26. Oktober 2016

Auch Orang-Utan-Mütter brau­chen Erholung

Orang-Utans hangeln und klet­tern bekann­ter­maßen den Groß­teil ihrer Zeit durch die Bäume und genießen die Früchte des Waldes. Auch ihre Schlaf­nester bauen sie in den Baum­kronen. Die Sicher­heit der Bäume verlassen sie norma­ler­weise nur, um die Gegend zu erkunden oder Nahrungs­quellen zu nutzen,
die sie nur auf dem Boden finden.

Orang-Utan-Dame Emen begab sich aber noch aus anderen Gründen nach unten.
Emen ist die Mutter vom sieben Jahre alten Orang-Utan-Männ­chen Embong. In diesem Alter beginnen die Kinder, sich bereits langsam von der Mutter zu lösen. Sie verbringen immer mehr Zeit allein, suchen ihr Futter selbst­ständig und erkunden die Umge­bung ohne Mutter. Embong sah das aller­dings anders und bestand darauf, weiterhin zu saugen und auf dem Rücken seiner Mutter getragen zu werden.

Emen und Embong im Baum

Man kann sich vorstellen, dass Emen mit ihrem großem Baby Embong im Schlepptau schnell erschöpft war und Pausen brauchte.

Deshalb ergriff sie bei Gele­gen­heit die Chance und zog sich ohne ihren Spät­ent­wickler an ein Fluss­ufer zurück um ein Schläf­chen zu halten. Unsere Mitar­beiter beob­ach­teten sie dabei, wie sie nach einer Mahl­zeit Embong auf einem Baum zurück­ließ. Embong kommt gene­rell nur ungern auf den Boden und folgte seiner Mutter somit nicht. Emen bewegte sie sich etwas unbe­holfen am Ufer über verschie­dene Felsen und schien keine gemüt­liche Stelle zu finden. Einige Meter weiter bot sich ihr dann doch eine schat­tige Sand­bank und sie konnte sich vom anstren­genden Alltag einer Mutter etwas erholen. Dabei gab sie ein ziem­lich lustiges Bild ab. Als sie die Sand­bank erreichte, ließ sie sich nach ein paar Sekunden Über­le­gungs­zeit fallen, Arme und Beine wie ein Seestern von sich gestreckt. Emen hatte das Schläf­chen offenbar sehr nötig und es sich auch redlich verdient.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.