16. Januar 2018

BOS startet mit Auswil­de­rung von vier Orang-Utans ins neue Jahr

Besser kann ein neues Jahr wohl kaum beginnen. Gemeinsam mit der Behörde BKSDA konnten wir direkt zu Jahres­be­ginn eine Auswil­de­rung von vier Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park, in Zentral-Kali­mantan durch­führen. Die vier Glücks­pilze haben einen langen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess durch­laufen und sind nun bereit in ihr neues, wildes Leben zu starten.

Eine holp­rige Straße in die Freiheit

Vor der Frei­heit stand zunächst noch eine Ruhe­pause für unsere Schütz­linge an: Am 10. Januar wurden Pong, Rutan, Agis und Jaka mit einem Beru­hi­gungs­mittel versorgt und dann noch­mals genau von unserem Ärzte­team in Nyaru Menteng unter­sucht. Nach dem Gesund­heits­check wurden die vier vorsichtig in sepa­rate Trans­port­boxen schlafen gelegt. Auf Fahr­zeugen verladen ging es dann nach Tumbang Tundu, das Dorf, welches noch als letztes mit dem Auto erreichbar ist. Alle zwei Stunden machte unser Team eine kurze Pause um nach den Orang-Utans zu sehen. 

Anfangs verlief die Fahrt gut. Bei der ersten Auswil­de­rung 2018 wollte jedoch einer nicht so ganz mitspielen: das Wetter. Das Team überquert die überflutete StraßeEin sint­flut­ar­tiger Regen erschwerte und verlang­samte die Fahrt extrem. Nach vier­stün­diger Auto­fahrt über nasse, rutschige Straßen, erreichte das BOS-Team schließ­lich die Fähr­sta­tion in Tumbang Manggu. Mit einem neuen Hindernis: Hier war der Fluss durch den starken Regen unpas­sierbar. Ganze Baum­stämme waren von den Wasser­massen mitge­zogen worden. Das Team entschied, über Nacht im Dorf zu bleiben und erst am nächsten Morgen den Fluss zu überqueren. 

Der nächste Morgen: Die Straße, die nach der Fluss­über­que­rung genommen werden musste, war zum Teil immer noch über­flutet, sodass nur ein sehr lang­sames Voran­kommen möglich war.

Die Transportboxen werden auf die ‘klotok‘ verladen Erst gegen Nach­mittag erreichten unsere Mitar­beiter Tumbang Tundu. Nachdem die Trans­port­boxen schnell auf die genannten Boote verladen wurden, folgte ein fünf-stün­diger Trip zu einem Fluss­ufer­ab­schnitt, der dem vorher ausge­wählten Auswil­de­rungs­punkt am nächsten lag. Dort ange­kommen, ging es zu Fuß weiter, wobei immer vier Mann die schweren Trans­port­boxen auf den Schul­tern tragen.

Hier wird Agis‘ Transportbox von Mayzura Restalia geöffnet

Dann endlich, am Donners­tag­abend, konnten unsere vier Schütz­linge aus den Boxen in die Frei­heit entlassen werden! Pongs Käfigtür öffnete sich zuerst. Gefolgt von den beiden hübschen Damen Rutan und Agis. Der Jüngste, Jaka, war als letztes an der Reihe. Alle vier erkunden nun ihre neue Heimat, den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark. 

Kurz, nachdem die Käfige geöffnet wurden, begann schon die Arbeit des Nach­aus­wil­de­rung-Beob­ach­tungs-Teams. Dabei folgen je zwei Team­mit­glieder einem Orang-Utan für die nächsten 30 Tage, und zwar von morgens bis abends. Doku­men­tiert wird alles, was die Tiere in dieser Zeit tun. Diese Daten liefern wert­volle Infor­ma­tionen darüber, wie gut sich die Orang-Utans an ihre neue Umge­bung anpassen.

Mit diesen vier Schütz­lingen konnten wir seit 2016 genau 75 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park auswil­dern. Seit 2012 konnte die BOS Foun­da­tion insge­samt 330 Orang-Utans aus den Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren Nyaru Menteng und Samboja Lestari in die Frei­heit entlassen. 

An dieser Stelle wollen wir all unseren Spen­dern herz­lich für Ihre Unter­stüt­zung danken. Mit Ihrer Hilfe können wir den Arten- und Regen­wald­schutz in Indo­ne­sien weiter vorantreiben. 

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