21. Dezember 2018

Albino-Orang-Utan Alba ist Zuhause

Albino-Orang-Utan Alba ist ausge­wil­dert worden. Am Vormittag des 19. Dezember ging ihre Trans­portbox tief im Regen­wald des Bukit Baka Bukit Raja (BBBR) Natio­nal­parks auf. Die rund 20-stün­dige Anreise im Jeep auf schlam­migen Urwald­straßen und auf Motor­booten über den Fluss, hat das sechs­jäh­rige Weib­chen gut überstanden. 

Der lange Weg in die Freiheit

Vom Boot aus wurden Albas und Kikas (das sieben­jäh­rige Orang-Utan-Weib­chen, mit dem Alba ausge­wil­dert wurde) Trans­port­boxen wie Sänften in den Regen­wald getragen. Kaum an der Auswil­de­rungs­stelle ange­kommen durften die Tiere endlich in die Freiheit.

Alba in ihrem Transportbox / Bildrechte BOSF
Alba in ihrer Trans­portbox / Bild­rechte BOSF

Die Ehre Albas Trans­portbox zu öffnen, wurde dem CEO der BOS Foun­da­tion, Dr. Jamartin Sihite, zuteil. Es ist jedes Mal span­nend zu sehen, wie die Orang-Utans ihre ersten Schritte im Regen­wald unter­nehmen. Manche kommen nicht schnell genug auf den nächsten Baum, andere verweilen noch ein paar Momente in der Box, ehe sie ihr Leben in Frei­heit angehen. Alba war sehr ruhig und bedächtig, ging aber ziel­strebig tiefer in den Wald, hinauf auf einen Hügel. Als sie den für sie passenden Baum gefunden hatte, klet­terte sie sicher nach oben. Das Beob­ach­tungs­team, das ihr auch die kommenden Wochen von früh bis spät folgen wird, konnte berichten, dass sie Nahrung gefunden und ihre erste Nacht weit oben in einem Baum verbracht hat. Am nächsten Morgen hat sie ihren Streifzug fortgesetzt.

Albas erste Momente in der Freiheit / Bildrechte BOSF
Albas erste Momente in der Frei­heit / Bild­rechte BOSF

 

Dr. Jamartin Sihite ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der Auswil­de­rung: „Alles verlief nach Plan“, berichtet er. „Vor allem möchte ich mich bei allen Unter­stüt­zern von BOS bedanken. Ohne deren Hilfe könnten wir weder Alba noch all die anderen Orang-Utans retten und in sichere Regen­wald­ge­biete auswildern.“ 

Am 29. April 2017 hatte die BOS Foun­da­tion Alba aus der Gefan­gen­schaft in einem Dorf in Zentral-Kali­mantan befreit. Seither lebt sie im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng, wo sich Experten um das außer­ge­wöhn­liche Tier geküm­mert haben. Lange war nicht klar, ob Albas körper­liche Verfas­sung eine Rück­kehr in die Frei­heit des Regen­waldes zulassen würde. 
 

Das Beob­ach­tungs­team hat sich sofort auf die Arbeit gemacht

 

Das Beob­ach­tungs­team wird Alba mit der soge­nannten Nest-zu-Nest-Methode intensiv im Auge behalten. Das heißt, man folgt ihr, bis sie sich in ihrem Schlaf­nest zur Ruhe begibt und startet am nächsten Morgen mit ihr, wenn sie sich im Regen­wald auf Futter­suche begibt. Die Kunst für die erfah­renen Beob­achter besteht darin, Alba im unweg­samen Gelände auf der Spur zu bleiben, ohne sie durch die mensch­liche Präsenz aufzu­regen oder – schlimmer noch – sie daran zu gewöhnen. Denn nur, wenn sie sich von Menschen fern­hält, hat sie eine sichere Zukunft im Regenwald.

Albas erste Momente in der Freiheit / Bildrechte BOSF
Albas erste Momente in der Frei­heit / Bild­rechte BOSF

Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V.: „Wir von BOS Deutsch­land freuen uns für Alba, die nun die Chance erhält, ihr weiteres Leben in ihrem natür­li­chen Habitat zu verbringen. Sie ist somit nicht nur ein Symbol für die Über­le­bens­fä­hig­keit ihrer Art geworden, sondern auch das schönste Weih­nachts­ge­schenk für alle, denen das Schicksal der Wald­men­schen am Herzen liegt.“ 

Vielen Dank an alle Partner und Unter­stützer, die das möglich gemacht haben. 

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