Wie wirkt sich der Klimawandel auf Pflanzen in Indonesiens Regenwäldern aus? Und was bedeutet das für die Orang-Utans? Die Weltnaturschutzunion, kurz IUCN, hat mit Unterstützung der Indianapolis Zoological Society im Kutai-Nationalpark (Ostkalimantan) geforscht .
Orang-Utans ernähren sich ganz überwiegend pflanzlich. Doch auch an ihrer Nahrungsgrundlage macht sich der Klimawandel bemerkbar. Vor allem junge Bäume werden in den voraussichtlich nächsten hundert Jahren erheblichen Klimaveränderungen ausgesetzt sein. Wenn wir heute aufforsten, müssen wir beachten, dass die Bäume dem zukünftig veränderten Klima standhalten können. Die Studie analysiert entsprechende Eigenschaften von rund 250 Pflanzenarten. Sie müssen Brände und Dürren überstehen sowie steigenden Temperaturen gegenüber resistent sein. Das besondere Augenmerk der Forscher galt Pflanzen, die für Orang-Utans als Nahrung oder als Lebensraum besonders wichtig sind.
Die besten Kandidaten finden
„Dürren, Brände und der allgemeine Temperaturanstieg sind die größten Bedrohungen für artenreiche Gebiete wie dem Kutai-Nationalpark“, warnt Alan Lee, Hauptautor der Studie, „Um den Wald und die Orang-Utans besser schützen zu können, sind klimaresistente Baumbestände besonders hilfreich und nötig.“
Als klimaresistent gelten hierbei Baumarten, welche wenig empfindlich auf Veränderungen reagieren bzw. entsprechend anpassungsfähig sind. Eine der Arten, die diese Bedingungen erfüllen, ist der Borassodendron. Dies ist eine unter anderem auf Borneo heimische Palmenart, deren Früchte und junge Blätter gerne von Orang-Utans verzehrt werden. Wahrscheinlich tragen Orang-Utans, wie auch bei anderen Pflanzen, zur Ausbreitung dieser Art bei.
Eine weitere wichtige Baumart ist der Ulin-Baum (Eusideroxylon zwageri). Beide Arten sollten laut der Forscher besonders in Pufferzonen gepflanzt werden.
Der ganze Planet braucht seine Wälder
Eine immerhin gute Nachricht für die Orang-Utans ist, dass mindestens sieben Pflanzenarten ihres Speiseplans wohl klimabeständig sind. Sie sollen neben Bäumen und Lianen wachsen, welche den Menschenaffen zum Klettern dienen. Wir Menschen sind direkt und indirekt die größte Bedrohung für Orang-Utans. Aber auch wir brauchen intakte Wälder, denn die Verschlechterung der aktuellen Situation hat weltklimatische Auswirkungen. Die Biodiversität des Regenwaldes wird durch Bevölkerungswachstum im Schutzgebiet, Jagd, Rodung, Feuer, Kohlebergbau und dem globalen Klimawandel stark gefährdet.
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