Babysitterin in der BOS-Waldschule ist für viele ein echter Traumjob. Doch dieser Job besteht nicht nur aus kuscheln mit niedlichen Orang-Utan-Kindern. Manchmal ist es ein echter Knochenjob. Vor allem aber bedeutet die Arbeit als Orang-Utan-Ersatzmutter enorm viel Verantwortung. So einfach ist es nämlich nicht, jeden Tag eine solche Rasselbande im Regenwald zu beaufsichtigen – und ihnen dabei auch noch wertvolle Lektionen beizubringen.
Heute nehmen wir Sie mit in die Waldschulgruppe 4 von Nyaru Menteng. Die Schülerinnen und Schüler sind alle um die sechs Jahre alt, also kurz vor dem Sprung ins Erwachsenenleben. Und einige haben den Kopf voller Flausen…
Was kleine Orang-Utans so anstellen
Nach einem erfolgreichen Tag in der Waldschule befanden sich alle Schülerinnen und Schüler der Gruppe 4 in der Nähe der Holzbrücke, über die man das Schulgebiet zu Fuß erreicht. Unter der Brücke, wo dichter Bewuchs den Waldboden bedeckt, fand der neugierige Bumi einen Platz, um sich zu verstecken.
Babysitterin Sri zählte gerade ihre Schützlinge durch, um sicherzustellen, dass alle anwesend waren. Dass Bumi unter die Bodendecke geschlüpft war, hatte sie leider nicht gesehen. Allerdings merkte sie bald, dass er nicht bei der Gruppe war. Mehrmals rief sie nach ihm. Aber er blieb verschwunden.
So ein Schreck!
Also machte Sri sich laut rufend auf die Suche nach Bumi. Sie lief einmal um die ganze Waldschule herum und wurde immer besorgter. Schließlich überquerte sie die Holzbrücke. Dort blieb sie stehen und rief weiter: „Bumiii… Bumiii…. Bumiii…“
Plötzlich griff eine Hand unter der Holzbrücke hervor und packte Sris Fuß! Erschrocken schrie sie auf. Was war das, was da ihren Fuß umklammerte?!? Als sie nach unten blickte, sah sie eine kleine Hand mit orange-braunem Fell. Dann lugte ein kleines, freches Gesicht unter der Brücke hervor.
Sri fielen gleich zwei schwere Steine vom Herzen: Der eine, weil sie erleichtert war, dass es nicht etwas Gefährliches war, das ihren Fuß festhielt. Der andere, weil es der vermisste Bumi war, um den sie schon begonnen hatte, sich Sorgen zu machen!
Bumi sah übrigens sehr zufrieden mit sich aus, weil er es geschafft hatte, seine Ersatzmutter Sri so zu erschrecken. Ganz schon gerissen, der kleine Schuft. Aber wer kann Bumi schon böse sein…
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