Eine Million Arten auf der Erde sind vom Aussterben bedroht. „Terra X“ geht den Ursa­chen nach und zeigt auf, welche drama­ti­schen Konse­quenzen die Krise der Biodi­ver­sität für die Mensch­heit hat. Die Welt­ge­mein­schaft hat sämt­liche Ziele zur Erhal­tung der biolo­gi­schen Viel­falt 2020 verfehlt, das zeigt der neueste UN-Bericht.

„Wir erleben gerade das größte Arten­sterben seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier“, erläu­tert Dirk Stef­fens. Der „Terra X“-Moderator ist Botschafter der UN-Dekade „Biolo­gi­sche Viel­falt“ und gilt als enga­gierter Experte. „Man muss sich das Leben auf der Erde wie ein Netz vorstellen, das uns alle trägt. Jede Art hat eine Funk­tion, so wie ein einzelner Faden. Wenn zu viele Fäden reißen, bricht alles zusammen.“ Die Mensch­heit ist gerade dabei, ihre eigenen Lebens­grund­lagen zu vernichten. Der Verlust der Insekten stellt beispiels­weise die Bestäu­bung unserer Nutz­pflanzen infrage. Gleich­zeitig sorgt das Schwinden der Biodi­ver­sität im Erdreich für schlech­teres Pflan­zen­wachstum. Menschen sind in viel­fäl­tiger Weise auf Pflanzen ange­wiesen, trotzdem lassen wir zu, dass heute eine von vier Arten vom Aussterben bedroht ist. Im letzten UN-Report haben 150 Wissen­schaftler 15 000 Studien zum Zustand der Ökosys­teme ausge­wertet. Sie legen nicht nur die verhee­renden Zahlen vor, sondern konsta­tieren auch in aller Deut­lich­keit die Haupt­gründe für das Arten­sterben: Über­fi­schung, Klima­wandel und Vergif­tung wirken zusammen und richten viel Schaden an. Die wich­tigste Einzel­ur­sache für den Verlust der Biodi­ver­sität ist aller­dings die Zerstö­rung natür­li­cher Lebens­räume. 75 Prozent der Land­fläche, die nicht von einem polaren Eisschild bedeckt sind, wurden bereits vom Menschen in Sied­lungs­raum oder Anbau­fläche umge­wan­delt. Als Konsu­menten bestimmen wir durch die Waren, die wir im Super­markt kaufen, unbe­wusst mit, welche Arten verloren gehen. Unser zerstö­re­ri­sches Verhältnis zur Natur bringt jedoch nicht nur andere Arten und ganze Ökosys­teme in Gefahr, sondern auch uns selbst. Der Handel mit Wild­tieren und die Vernich­tung von Lebens­räumen hat das Auftau­chen von bislang unbe­kannten Krank­heiten möglich gemacht. „Die aktu­elle Pandemie ist nicht die letzte, mit der wir es in Zukunft zu tun bekommen werden“, vermutet Dr. Fabian Leen­dertz, Epide­mio­logie vom Robert Koch-Institut. Alle Wissen­schaftler in der „Terra X“-Dokumentation lassen nur eine Erkenntnis zu: Wir sind an einem Kipp­punkt. Noch ist die Lage nicht aussichtslos. Die Liste der Gründe, jetzt zu handeln, erscheint aller­dings lang. Die Polit­öko­nomin Prof. Maja Göpel ist sich sicher: „Wir leben in einer Schein­rea­lität, in der wir so tun, als könnten wir mit endlosen Ressourcen wirt­schaften und als hätte unsere Lebens­weise keine weiteren Folgen.“

Die Sendung steht ab Samstag, 26. Juni 2021, um 10.00 Uhr in der ZDFme­dia­thek zur Verfü­gung. Dazu gibt es auch ein Webvideo, das am Samstag, 26. Juni, um 10.00 Uhr in der ZDFme­dia­thek und am Sonntag, 27. Juni 2021, um 10.00 Uhr auf dem YouTube-Kanal