Es war wieder soweit — die BOS Foundation (BOSF) hat am vergangenen Wochenende fünf weitere Orang-Utans in Zusammenarbeit mit der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA ausgewildert. Die Orang-Utans wurden im Wald von Kehje Sewen in Ost-Kalimantan freigelassen. Damit konnten dort seit 2012 insgesamt 45 Orang-Utans ausgewildert werden.
Unter den Auswilderungskandidaten waren drei Männchen und zwei Weibchen. Zunächst wurden sie in einer zwölfstündigen Reise von Samboja Lestari nach Muara Wahau über Land transportiert. All zwei Stunden gab es eine kurze Pause, um zu kontrollieren, ob es den Tieren gut geht. Anschließend ging es von Muara Wahau weitere fünf Stunden zum Fluss Telen. Dort kamen die Autos nicht weiter und die Käfige mit den Orang-Utans wurden vorsichtig auf ein kleines Boot geladen. Nach erfolgreicher Überquerung des Flusses ging es mit anderen Autos weiter zu den Auswilderungsstellen.
Dort ereignete sich schließlich der schönste Moment für die BOS-Mitarbeiter: Ihre Schützlinge verließen die Käfige und kehrten in ihre wahre Heimat zurück…
Dr. Agus Irwanto, Programm-Manager von Samboja Lestari:
„Wir in Samboja Lestari sind hocherfreut, weitere rehabilitierte Orang-Utans auszuwildern. Die fünf Orang-Utans Angely, Gadis, Kenji, Hope und Raymond werden bald ihre Freiheit genießen können. Sie haben unser Programm erfolgreich absolviert und sind bereit für die Wildnis. Einige von ihnen waren neun Jahre in Samboja Lestari und folgen nun den 40 bereits ausgewilderten Orang-Utans in Kehje Sewen, um eine neue Generation aufzubauen.
Kehje Sewen ist ein 86.450 Hektar großes Regenwaldgebiet in Ost-Kalimantan,
das als ein zu schützendes Ökosystem deklariert ist. Die BOS Foundation erwarb 2010 die entsprechende Naturschutzkonzession vom Staat und wildert darin Orang-Utans aus.“
Dr. Aldrianto Priadjati, Waldschutzmanager von RHOI:
“Unsere Aufgabe ist es, die Orang-Utans auf ihre Auswilderung vorzubereiten und sicher zu stellen, dass sie sich danach gut an ihre neue Umgebung anpassen. Unser engagiertes Team beobachtet die ausgewilderten Tiere nach ihrer Freilassung täglich und schaut ob es ihnen gut geht.
Außerdem arbeiten wir daran, neue Waldgebiete für zukünftige Auswilderungen zu erwerben. Dabei hoffen wir auf weitere Unterstützung durch unsere Partner, um die Hunderte von Orang-Utans, die noch auf ihre Auswilderung warten, ebenfalls in die Freiheit entlassen zu können.“
Ir. Sunandar Trigunajasa N., Geschäftsführer der Naturschutzbehörde Ost-Kalimantan (BKSDA):
„Die Auswilderung von Orang-Utans durch die BOS Foundation ist eine wundervolle Sache. Die Verantwortung für den Erhalt dieser Art tragen wir gemeinsam.
Orang-Utans sind zwar grundsätzlich durch Gesetze geschützt, aber damit dürfen wir uns nicht zufrieden geben, sondern müssen uns weiterhin um die Bewahrung unserer Naturschätze bemühen.“
Dr. Ir. Jamartin Sihite, Geschäftsführer der BOS Foundation
„Im letzten Jahr wurde unser Programm ernsthaft bedroht. Die Waldbrände zerstörten über 150 Hektar Wald. Traurigerweise gibt es um den Kehje-Sewen- Wald herum keine ausreichenden Flächen, um 200 Orang-Utans schnellstmöglich im Falle eines Brandes evakuieren zu können.
Wir benötigen die Hilfe von allen Menschen, um zu verhindern, dass sich die Feuer nochmals so weit ausbreiten. Die Naturschutzbehörde BKSDA und andere Behörden unterstützen uns bereits. Dennoch sind härtere Gesetze für Schutz und Erhalt des Lebensraumes der Orang-Utans notwendig.“
Die aktuellen Auswilderungen wurden durch die BOS Foundation und die Naturschutzbehörde BKSDA, die Regierung von Ost-Kalimantan und weitere Behörden ermöglicht. Wir sind sehr dankbar für die moralische und finanzielle Hilfe von allen unseren Unterstützern. Ohne Euch wäre so eine Erfolgsgeschichte nie möglich gewesen!
Angely, Kenji, Hope, Gadis, Raymond, viel Glück zu Hause!
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.