Der Klimawandel zeigt sich auf Borneo nicht nur durch eine besonders harte Trockenzeit. Jetzt kommen auch Wirbelstürme hinzu, die eine unserer Baumschulen und viele Häuser in Mawas zerstört haben.
Nicht nur im Amazonas werden die Regenwälder – die Lungen der Erde – gerade durch verheerende Waldbrände zerstört. Auch in Indonesien wüten zurzeit überdurchschnittlich viele Feuer.
Zum Glück sind unsere BOS-Arbeitsgebiete aktuell nicht von Bränden betroffen, aber das kann sich sekündlich ändern. Aufgrund der derzeitigen Trockenzeit auf Borneo befinden sich unsere Kollegen in ständiger Alarmbereitschaft. Denn Brände können überall und jederzeit aufflammen. Nach Angaben des indonesischen Ministeriums für Umwelt und Forstwirtschaft wurden seit 2015 durch Waldbrände allein in Kalimantan mehr als eine Million Hektar Wald zerstört. Insgesamt verlor Indonesien seit 2015 fast 3,9 Millionen Hektar Wald an das Feuer.
Die aktuelle Trockenzeit hat nicht nur gefährliche Waldbrände in unser Projektgebiet gebracht, sondern auch andere Naturkatastrophen; insbesondere Wirbelwinde. In diesen sogenannten Kleintromben, Wirbelwinden oder kleinen Wirbeln drehen sich Luftströme mit einer Geschwindigkeit von mehr als 63 Stundenkilometern. Eine Kleintrombe dauert in der Regel nur fünf Minuten, kann jedoch – wie eine Art Mini-Tornado oder Zyklon – ernsthafte Schäden verursachen.
Am 20. August erhielten wir gegen 17 Uhr Nachricht, dass ein Wirbelsturm durch eines unserer Projektdörfer in Mawas im Distrikt von Kapuas (Zentral-Kalimantan) gefegt war. Hier hat BOS gemeinsam mit den Einheimischen eine Baumschule eingerichtet, in der die Sämlinge verschiedener endemischer Bäume kultiviert werden. Mit diesen Setzlingen sollte eine degradierte Moorwaldfläche innerhalb des Arbeitsgebiets des Mawas-Naturschutzprogramms neu bepflanzt werden.
Der Wirbelsturm hat nicht nur Dutzende Häuser in den umliegenden Dörfern beschädigt, sondern auch Teile unserer Baumschule und Hunderte von Sämlingen zerstört, die kurz davor waren, gepflanzt zu werden.
Unser Team in Mawas arbeitet jetzt Hand in Hand mit der Dorfgemeinschaft zusammen, um die Baumschule zu reparieren, die unbeschädigten Setzlinge zu retten und neue Sämlinge anzulegen. Wir hatten eigentlich geplant, bald mit der Pflanzung der Setzlinge beginnen zu können. Doch die Naturkatastrophe macht uns einen Strich durch die Rechnung. Vermutlich verschiebt sich nun der Pflanzzeitpunkt in den Oktober. Unser Team und die Mitarbeiter aus den Dörfern sind jedoch weiterhin optimistisch, dass bis zu diesem Zeitpunkt genügend Sämlinge zur Auspflanzung bereitstehen und wir unser Ziel erreichen werden!
Werden auch Sie zum Baum-Pflanzer. Auf www.lebenswald.org können auch Sie Bäume in Mawas pflanzen.