Seit rund 225 Millionen Jahren leben Schildkröten auf unserer Erde. Immer wieder konnten sie sich an ihre Umwelt anpassen und haben so Dinosaurier und Eiszeiten überlebt. Bis auf die Polarregionen kommen Schildkröten auf allen Kontinenten der Erde vor; rund 360 Arten gibt es weltweit. Eine davon ist die Asiatische Riesenschildkröte. Sie ist die größte Landschildkröte Asiens und läuft immer mal wieder unseren Post-Monitoring-Teams vor die Füße, wenn sie auf Patrouille in den Wäldern Borneos unterwegs sind.
Charakteristisches Aussehen
Der dunkelbraune bis schwärzliche Panzer der Asiatischen Riesenschildkröte (Manouria emys emys) kann bis zu 60 Zentimeter lang und 35 Kilogramm schwer werden. Sie hat vier kräftige, robuste Beine, die mit rauen Schuppen bedeckt sind. Die Schuppen schützen sie vor Dornen und zahllosen scharfen Gegenständen, wenn sie sich durch das Unterholz des Waldbodens wühlt. Am liebsten isst die Asiatische Riesenschildkröte Pflanzen. Ab und zu dürfen es aber auch Würmer, Schnecken und andere kleine Tiere ein. Weil sie keine Zähne haben, kaut sie ihre Nahrung direkt mit den Kieferleisten.
Zweimal im Jahr legt sie zwischen 20 bis 50 Eier. Die Asiatische Riesenschildkröte ist die einzige Art, die ihre Eier oberirdisch ablegt! Dafür bauen die Weibchen ein Nest aus Blättern, die sie mit ihren Vorder- und Hinterbeinen zusammenschieben. Wenn die Eier im Nest liegen, bleibt das Weibchen in der Nähe, um das Gelege vor Raubtieren und Eindringlingen zu schützen.

Vom IUNC als starke Gefährdung eingestuft
Leider gelten Schildkröten ein verschiedenen Teilen Asiens noch immer als Delikatesse oder ihre Körperteile werden zu Medizin verarbeitet. Der nach wie vor florierende Handel sowie auch die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraumes führen dazu, dass ihr Bestand kontinuierlich schrumpft. Die „International Union for Conservation of Nature“ (IUCN) ordnet die Art daher als stark gefährdet ein. Ihre wildlebenden Populationen bedürfen daher dringend des Schutzes.
Orang-Utans sind Schirmspezies
Die Asiatische Riesenschildkröte lebt im Kehje Sewen Forest im selben Ökosystem wie der Orang-Utan. Die Menschenaffen gelten dabei als sogenannte Schirmspezies: Wenn sie die Wälder auf der Suche nach Nahrung durchstreifen, scheiden sie dabei unverdaute Samen aus, aus denen dann überall neue Pflanzen wachsen. Werden Population und Lebensräume der Orang-Utans geschützt, hat das also positive Auswirkungen auf andere Tier- und Pflanzenarten.
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