15. Dezember 2023

Augen­wi­scherei par excellence

Ist jemand über­rascht, dass die COP28 schon wieder nichts Neues ange­boten hat? Leere Worte, Privat-Jets, eine Menge Lobby­ar­beit, Golf­staaten, die unbe­dingt das Thema fossile Energie aus der finalen Verein­ba­rung gestri­chen haben wollten?

Uns hat das leider nicht über­rascht. Ein Jahr und mehrere nutz­lose Treffen hat es gedauert bis das Thema „Loss and Damage“, die Essenz der Verein­ba­rung von 2022, voran­ge­trieben wurde. Wohl­ge­merkt, die 2022 verspro­chenen Finan­zie­rungen der reichen Staaten ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Daher wundert es mich persön­lich nicht, dass das Ergebnis von zwei Wochen Diskus­sionen so mager ausfällt. Ein Deal, der nach allen Kritiken gegen das erste Entwurf vom 12.12.2023 in einer Nacht und Nebel Aktion entwi­ckelt und beschlossen wurde. Haupt­sache die Dele­gierten können nach Hause fliegen und die COP28 und ihr Ergebnis schadet nicht dem Image von Dubai. Quasi ein Image Akt. Im Text wird zu einem Ausstieg aus fossilen Brenn­stoffen aufge­rufen — einem Über­gang weg von fossilen Ener­gien. Keiner weiß, was das konkret heißt. Keiner wie, wie die nächsten Hand­lungs­schritte aussehen sollen. Keiner weiß, woher das Geld dafür kommen soll.

Aber halt! Eine wich­tige Entschei­dung wurde doch getroffen – der Standort der nächsten Klima­kon­fe­renz, der COP29 in Aser­bai­dschan. „The party must go on!“ Auf Kosten der kleinen Insel­staaten, der bedrohten Tier­arten, der Menschen, die bereits jetzt unter den Folgen der Klima­ka­ta­strophe leiden und im Endef­fekt auf Kosten von 95 % der Welt­be­völ­ke­rung, die am Ende die Quit­tung zahlen werden.

Shame on you, Sultan Al Jaber… Sie waren die Enttäu­schung, mit der alle von Anfang an gerechnet hatten! Und der Abschluss­text, der soge­nannte United Arab Emirates‘ Consensus ist nichts anderes als ein Papiertiger.