20. September 2021

Biodi­ver­sität in Gefahr — Was tun?

Immer mehr Menschen in der Schweiz enga­gieren sich in ihrer nächsten Umge­bung für mehr Arten­viel­falt. Sie brechen Beton auf, gärt­nern ohne Gift oder begrünen fach­kundig Flachdächer.Die Projekte sind inno­vativ, mit Herz­blut entwi­ckelt und zeigen, dass sich auch im Kleinen viel errei­chen lässt.

Autorin Michèle Sauvain stellt Schweizer Biodi­ver­si­täts­pro­jekte vor und zeigt, was sich im Mini­malen und mit wenig Ressourcen errei­chen lässt.Katrin Morina ist Natur­gar­ten­fach­frau und wohnt in einer Groß-WG in einem fünf­stö­ckigen Haus mit etwas Umschwung — dazu­ge­hö­rigem Grund und Boden — in Bern.
Zusammen mit ihren 20 Mitbe­woh­ne­rinnen und Mitbe­woh­nern hat sie einen Wett­be­werb der Stadt Bern gewonnen und befreit nun den Außen­be­reich ihres Hauses von Teer.Marianne Küffner und ihre Tochter wohnen in einer Über­bauung in Meis­ter­schwanden. Sie sehen täglich auf das Flach­dach des gegen­über­lie­genden Gebäudes und fragen sich, ob man dieses nicht arten­rei­cher begrünen könnte. Wird sich die Gemeinde über­zeugen lassen?Edwin Bigger ist Natur­gärtner im Sargan­ser­land und versucht schon lange, seine Kundinnen und Kunden zu über­zeugen, ihre Gärten ein biss­chen wilder, biodi­verser und vor allem gift­frei zu gestalten. Nun sind seine Vorschläge salon­fähig, und er berät sogar die Stadt Sargans, die sich zum Ziel gesetzt hat, die biodi­ver­seste Stadt der Schweiz zu werden.Aber nicht nur in den Sied­lungs­ge­bieten ist Biodi­ver­sität wichtig. Die Arten­viel­falt ist auch auf dem Land gefährdet. Der WWF prämiert darum beson­ders gute Mager­wiesen. Mit der Kartie­rung solcher Wiesen will man Samen­spen­der­flä­chen für Neuan­saaten in der Region finden. Denn jahre­lang wurde mit indus­tri­ellem Saatgut überall gleich begrünt, was dazu führte, dass heute viele Wiesen in der Schweiz gleich aussehen. Nur wenn sich auch das ändert, glauben Natur­schüt­ze­rinnen und Natur­schützer, lässt sich der Arten­rück­gang in der Schweiz aufhalten.