesen Sie hier.
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.