28. September 2016

BOS Foun­da­tion nahm drei weitere Orang-Utans auf

Die Inter­na­tio­nale Union für Natur­schutz IUCN hat dieses Jahr bekannt­lich auch den Borneo-Orang-Utan als akut vom Aussterben bedroht einge­stuft. Dieser Einschät­zung liegt vor allem der massive Wald­ver­lust zugrunde. Doch auch ille­galer Tier­handel stellt nach wie vor eine Bedro­hung dar. BOSF setzt alles daran, den Borneo-Orang-Utan vom Aussterben zu retten. Letzte Woche sind wieder drei neue Babys auf den Stationen Nyaru Menteng und Samboja Lestari ange­kommen und werden nun dem langen Prozess der Reha­bi­li­ta­tion unterzogen.

Zwei kleine Orang-Utan-Babys

Am 9. September rettete die Natur­schutz­be­hörde BKSDA gemeinsam mit dem BOS-Team aus Nyaru Menteng ein acht Monate altes Orang-Utan-Mädchen. Der Hinweis kam von einem Regie­rungs­an­ge­stellten, der bereits den Halter des Babys ange­mahnt hatte. Wie so oft in der Vergan­gen­heit, behaup­tete der Mann, das Orang-Utan-Baby auf einem Stück zerstörten Land gefunden zu haben. Das Rettungs­team nannte das kleine Orang-Utan-Mädchen „Bawan“.

Ein Scan zeigt die Kugel eines Luftgewehrs in Bawans rechtem Knie
Ein Scan zeigt die Kugel eines Luft­ge­wehrs in Bawans rechtem Knie

Ein Scan zeigt die Kugel eines Luft­ge­wehrs in Bawans rechtem Knie.

Nur einige Tage später machte sich dasselbe Team erneut auf den Weg, ein Orang-Utan-Baby in Empfang zu nehmen. Ein Regie­rungs­be­amter hatte ein Orang-Utan-Baby im glei­chen Alter wie Bawan beschlag­nahmt. Das kleine Weib­chen wurde von einem Arbeiter einer Palm­öl­plan­tage in Gefan­gen­schaft gehalten; er fand das verwaiste Baby auf dem Weg zur Arbeit.

Das namen­lose Baby

Bei der medi­zi­ni­schen Erst­un­ter­su­chung stellten die Tier­ärzte fest, dass sie unter Fieber leidet. Nun wird auch sie auf unserer Station aufge­päp­pelt und liebe­voll umsorgt. Ein Name für die Kleine steht noch aus.

Das sechs Jahre alte Orang-Utan-Männ­chen Jeje ist seit dem 8. September in Samboja Lestari. Die Natur­schutz­be­hörde BKSDA und ein Team des Centre for Oran­gutan Protec­tion – COP) waren für seine Befreiung verantwortlich.

Jeje
Jeje

Jeje befindet sich nun in Quaran­täne und wird medi­zi­nisch untersucht.

Bawan, Jeje und das bisher namen­lose Baby sind Opfer der zu mangelnden Rechts­durch­set­zung in Indo­ne­sien geworden. Wenn wir die Zerstö­rung des Regen­waldes nicht stoppen und den Tier­handel nicht unter­binden, drohen Orang-Utans und andere Arten auszusterben.

Als eine Schirm­spe­zies sind die Orang-Utans von kaum zu über­schät­zendem Wert für den Regen­wald. Hinter dem Begriff Schirm­spe­zies verbergen sich Arten, die stell­ver­tre­tend für ein ganzes Ökosystem stehen. Rettet man diese Art, tut man ebenso etwas für das Ökosystem, in dem sie leben. Deshalb ist Orang-Utan-Schutz gleich­zu­setzen mit Regen­wald­schutz. Regen­wald­schutz trägt wiederum zum Klima­schutz bei. Wir Menschen brau­chen den Wald zum Über­leben. Er ist eine Quelle unserer Atem­luft, reinigt unser Wasser, absor­biert Kohlen­stoff­di­oxid, verhin­dert Über­flu­tungen und Erosion. Die Liste von Vorteilen eines intakten Waldes kann unend­lich weiter geführt werden. Die Mensch­heit braucht den Wald so sehr, wie Orang-Utans ihn brau­chen. Deswegen heiß es — retten wir die Orang-Utans, retten wir am Ende auch uns selbst!

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit und Zukunft geben können.

 

Quelle: BOSF; BOS Deutsch­land (Über­tra­gung)