26. August 2019

Baum­schule in Mawas durch Wirbel­sturm zerstört

Der Klima­wandel zeigt sich auf Borneo nicht nur durch eine beson­ders harte Trocken­zeit. Jetzt kommen auch Wirbel­stürme hinzu, die eine unserer Baum­schulen und viele Häuser in Mawas zerstört haben.

Nicht nur im Amazonas werden die Regen­wälder – die Lungen der Erde – gerade durch verhee­rende Wald­brände zerstört. Auch in Indo­ne­sien wüten zurzeit über­durch­schnitt­lich viele Feuer.
Zum Glück sind unsere BOS-Arbeits­ge­biete aktuell nicht von Bränden betroffen, aber das kann sich sekünd­lich ändern. Aufgrund der derzei­tigen Trocken­zeit auf Borneo befinden sich unsere Kollegen in stän­diger Alarm­be­reit­schaft. Denn Brände können überall und jeder­zeit aufflammen. Nach Angaben des indo­ne­si­schen Minis­te­riums für Umwelt und Forst­wirt­schaft wurden seit 2015 durch Wald­brände allein in Kali­mantan mehr als eine Million Hektar Wald zerstört. Insge­samt verlor Indo­ne­sien seit 2015 fast 3,9 Millionen Hektar Wald an das Feuer.

Die aktu­elle Trocken­zeit hat nicht nur gefähr­liche Wald­brände in unser Projekt­ge­biet gebracht, sondern auch andere Natur­ka­ta­stro­phen; insbe­son­dere Wirbel­winde. In diesen soge­nannten Kleintromben, Wirbel­winden oder kleinen Wirbeln drehen sich Luft­ströme mit einer Geschwin­dig­keit von mehr als 63 Stun­den­ki­lo­me­tern. Eine Kleintrombe dauert in der Regel nur fünf Minuten, kann jedoch – wie eine Art Mini-Tornado oder Zyklon – ernst­hafte Schäden verursachen.

Am 20. August erhielten wir gegen 17 Uhr Nach­richt, dass ein Wirbel­sturm durch eines unserer Projekt­dörfer in Mawas im Distrikt von Kapuas (Zentral-Kali­mantan) gefegt war. Hier hat BOS gemeinsam mit den Einhei­mi­schen eine Baum­schule einge­richtet, in der die Sämlinge verschie­dener ende­mi­scher Bäume kulti­viert werden. Mit diesen Setz­lingen sollte eine degra­dierte Moor­wald­fläche inner­halb des Arbeits­ge­biets des Mawas-Natur­schutz­pro­gramms neu bepflanzt werden.

Der Wirbel­wind hat unsere Baum­schule zerstört

Der Wirbel­sturm hat nicht nur Dutzende Häuser in den umlie­genden Dörfern beschä­digt, sondern auch Teile unserer Baum­schule und Hunderte von Sämlingen zerstört, die kurz davor waren, gepflanzt zu werden.

Die in Mitlei­den­schaft gezo­genen Sämlinge

Unser Team in Mawas arbeitet jetzt Hand in Hand mit der Dorf­ge­mein­schaft zusammen, um die Baum­schule zu repa­rieren, die unbe­schä­digten Setz­linge zu retten und neue Sämlinge anzu­legen. Wir hatten eigent­lich geplant, bald mit der Pflan­zung der Setz­linge beginnen zu können. Doch die Natur­ka­ta­strophe macht uns einen Strich durch die Rech­nung. Vermut­lich verschiebt sich nun der Pflanz­zeit­punkt in den Oktober. Unser Team und die Mitar­beiter aus den Dörfern sind jedoch weiterhin opti­mis­tisch, dass bis zu diesem Zeit­punkt genü­gend Sämlinge zur Auspflan­zung bereit­stehen und wir unser Ziel errei­chen werden!

Werden auch Sie zum Baum-Pflanzer. Auf www.lebenswald.org können auch Sie Bäume in Mawas pflanzen.