Regenwälder und Dschungel machen sechs Prozent der weltweiten Landfläche aus. In diesen feuchten Gebieten sind mehr als die Hälfte aller bekannten Lebewesen zuhause. Von den Baumkronen bis zum dichten Unterholz bietet der Dschungel Lebensraum für Tiere, die nur hier überleben können. Während sich Nasen‑, oder Klammeraffen durch die Bäume schwingen, verbringen Tiger oder Riesenkrabbenspinnen ihr Leben am Boden. Die Mehrheit der weltweit 10 000 Vogelarten liebt die Feuchtigkeit des Dschungels.
So leben in den Regenwäldern auf der ganzen Welt Vögel, die Menschen außerhalb bestenfalls im Zoo zu Gesicht bekommen. Der Kasuar etwa sieht mit seinen eindrucksvollen Klauen und dem helmartigen Auswuchs am Kopf sehr eindrucksvoll aus. Diese flugunfähigen Laufvögel leben ausschließlich in Papua-Neuguinea und in einigen Gebieten des australischen Regenwaldes. In Südostasien, im Dschungel von Borneo, leben 350 verschiedene Vogelarten. Die größte Attraktion ist der Nashornvogel. Vor allem der riesige Schnabel und der eindrucksvolle Helm — ähnlich jenem des Kasuars — verleihen ihm einen besonderen Charakter. Der Auswuchs am Kopf soll angeblich den Schall verstärken, der ausgeprägte Schnabel hilft ihm, seine Körpertemperatur zu regulieren. Auch Affen lieben warmes feuchtes Klima. So tummeln sich in den Tropen von Klammeraffen über den frechen Kapuziner bis zu Orang-Utans unzählige verschiedene Arten von Affen. Orang-Utans verbringen mindestens 90 Prozent des Tages in den Baumkronen. Nur wenn es unbedingt notwendig ist, bewegen sie ihre kräftigen Arme. Deren Spannweite beträgt unglaubliche zweieinhalb Meter. Hände und Füße haben kurze Daumen, mit denen sie sich gut an den Ästen festhalten können. Nachtaktive Tiere wie Spinnen oder einige Reptilien im Regenwald kann man am besten mit einer starken Taschenlampe erblicken. Riesenkrabbenspinnen machen sich nicht die Mühe, Netze zu bauen: Sie jagen und suchen nach Nahrung. Vor allem Insekten und andere wirbellose Tiere, die durch das Unterholz kriechen, werden zur Beute der Riesenkrabbenspinnen. Auch die Amethystpython und die Boyds-Eidechse leben im Unterholz. Die gut getarnte Dracheneidechse ernährt sich vor allem von Stabheuschrecken. Weil Echsen nur wenig Energie speichern können, bewegen sie sich kaum. Auf der Weihnachtsinsel im Indischen Ozean lebt eine Tierart, die Touristen aus aller Welt anzieht: die Gemeine Languste. Diese leuchtend roten Landkrabben leben den Großteil des Jahres im Dschungel. Rund um Weihnachten jedoch machen sie sich auf den Weg zum Meer, um sich dort fortzupflanzen. Sie überqueren Landstraßen ebenso wie Ortschaften. Engagierte Menschen helfen ihnen jedoch, sicher ans Ziel zu kommen.
Hinweis
Die Reihe „Beeindruckende Tierwelt“ gibt Einblicke in die unterschiedlichen Lebensräume und ‑bedingungen der Tiere weltweit.