Besser kann ein neues Jahr wohl kaum beginnen. Gemeinsam mit der Behörde BKSDA konnten wir direkt zu Jahresbeginn eine Auswilderung von vier Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark, in Zentral-Kalimantan durchführen. Die vier Glückspilze haben einen langen Rehabilitationsprozess durchlaufen und sind nun bereit in ihr neues, wildes Leben zu starten.
Eine holprige Straße in die Freiheit
Vor der Freiheit stand zunächst noch eine Ruhepause für unsere Schützlinge an: Am 10. Januar wurden Pong, Rutan, Agis und Jaka mit einem Beruhigungsmittel versorgt und dann nochmals genau von unserem Ärzteteam in Nyaru Menteng untersucht. Nach dem Gesundheitscheck wurden die vier vorsichtig in separate Transportboxen schlafen gelegt. Auf Fahrzeugen verladen ging es dann nach Tumbang Tundu, das Dorf, welches noch als letztes mit dem Auto erreichbar ist. Alle zwei Stunden machte unser Team eine kurze Pause um nach den Orang-Utans zu sehen.
Anfangs verlief die Fahrt gut. Bei der ersten Auswilderung 2018 wollte jedoch einer nicht so ganz mitspielen: das Wetter. Ein sintflutartiger Regen erschwerte und verlangsamte die Fahrt extrem. Nach vierstündiger Autofahrt über nasse, rutschige Straßen, erreichte das BOS-Team schließlich die Fährstation in Tumbang Manggu. Mit einem neuen Hindernis: Hier war der Fluss durch den starken Regen unpassierbar. Ganze Baumstämme waren von den Wassermassen mitgezogen worden. Das Team entschied, über Nacht im Dorf zu bleiben und erst am nächsten Morgen den Fluss zu überqueren.
Der nächste Morgen: Die Straße, die nach der Flussüberquerung genommen werden musste, war zum Teil immer noch überflutet, sodass nur ein sehr langsames Vorankommen möglich war.
Erst gegen Nachmittag erreichten unsere Mitarbeiter Tumbang Tundu. Nachdem die Transportboxen schnell auf die genannten Boote verladen wurden, folgte ein fünf-stündiger Trip zu einem Flussuferabschnitt, der dem vorher ausgewählten Auswilderungspunkt am nächsten lag. Dort angekommen, ging es zu Fuß weiter, wobei immer vier Mann die schweren Transportboxen auf den Schultern tragen.
Dann endlich, am Donnerstagabend, konnten unsere vier Schützlinge aus den Boxen in die Freiheit entlassen werden! Pongs Käfigtür öffnete sich zuerst. Gefolgt von den beiden hübschen Damen Rutan und Agis. Der Jüngste, Jaka, war als letztes an der Reihe. Alle vier erkunden nun ihre neue Heimat, den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark.
Kurz, nachdem die Käfige geöffnet wurden, begann schon die Arbeit des Nachauswilderung-Beobachtungs-Teams. Dabei folgen je zwei Teammitglieder einem Orang-Utan für die nächsten 30 Tage, und zwar von morgens bis abends. Dokumentiert wird alles, was die Tiere in dieser Zeit tun. Diese Daten liefern wertvolle Informationen darüber, wie gut sich die Orang-Utans an ihre neue Umgebung anpassen.
Mit diesen vier Schützlingen konnten wir seit 2016 genau 75 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark auswildern. Seit 2012 konnte die BOS Foundation insgesamt 330 Orang-Utans aus den Rehabilitationszentren Nyaru Menteng und Samboja Lestari in die Freiheit entlassen.
An dieser Stelle wollen wir all unseren Spendern herzlich für Ihre Unterstützung danken. Mit Ihrer Hilfe können wir den Arten- und Regenwaldschutz in Indonesien weiter vorantreiben.
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